Die Zeit verging für L sowie für Light nur sehr schleppend.
L bekam immer mehr Ärger mit den Behörden, als herauskam, dass ausgerechnet der Meisterdetektiv K gleichzeitig auch Kira war, vorallem da bekannt war, dass L und K an den Fällen zusammen arbeiteten. Near und Mello retteten sich genial, da sie angeblich ja nur die unwissenden Schüler, und Matt der Praktikant war.
Auch die Familie Yagami war von dem Ärger nicht mehr betroffen, seitdem der ehemalige Oberinspektor in Rente gegangen war.
Light hingegen konnte sich im Gefängnis nur wenige Freunde machen. Der Großteil hatte Angst, von ihm umgebracht zu werden, ein anderer Teil wollte Rache nehmen.
Seine eigenen Zellengenossen waren ihm jedoch mittlerweile wohlgesonnen. Arakawa und Uranishi spielten Bodyguard für ihn, falls irgendwer ihn bedrohte, und Sendou spielte freiwillig den Narren.
Der einzige wirkliche Lichtblick waren für Light die Besuchszeiten, zwei Mal in der Woche.
Meist besuchte L ihn, manchmal auch sein Vater. Kinder durften leider nicht mitgebracht werden, sonst hätte Light schon lange seinen Sohn sehen können.
Täglich machte er sich Gedanken um Sayu. Weiß sie überhaupt schon davon?
"Du ziehst ja ein langes Gesicht", bemerkte Sendou und grinste ihn an. Für Light war diese Person ein Rätsel. Im Gefängnis auf die Todesstrafe warten und dann alles auf die leichte Schulter nehmen, das war beeindruckend.
"Mir ist nur ziemlich langweilig", seufzte Light und legte sich auf die Liege, Kopf in Richtung Wand.
In einer Zelle voll Sexualstraftäter war das ein fataler Fehler, aber er vertraute darauf, dass seine drei Zellengenossen wirklich nur Mörder waren und zumindest ein wenig Anstand besaßen.
Wieder ein fataler Fehler, auf den Sendou aufmerksam machte.
"Stopp! Uranishi was fällt dir ein!", rief der Rothaarige.
"Du kannst doch nicht einfach unser kleines Jungfräulein entjungfern!"
Light schüttelte den Kopf und begann zu lachen. Sendou schützte ihn zwar vor jedem, aber dabei fand er nicht immer die passenden Worte. Außer sein Ziel war es, jemanden zum lachen zu bringen.
"Wie kommst du denn da drauf, dass ich noch Jungfrau bin?", fragte der Braunhaarige amüsiert und richtete sich auf. So war er zumindest vor solchen Vorfällen geschützt.
"Stimmt. Dein Freund besucht dich ja, hehe", kicherte Sendou, doch Light korrigierte ihn erneut.
"Ehemann. Ich bin verheiratet."
Arakawa in der Ecke hob eine Augenbraue.
"Ehemann? Heißt du bist schwul?"
"Nicht zwangsläufig", antwortete Light.
"Aber ja, eine gleichgeschlechtliche Beziehung."
Weitere Wochen vergangen, und je mehr Zeit Light im Gefängnis verbrachte, desto mehr Verbrecher merkten, dass Kira nicht mehr aktiv war. Die Kriminalitätsrate schoss in die Höhe, mehr Menschen begangen Verbrechen, sie hatten schließlich nicht mehr die Angst, ermordet zu werden.
Im Gefängnis äußerte sich diese Kenntnis anders:
Der Teil der Verbrecher, der vor Light Angst hatte, stellte sich nun gewaltbereit gegen ihn. Light hatte plötzlich mehr Feinde.
"Was ist dir denn passiert?", fragte L besorgt, als er Light wieder vor sich hatte.
Skrupellos wurde auf ihn eingeschlagen, seine Nase war womöglich gebrochen.
"Nur 'ne kleine Auseinandersetzung, weiter nichts", meinte Light und rieb sich den Hinterkopf. L sah ihn dennoch besorgt an.
"Übrigens, Charles hat gestern seinen ersten Milchzahn verloren", sprach L, um das Thema zu wechseln.
Light lächelte liebevoll. "Und, wie klappt's mit der Zahnfee?"
"Er hat mich durchschaut", seufzte L.
Light merkte, dass seine Zeit erneut fast abgelaufen war.
"Wünsche Charles bitte alles gute zum Geburtstag von mir", bat der Braunhaarige und legte eine Hand an die Glasscheibe.
Er verpasste das erste Mal Geburtstag feiern mit seinem eigenen Sohn. Und den ersten Geburtstag, den er mit ihm feiern würde, war sein 23. Geburtstag.
"Die Zeit ist vorbei", meinte einer der Gefängniswärter und beide stellten sie sich neben Light auf.
"Auf Wiedersehen", verabschiedete sich Light und lächelte L noch ein letztes Mal an, bis er wieder durch den gruseligen, dunklen Gang geführt wurde.
Verwirrt sah sich Light um, als die Wärter ihn vorbei an der Gemeinschaftszelle führte, in der er jetzt schon Monate gelebt hatte. In eine einzelnen Zelle wurde er gesperrt, ohne zu wissen, warum.
War die Einzelhaft zu seinem Schutz? Er kam doch mit seinen Zellengenossen ausreichend klar, es machte für ihn keinen Sinn.
Es erinnerte Light an die Zeit, in der er sich selber inhaftieren lassen hat, um Misa aus der unfreiwilligen Haft zu befreien und den Kira-Verdacht von sich zu schütteln.
Nur durch diese Entscheidung war er L überhaupt näher gekommen.
So war es hier auch, nur dass er nicht an Händen und Füßen gefesselt war.
Regelmäßig bekam er Essen und etwas zu trinken, zusätzlich wurden die Besuchszeiten eingehalten.
Light hatte schon lange vergessen, welches Datum heute war. Er konnte nur anhand des Wetters urteilen.
Er durfte nicht einmal an den festlichen Aktivitäten der anderen Insassen teilnehmen. Zu seinem Schutz?
Stumm wartete Light in dem hellen Besucherraum, wahrscheinlich würde L ihn besuchen, wie immer.
Zu seiner Überraschung sah er zuerst das braune, zum Zopf gebundene Haar, dann das Gesicht.
Seine kleine Schwester besuchte ihn.
"Sayu?", fragte er leise und überrascht. War sie denn überhaupt nicht enttäuscht?
"Ich bin gestern erst aus der psychiatrischen Klinik entlassen worden", sprach sie leise und lächelte ihn freundlich, aber immer noch traurig an.
"Zwei Jahre bist du schon hier", flüsterte Sayu.
Es fiel ihm wieder ein, im stillen hatte er ja seinen eigenen Geburtstag gefeiert. Achtzehn Jahre verblieben also noch.
"Ich habe nicht viel Zeit, ich wollte einfach nur sehen, wie es dir geht."
"Er hat auch nicht viel Zeit", mischte sich einer der Wärter ein. Der andere stellte sich neben Light und wollte ihn gerade wieder abführen.
Die Besuchszeit ist weniger geworden, was ist hier los?
Bedrückt lächelte er seiner Schwester zu, und dann war er auch wieder weg.
Light hatte keinen blassen Schimmer, was jetzt passieren würde. Sie gingen in die entgegengesetzte Richtung, weg von den Zellen, und brachten ihn in einen separaten Raum.
Sein Vater, und der Staatsanwalt von der Gerichtsverhandlung warteten ebenfalls dort.
Light sah sich verwirrt um.
"Guten Tag", begrüßte Mikami ihn knapp, während der ehemalige Oberinspektor seinen Sohn umarmte.
"Dank Teru Mikami hier haben wir die Möglichkeit bekommen, dir einen Deal zu machen", erklärte er und lächelte fröhlich.
"Das muss aber vor L geheim gehalten werden. Wir sagen einfach, du wurdest in den Hochsicherheitstrakt verlegt."
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Nothing else matters | Death Note • Lawlight FF
FanfictionNach dem Kira-Fall gibt es für Light noch viele Herausforderungen zu meistern: In einer Ehe leben, schwierige Fälle lösen, den Haushalt schmeißen, die Kinder aus dem Wammys unter Kontrolle bringen,... Zum Glück muss er all dies nicht alleine durchst...
