Nothing else matters | Death Note • Lawlight FF

•2• Sonderkommission

Unmengen Kartons standen in der Wohnung herum. Light beugte sich über einen, packte einen Topf ein und schob ihn beiseite.
Er stellte eine Pfanne auf den Herd, holte die Eier und den Frühstücksspeck aus dem Kühlschrank, dann setzte er sich wartend auf den Küchenstuhl.

"Guten Morgen", begrüßte L ihn. "Du kochst?"
Freudig nickte Light und stand auf, um zwei Eier aufzuschlagen. "Spiegelei", meinte er und küsste L kurz.
"Das letzte Mahl in dieser Wohnung", bemerkte der Schwarzhaarige und deckte den Tisch. "Du hast ja schon fast alles eingepackt."
"Na klar, wir wollen ja so schnell wie möglich los", meinte Light und servierte L den ersten Teller.
"Wenn wir nach Japan ziehen, wieso bleiben wir nicht eigentlich dort?", fragte L mit vollem Mund, nachdem sich Light auch gesetzt hatte. "Ich meine, es ist doch deine Heimat, und die ganze Familie ist dort."
"Aber es ist nicht deine Heimat, und wenn wir die schwierigsten Fälle lösen wollen, müssen wir durch die ganze Welt reisen", antwortete der Braunhaarige und schob sich ein Stück des Eis in den Mund.

"Aber wir können uns doch wie hier Zentralen aufstellen und im Hotel oder so wohnen", widersprach L schmatzend.
"Die Fälle können ziemlich lange dauern, und das könnte ziemlich teuer werden."
"Da hast du auch wieder Recht", meinte L und senkte den Kopf leicht.
"Übrigens, Misa hat gestern Abend noch angerufen, als du geschlafen hast." Überrascht sah Light auf und hörte ihm aufmerksam zu. "Sie sucht einen Termin für ihre Hochzeit."
"Warte, sie war verlobt?", entgegnete Light und begann zu grinsen. "Dieser Hideki Ryuga ist ja anscheinend doch nicht so schlecht."
"Wie dem auch sei, ich hab' ihr gesagt, dass wir demnächst Zeit haben", endete L und grinste ebenfalls. "Sie will, dass wir beide Trauzeugen werden."

Light ging eine Checkliste durch. Klamotten eingepackt, Küchenzeugs eingepackt, die Möbel lassen wir für den nächsten Mieter... Ich muss das noch mit dem Vermieter klären!
Er griff sich das Handy und suchte an seinem Laptop nach der Nummer des Vermieters.
"Übrigens, Watari hat schon alle Formalitäten geklärt", meinte L und stellte einen schweren Karton ab. "Du warst gestern echt erledigt."
"Wie erledigt?", hakte er nach und steckte den Laptop in einen Rucksack. "Du bist über deinem Koffer eingeschlafen. Ich hab' dich dann ins Bett gelegt", erklärte L kichernd.
Es klingelte an der Tür, Light sprang sofort los.

Ryuk kam durch die Tür gelaufen und erntete dafür einen gereizten Blick. "Du kannst durch die Wände schweben, wieso klingelst du dann noch?", fragte Light und schloss die Tür wieder. "Wir erwarten die Umzugsfirma."
Ryuk zuckte mit den Schultern. "Eure Detektiv-Kollegen warten auch unten", meinte er und öffnete den Kühlschrank. "Heh, Light, du hast mir 'nen Apfel versprochen!"
Seufzend fischte er ein paar tschechische Kronen aus der Hosentasche und drückte sie dem Shinigami in die Hand. "Wir haben leider gerade viel zu tun, hol dir selber einen."

Ein wenig später klingelte es erneut, und wieder war es nicht die Umzugsfirma. "Können wir euch irgendwie helfen?", fragte Mello, als er mit Near im Schlepptau die Treppen hinauflief. "Nein, wir warten nur noch darauf, dass die Kartons abgeholt werden können", meinte Light und ließ die beiden hinein.
"Watari bereitet gerade den Jet vor, Matt hilft ihm dabei", erklärte Near.
Light sah in den Kühlschrank, in dem noch wenige Lebensmittel waren. "Hat wer hunger?", fragte er und nahm die in Alufolie gewickelten Kohlkopfreste heraus. "Ich könnte Salat machen."
"Ich hab erst gegessen und Mello schafft es nicht, sich gesund zu ernähren", meinte Near und sah den Blonden herausfordernd an. Er erwiderte den Blick und knurrte. "Einen Salat für mich bitte."

Light begann zu schneiden, fügte Dressing hinzu und schließlich servierte er ihm den gewünschten Salat. Als er das verwendete Geschirr wieder in den Kartons verstaute, klingelte es erneut. "Ich geh schon", meinte L und lief zur Tür. Tatsächlich kam diesmal wirklich die Umzugsfirma.
Die Männer nahmen einen Karton nach dem anderen und transportierten sie zum Lastwagen. "Ich glaube, wir können dann los", bemerkte Mello und sprang auf.
Light reichte L seine Hand und führte ihn zur Tür. Near lief vorraus, er kannte den Weg zum Jet, während Mello den Haustürschlüssel zu der Wohnung in den Briefkasten des Vermieters warf. Light und L folgten ihnen Hand in Hand, sie sahen aus wie ein frisch verliebtes Paar. Schließlich konnten sie Watari in der Ferne erkennen.

"Alle einsteigen", begrüßte Watari sie freundlich, er war derjenige, der zuletzt einstieg. Das Innere des Jets war geräumig. Es gab nicht viele, mit weißem Leder bezogene Sitzplätze, dafür genug Platz für jeden. Light setzte sich ans runde Fenster und beobachtete, wie sie abhoben.
"Wir fliegen jetzt durch mehrere Zeitzonen, geschätzt brauchen wir zwanzig Stunden, bis wir über Tokyo sind", erklärte Watari durch einen Lautsprecher. "Wir werden zwischendurch landen, damit wir nicht mitten in der Nacht ankommen werden."
L seufzte leise, während Light einen Film startete und sich einen Kopfhörer in die Ohren schob.
"Guckst du den Film mit Misa?", fragte der Ältere nach. Light nickte. "Ich hab's ihr versprochen, nur bin ich wegen dem Fall noch nicht dazu gekommen."
L schnappte sich den anderen Kopfhörer, um den Film mitgucken zu können. "Sie ist echt talentiert", bemerkte er leise und lehnte sich an Light an.
Schnell war er eingeschlafen, was Light zum schmunzeln brachte. Er guckt wirklich nicht allzu gerne Filme.
Nach Ende des Filmes steckte er das Handy sowie die Kopfhörer vorsichtig weg und kuschelte sich an L heran. Auch er brauchte nicht lange, um in einen friedlichen Schlaf zu gleiten.

Light blinzelte, als L am seiner Schulter ruckelte. "Wir sind am Ziel angekommen", meinte er und zog den Braunhaarigen auf die Beine. "Habe ich so lange geschlafen?", murmelte Light und folgte ihm nach draußen. Das Gebäude der Zentrale war unschwer zu erkennen, vom Landeplatz bis dorthin dauerte es nicht lange.
Light staunte nicht schlecht, als sie die Sicherheitskontrollen hinter sich gebracht hatten und nun im Hauptraum standen. Er sah genau vor sich, wie er und L aneinander gekettet waren, Higuchi verdächtigt hatten, Kira gejagt hatten. Eine einzelne Träne rollte seine Wange hinunter.

"Willkommen zurück!"
Die ganze Sonderkommission sprang aus den Ecken und befüllten diesen Gruß im Chor. Light begann zu lächeln, während Near, Mello und Matt sich verwirrt ansahen. Die Polizisten kamen direkt auf L und Light zu, Umarmungen konnten sie sich nicht unterdrücken-
Zu L's Leidwesen.

"Wir haben euch auch alle vermisst", meinte Light und musterte jeden von oben bis unten.
Jetzt wird ernst gemacht.