the worst part is: there's no one else to blame [SOA] Juice x OC

Machtkämpfe

Mir war kotzschlecht, ich kannte dieses Gefühl, auch wenn es nicht oft da war in meinem Leben. Das Schlimmste daran war, dass der Alkohol nichts damit zu tun hatte, er ließ es lediglich etwas schlimmer zum tragen kommen. Mir war heiß und kalt zugleich, mein Magen zog sich immer wieder zusammen und die Angst stieg in mir auf, jeden Moment würgen zu müssen. Meine Hände waren verschwitzt und ich hoffte er würde es nicht bemerken, weil er selbst ganz schön viel getrunken hatte. Um mich herum nahm ich kaum noch etwas wahr, schaute ständig nur auf unsere beiden Händen und gelegentlich neigte ich meinen Kopf etwas nach oben, wo mich der Sensenmann auf seiner Kutte anlächelte.

Juice lief verdammt schnell als wäre er vor irgendwem auf der Flucht, und mich strengte es an, nicht über meine eigenen Füße zu stolpern. Was machte ich da überhaupt? Ich hatte eingesehen, dass es in so einem Zustand absolut schwachsinnig war mit Juice über irgendwas zu sprechen, egal in welche Richtung das ging. Trotzdem schaffte ich es nicht einfach Nein zu sagen. Dabei hatte ich ihn doch schon den ganzen Abend gekonnt ignoriert, wie konnte mir nun so ein Fehler unterlaufen? Das war die verdammte Kloatmosphäre, wo man ständig die Leute traf denen man versuchte aus dem Weg zu gehen. Egal was ich zu ihm sagen würde, es würde peinlich enden, da war ich mir sicher. Wenn ich einen im Tee hatte, platzen Dinge aus mir heraus, die lieber tief verborgenen blieben. Juice stoppte und ich lief in aller Manier in ihm rein, da ich so in meinen Gedanken vertieft war, und meine Reaktionszeit mittlerweile ziemlich verzögert. Ich wollte mich gerade bei ihm entschuldigen, als ich plötzlich meinen Bruder sah, welcher sich wie ein großer böser Bär vor Juice aufbäumte, mit einem zornigen Blick und einer besorgten Freundin im Nacken.

„Was soll'n das werden?" Giftete er Juice gleich an. „Du siehst doch ihr geht es nicht gut", deutete er kurz auf mich und wirkte dabei ziemlich kleinlaut. Ich war viel zu perplex um irgendwas zu entgegen. Mein Bruder hatte seine Augen wirklich überall, dazu fragte ich mich warum Juice meinen Zustand als Ausrede benutzte. Jax seufzte und spottete, „natürlich der Retter in der Not...Ich glaube du hast meine Ansage gestern nicht ganz verstanden." Drangsalierte er ihn mit seinem Blick. Juice hielt diesen nicht stand und neigte seinen gen Boden. Meine Hand ließ er los. „Jax...", wollte Tara sich einmischen, doch er verbot ihr sofort den Mund, „HALT DICH DA RAUS TARA!" Es erschrak mich wie sehr sie vor ihm spurte und nicht nur sie, sondern auch Juice. Mein Blick sprach Bände des entsetzen und am liebsten hätte ich meinen Bruder ein Haufen böse Beschimpfungen an den Kopf geworfen, denn er machte mich unglaublich wütend.

Jax fischte seine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche und zündete sich eine Kippe an. Er nahm den ersten Zug. Mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen, pustete er Juice den Rauch direkt ins Gesicht. Das war wirklich zu viel, ohne groß nachzudenken haute ich meinem Bruder die Kippe aus der Hand. „Du meinst auch du wärst hier der King persönlich", donnerte ich ihm in Rage an den Kopf, „wenn du ein Problem mit mir hast, solltest du das auch mit mir klären und nicht an Juice auslassen." Sein überlegenes Grinsen wurde immer breiter und die Wut in mir immer größer, am liebsten hätte ich ihm einfach eine verpasst. Was war bloß los mit ihm? Ich erkannte ihn nicht wieder. „Das ist 'ne Clubsache", fixierte er meinen Blick. Ich seufzte abwertend, „das ist Kindergarten." „Dein Fachgebiet oder", sagte er provokant.

Ich wollte das nicht so auf mich sitzen lassen, doch Juice hielt mich zurück, bevor ich aus meiner Haut fuhr. „Lass gut sein Millie", packte er meinen Oberarm und holte mich so in die Realität zurück . Ich schnaubte einmal, verkniff mir dann aber jedes weitere Wort.

Opie hatte die ganze Sache scheinbar beobachtet und kam dazu, er flüsterte Jax irgendwas ins Ohr. Das einzige was ich verstand war irgendwas in Richtung lass sie in ruhe und dass Jax ziemlich voll war, genauso wie ich. Opie hatte schon gut erkannt, dass es keinerlei Sinn machte und nur dazu führte dass wir noch mehr Dinge sagten die wir am nächsten Tag bereuen würden.