Die Aussprache

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Am späten Abend, ging ich runter ins Wohnzimmer, niemand war zu Hause, ich hatte frisch geduscht und fühlte mich einigermaßen besser. Ich machte mir eine Scheibe Brot mit Käse und dazu einen Tee, bevor ich mich vor den Fernseher setzte und mehr herum sebbte, als wirklich bei einem Programm zu bleiben. Gerade als ich mein Brot auf hatte, hörte ich wie das Türschloss ging. Meine Mutter konnte es nicht sein, sie passte auf Abel auf, weil Tara arbeiten musste. Ich hoffte dass es nicht mein Vater war. Ich hatte keine Lust über den Mist von gestern Abend zu sprechen, wobei ich mir irgendwie auch nicht vorstellen konnte, dass er dieses Peinliche Ereignis jemals ansprechen würde, aber bei ihm wusste man nie. Mir würde es alleine schon zu viel sein ihm in die Augen zu sehen.

Ich schaltete den Fernseher auf Stumm und erhob mich von der Couch, um direkt nachzusehen, wer gekommen war. Im Flur stand Jax, er machte einen äußerst bedrückten Gesichtsausdruck und ich wusste nicht wirklich was ich zu ihm sagen sollte, geschweige denn auf welcher Streitebene wir uns befanden. Eine Weile passierte gar nichts, bis er das Wort ergriff, „können wir reden?" Ich nickte lediglich und ging wieder zurück ins Wohnzimmer, setzte mich auf meinen alten Platz und beobachtete Jax dabei wie er sich im Sessel fallen ließ. Er sah ziemlich fertig aus, das konnte nicht alleine nur von letzter Nacht gewesen sein.

„Wir haben vorhin am Tisch gesessen", sagte er nach einer ganzen Zeit. Ich entgegnete ihm nichts darauf und wartete einfach ab bis er weiter sprach. „Clay hat uns die Geschichte erzählt. Vegas." Ich schnaubte auf, „booooah Mum hat echt keine Sekunde verschwendet es ihm zu sagen. Nicht mehr normal hier, echt." Ich ließ mich nach hinten fallen und richtete meinen Blick starr auf die Tischplatte. Mir gefiel überhaupt nicht in welche Richtung das hier ging und damit meinte ich nicht das Gespräch, sondern mein ganzer Aufenthalt in Charming. „Du hast schon viel zu lange gewartet, ist besser so. Wir werden das für dich regeln und dann kannst du wieder gehen...", setzte er einen Seufzer dazwischen, „oder was auch immer du tun willst." Ich lehnte mich wieder nach vorne und schaute ihn eindringlich an, „glaubst du im Ernst ich kann einfach so zurück dahin? Mit dieser Person zusammen arbeiten, die mir dann voller Ehrfurcht entgegen tritt, weil sie Angst haben muss wenn sie das nächste Mal etwas sagt, bleibt es nicht bei einer Drohung. Wie stellst du dir das vor? Die Sache ist gelaufen, das Einzige wovon ich profitieren kann ist, dass ich keine Strafe bekomme, aber das verschafft mir keinesfalls eine Erleichterung. Mit so was sollte man nicht einfach so davon kommen Jax." „Millie. Du kannst dir davon nicht dein Leben kaputt machen lassen, sie werden dich nur noch darauf reduzieren, glaub mir", fixierte er meinen Blick. „So was ähnliches habe ich schon mal gehört", war ich nicht gerade begeistert von der Tatsache, dass Jax dieselben Ansichten wie Unser vertrat, „du hast Recht, aber ich fühle mich beschissen dabei." „Das tun wir alle", entgegnete er knapp. „Und wie geht es jetzt weiter?" Klang etwas Verzweiflung in meiner Stimme mit. „Ich weiß nicht", antwortete er, „was willst du?" Ich schüttelte mit den Kopf, „bin mir nicht sicher."

Wir dachten beide einen Moment nach, bis ich mich erbarmte wieder etwas zu sagen, „du sagtest ich soll dir den Rücken stärken und gleichzeitig wirfst du mir an den Kopf, dass mir alles Scheißegal wäre, ich nur an mich selbst denke. Wie passt das zusammen? Dann bin ich doch überhaupt nicht in der Lage dazu."

„Nimm das nicht so ernst, ich war sauer auf mich selbst. Ich will nicht dass du dich gezwungen fühlst hier zu bleiben, nicht deswegen", antwortete er und wirkte dabei ziemlich traurig, er sprach weiter, „das mit Donna, scheiße...du kannst dir nicht vorstellen was passiert ist. Wie hätte ich dir dass denn bloß sagen sollen? Das ist Wahnsinn und ich habe das Gefühl die Kontrolle verloren zu haben, all die Scheiße die hier gerade passiert. Damit solltest du dich nicht beschäftigen müssen." Seine Stimme klang schwach und er wirkte wie ein gebrochener Mann, so hatte ich meinen Bruder lange nicht mehr gesehen.

the worst part is: there's no one else to blame [SOA] Juice x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt