Peinlich

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„Ja hat er. Okay ? Ich bin ein scheiß Junkie wie er es doch so schön gesagt hat. Bist du jetzt zufrieden ?" motzt jetzt auch kuroo.
„nein" antwortet ihm Mira kalt und gibt ihm eine Backpfeife „wie sollte ich auch mit so einer Antwort zufrieden sein ? Mein Bruder der Junkie. Ich übernachte heute bei lev"
Das war das letzte was sie sagt. Danach geht sie auf lev zu, packt ihn an der Hand, verabschiedet sich ganz kurz und knapp bei uns und geht zusammen mit lev im Schlepptau weg.
Ich stehe noch immer wie angewurzelt da und habe noch immer keine Ahnung was ich tuen sollte. Während kuroo sich kein Stück mehr bewegt hat.
Im Augenwinkel sehe ich wie die Jungs Kai hoch ziehen, sodass er wieder steht, und rufen kurz, dass sie ihn nach Hause bringen würden.
Jetzt ist nur noch Oikawa da. Dieser kommt gerade auf mich zu und flüstert mir zu „Du solltest zu ihm gehen. Er braucht dich jetzt"
„Aber ich weiß nicht was ich sagen soll geschweige denn tuen soll"
„Sei einfach nur für ihn da. Das ist alles was jetzt gerade für ihn zählt. Er braucht dich jetzt gerade am meisten. Ich gehe jetzt auch nach Hause. Viel Glück" und somit verschwindet nun auch Oikawa.
Kurz blicke ich Oikawa hinterher und gehe dann auch schon auf kuroo zu. Von meinem angetrunkenen Zustand ist jetzt gar nichts mehr da. Viel zu wichtig ist diese Situation, als dass ich jetzt hier mein betrunkenes Ich die Oberhand gewinnen lassen kann.
Kurz vor kuroo bleibe ich stehen und blicke zu ihm hoch. Seinen Augen füllen sich leicht mit Wasser.
„Sie hat mich tatsächlich geschlagen. Ich wollte es ihr wirklich sagen, aber die Angst davor, dass sie genau so reagiert, hat mich zurückgehalten. Ich wusste es einfach, dass sie so reagiert" flüstert er leise vor sich hin und blickt dann hoch in den Himmel der voller Sternen ist „er hat echt mit allem recht. Ich bin ein scheiß Junkie" flüstert kuroo wütend in den Himmel hinauf „Was soll ich denn jetzt bitte machen ?"
Am Ende des Satzes guckt kuroo mir verzweifelt in die Augen.
„Ich kann Mira verstehen, dass sie darauf so reagiert. Sie hat es immerhin nicht von dir erfahren, sondern von diesem suguru der überhaupt nichts mit ihr zutun hat. Letztendlich braucht sie ein bisschen Zeit damit sie das verarbeiten kann. Du bist ihr großer Bruder, der sie immer beschützt hat und das auch noch immer tut. Du bist immer für sie da und tust alles damit es ihr gut geht. Und das weiß sie. Sie braucht einfach gerade nur ein bisschen Zeit. Sie ist betrunken und nimmt das alles jetzt ganz anders wahr, als wenn sie nüchtern wäre"
„Sie hasst mich jetzt. Sie wird doch nie wieder mit mir reden, außerdem hätte sie bestimmt nicht viel anders reagiert wenn sie nüchtern wäre"
„Sie hasst dich nicht. Sie ist einfach gerade nur ein bisschen, ich weiß nicht, vielleicht überfordert. Das wird sich wieder legen, da bin ich mir ganz sicher. Gibt ihr Zeit bis morgen früh wo sie ausgenüchtert ist"
Kuroo antwortet nicht, guckst aber stattdessen wieder in den Himmel.
„Komm lass uns nach Hause gehen" entgegne ich kuroo wieder und gucke ihn fragen an.
Kurz nickt kuroo und nimmt meine Hand direkt in Beschlag.

Zuhause bei kuroo angekommen war es schon kurz vor 4 Uhr. Sofort machen wir uns bettfertig und kuscheln uns aneinander.
„Ich liebe dich über alles und wir bekommen das mit Mira wieder hin" nuschel ich noch an kuroos Brust und sehe wie er, kurze Zeit später, in das Land der Träume schweift.
Kuroo hat das alles nicht verdient. Natürlich hätte er mit Mira reden sollen, dennoch kann ich seine Sorgen verstehen.

Am nächsten Morgen wache ich durch das laute Vogelgezwitscher auf und blicke neben mich. Neben mir liegt kuroo der noch immer am schlafen ist und auf dem Bauch liegt. Ich ergreife die Chance und lege mich auf seinen Rücken und küsse ihn am Nacken.
„So könnte ich ruhig öfter am Morgen geweckt werden" ertönt kuroos verschlafene Stimme.
Ich wollte gerade etwas erwidern als kuroo und ich das Geräusch der Haustüre hören.
„Mira" murmelt kuroo leise vor sich hin.
Besorgt und nicht wissend was er jetzt tuen soll guckt kuroo mich an, ich stehe währenddessen auf und werfe kuroo ein tShirt von sich zu.
„Du gehst jetzt runter zu Mira und redest mit ihr"
„aber ich habe doch überhaupt keine Ahnung was genau ich sagen soll und ob die mich überhaupt sehen möchte"
„sie wird dich auf jeden Fall sehen wollen"
„Kommst du mit runter ?"
„Wenn du das möchtest, aber ich muss auf jeden Fall früh wieder gehen, da ich noch Hausaufgaben machen muss und so"
Jetzt steht auch kuroo auf, zieht sich sein tShirt über und geht mit mir zusammen runter.
In der Küche angekommen bleibt kuroo stehen und blickt Mira direkt an.
„Mira du-...also ich...es tut mir leid" nuschelt und stottert kuroo vor sich hin.
„Was genau tut dir denn leid ? Das ich das nicht von dir erfahren habe oder das du generell Drogen zu dir nimmst ?" hält Mira ihm sauer vor.
„ich meine beides"
Mira steht in der Küche und macht sich etwas zu trinken, kuroo steht hilflos davor und ich stehe im Türrahmen und beobachte die Situation.
„Ich bin enttäuscht von dir" gibt Mira zu und geht an kuroo vorbei in Richtung Wohnzimmer.
„Bitte Mira, versteh mich doch ein wenig"
„Dich verstehen ?? Kuroo ich habe gedacht ich würde dich verstehen. Ich habe gedacht, dass du mich wenigstens mal nach Hilfe fragen würdest, wenn du etwas braucht. Nie kam etwas von dir"
„Ich bin dein großer Bruder. Ich habe dafür zu sorgen, dass hier bei uns alles glatt läuft. Das du dich nicht um alles kümmern musst. Du bist meine kleine Schwester"
„Und trotzdem hättest du mit mir reden können. Denn genau das ist es was mich aufregt. Das ist der Grund warum du Streit mit [V/N] hattest. Weil du deine Klappe nicht aufmachen kannst und nicht über deine Probleme reden kannst"
Wütend guckt Mira kuroo an, der noch immer wie zuvor wie angewurzelt dort steht.
„Was soll ich deiner Meinung nach tuen ? Was soll ich machen, damit du mich nicht hasst ?"
„Ich habe nie davon gesprochen, dass ich dich hassen würde. Ich bin einfach nur enttäuscht von dir"
„Bei dir gibt es da kein Unterschied"
„Oh doch glaub mir. Würde ich dich jetzt hassen würde ich mit dir kein einziges Wort reden und dich nicht mal mit dem Arsch angucken"
„Dann sag mir was ich jetzt tuen soll ?"
„Ist das nicht klar ?" fuhr Mira kuroo wieder wütend an „du sollst aufhören die scheiße zu dir zunehmen"
„Das versuche ich doch schon die ganze Zeit"
„Scheint ja wohl nichts zu bringen"
„Ich versuche es okay ? Es geht nicht so einfach. Ich rauche schon weniger als am Anfang"
„Oh wow und jetzt ? Soll ich jetzt Freudensprünge machen oder was ?"
Kuroo weiß nicht mehr was er dazu sagen soll. Er bleibt nur gegenüber von Mira stehen und senkt den Blick.
„Ich denke" setzte ich an und stelle mich neben kuroo „es ist ein kleiner Fortschritt, dass er jetzt weniger raucht als am Anfang. Natürlich macht es die gesamt Situation, dass er Gras raucht, nicht besser, dennoch gibt er sich wirklich Mühe"
„Ja natürlich ist das ein Fortschritt, aber ich möchte einfach nicht das er das macht. Ich mache mir immer nur Sorgen um ihn und das macht es nicht besser" erklärt Mira und legt damit dar was ihr größtes Problem mit alldem ist. Ihre ständige Sorge um kuroo.
Kuroo geht sofort auf Mira zu und nimmt sie in den Arm. Kaum in den Armen ihres Bruders erwidert sie die Umarmung.
„Ich habe es [V/N] versprochen und verspreche es auch dir, dass ich damit aufhören werde. Es geht nicht so einfach von jetzt auf gleich, aber ich gebe mein bestes"
„Wehe du hältst dein Versprechen nicht" nuschelt Mira an kuroos Brust.
„Ich werde es halt" erwidert kuroo darauf und gibt Mira einen Kuss auf ihren Haaransatz.

Kuroo x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt