Nothing else matters | Death Note • Lawlight FF

•4• Geheimnis

Light starrte auf die Nachricht, er konnte es nicht fassen. Sie waren in Gefahr, er hatte L in Gefahr gebracht.
"Light, du guckst ja gar nicht hin!", meckerte Misa. Light steckte sein Handy nervös wieder ein und sah zu ihr. "Tut mir leid... Du siehst gut aus", stotterte er leicht, jedoch sah Misa noch wütender aus. "Du hast das erste Kleid auch nicht gesehen, du kannst das gar nicht beurteilen! Was ist nur los mit dir?"
Light senkte den Kopf. "Es tut mir leid. Ich geh nur schnell kurz zur Toilette, danach bin ich wieder voll bei der Sache."
"Beeil dich!"

Leicht verzweifelt lehnte er seinen Kopf gegen den Spiegel und stützte sich auf dem Waschbecken ab.
Er machte sich unheimlich Sorgen, dass sich die Ereignisse von damals zum Teil wiederholen. Er wollte nicht daran schuld sein, wenn er L verlieren würde. Im Notfall würde er sogar wieder zu Kira werden, aber nur um ihn zu beschützen.
"Light, ich mach' mir Sorgen um dich, was ist los?" Der Ältere umarmte ihn von hinten und schloss seine Augen. Light seufzte leise, antwortete aber nicht. "Wie wär's, wir reden nachher in Ruhe drüber. Jetzt braucht dich deine beste Freundin bei einer viel wichtigeren Sache."
Light legte seinen Kopf in den Nacken, direkt auf L's Schulter.
"Falls du dir Sorgen um mich machst... Es gibt nichts, worüber du dich sorgen müsstest. Ich bin älter, und ich kann gut auf mich alleine aufpassen."
L löste sich und zog Light sanft mit sich.

"Da seid ihr ja", seufzte Misa, dann präsentierte sie sich in einem weiteren Kleid. Sayu nickte zustimmend mit dem Kopf. "Also ich schwanke zwischen dem ersten und dem hier, jetzt hängt es von euch ab."
Light zeigte auf das Kleid, was Misa trug. "Ich bin dafür."
"Selber Gedanke!", rief Sayu und drehte sich grinsend zu ihrem Bruder um. "Tja L, jetzt hast du verloren."
"Wer sagt denn, dass ich nicht auch das hier nehmen würde?", entgegnete er, doch darauf folgte nur ein belustigtes Grinsen von Light. "Du würdest es nehmen? Dann probier es doch Mal an."

L schüttelte energisch den Kopf und lief rückwärts, doch Light ließ nicht locker. "Kleider stehen dir, probier's doch wenigstens", bettelte er. L verdrehte die Augen. "Aber nur, wenn ich dafür auch was bekomme", meinte er und verschwand in der Umkleide. Light kannte ihn gut genug um zu wissen, was er meinte. Während er wartete, schaute er auf sein Handy. Near hatte noch mehr geschrieben.
"L wollte bestimmt nicht, dass ich dir das erzähle, weil du dir nur 'unnötige' Sorgen machst, sag nicht, dass du das von mir hast."
Er antwortete nur mit einem knappen "Ok, danke", dann steckte er sein Handy wieder weg. Etwas nervös richtete er den Kragen seines Hemdes, richtete die Krawatte. Er fühlte sich wie am Tage ihrer Hochzeit, als er am Altar stand und wartete, dass L irgendwann eintrat.
Sayu kicherte. "Ich mach euch Musik an", meinte sie und zückte ihr eigenes Handy.

Schließlich trat L in einem wunderschönen Hochzeitskleid und einem schüchternen Blick aus der Umkleide. Light stand sofort auf, kurz sah er nochmal zu Sayu, die die Musik startete.
"Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte Light den Schwarzhaarigen charmant und streckte ihm die Hand aus. Schnell willigte L ein und reichte ihm seine Hand, eng aneinander tanzten sie einen kleinen Walzer. "Ich kann immer noch nicht tanzen", meinte L entschuldigend, als er über Lights Fuß stolperte. "Doch, du machst das Klasse", hauchte er ihm aufmunternd zu, dann endete die Musik.
"Sie dürfen die Braut jetzt küssen", sprach Sayu in einer tiefen Stimme und machte somit den Pastor nach. Misa klatschte in die Hände. "Küssen! Küssen!"
Der Jüngere verdrehte die Augen und strich L über die Wange. "Mädels halt."
"Halt die Klappe und küss mich", zischte L und streckte seinen Kopf ein wenig nach vorne, legte seine Lippen sanft auf seine. Ein langer, liebevoller Kuss. Ein Kuss, der nicht von Near hätte gestört werden sollen, doch der Weißhaarige gewann seine Aufmerksamkeit.

"Ähh... Light... Ich wollte kurz mit dir sprechen...", stotterte er und errötete- nicht weil L ein Kleid trug und er gerade einen Kuss beobachtet hatte. Wohl eher, weil Sayu anwesend war.
"Dann geh du dich wieder umziehen", meinte er leise zu L, dann folgte er Near.
"Bist du wegen meiner Schwester hier?", knurrte Light ihn an, doch Near hob unschuldig die Hände. "Nein. Naja, nicht ganz. Ich wollte dir nur sagen, dass Matt gerade versucht, Gesicht und vollen Namen des Messerstechers herauszufinden. Ob du diese Informationen nutzen willst oder nicht, ist dir überlassen, aber wenn du es tust: du tust es nur, um L zu schützen."
Light nickte bedrückt. Diese Möglichkeit hatte er schon in Betracht gezogen, aber er dachte, mit diesem Gedanken sei er allein gewesen.
"Danke, Near", flüsterte er, dann ging er zurück zu den anderen.

"Worüber habt ihr geredet?", fragte Misa neugierig.
"Über die Ermittlungen."
"Warum darf ich das dann nicht wissen?" L klang leicht verletzt, Light wusste nicht, was er antworten sollte.
"Weil es explizit Light betraf", antwortete Near, dessen Blickkontakt immer wieder zu Sayu wich.
"Du bist also Near", meinte die Brünette und sah ihn freundlich an. Errötet nickte der junge Detektiv.
Habe ich nicht gesagt, dass du das vergessen kannst?!

L sah immernoch leicht verletzt aus, was Light beunruhigte. Sie hatten sich versprochen, keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben. Er ging zu dem Schwarzhaarigen und umarmte ihn fest. "Es war wirklich nichts relevantes, vertrau mir."
"Wir reden Zuhause darüber", entgegnete L monoton.
Bist du sauer auf mich? Ich will dich doch nur beschützen...

"Ich gehe direkt nach Hause", meinte Misa, die die Detektive noch zur Zentrale begleitet hatte. "Okay, mach's gut", verabschiedete sich Light, während alle anderen nur winkten.
Sayu gesellte sich zu ihrem Vater, Near blieb leider in ihrer Nähe. L lief vor zu ihrem Zimmer, als Light es betrat, saß der Ältere bedrückt auf dem Bett.
"Light, sei ehrlich zu mir... Hat Near dich auf eine Affäre angesprochen?"
Light sah schockiert zu L, er sammelte seine Gedanken.
"Das denkst du von mir? L, ich liebe nur dich. Solange ich dich habe, sind mir alle anderen egal", antwortete er und setzte sich zu ihm, schmiegte sich an ihn heran.
"L, ich bin dein Ehemann, und ich werde es auch immer bleiben. Niemand wird uns trennen."