Nothing else matters | Death Note • Lawlight FF

•17• Verhalten

Light bewegte sich ganz langsam zum Rand des Bettes, darauf bedacht, L nicht zu wecken. Der Schwarzhaarige schlief auch so schon selten genug, da sollte er nicht durch sein Vorhaben geweckt werden.
Vorsichtig griff er unter die Matratze. Er ertastete das Death Note und zog es hervor, dann ging er langsam ins Badezimmer. Vorsichtig schloss er die Tür ab.

Matt hatte alle nötigen Informationen über den Amokläufer, sowie zu den Entführern. Er musste dafür sorgen, dass diese Leute ihre gerechte Strafen bekommen.
Mit zittriger Hand schrieb er die Namen auf, er ließ die Todesursache aus. Während der kurzen Wartezeit sah er sich die Nachrichten an:
Mord, Mord, Belästigung, Vergewaltigung. All diese Täter waren mit Namen und Bild ausgeschildert, somit konnte Light sich nicht zurückhalten und schrieb sie ebenso auf.
Er verfiel in alte Verhaltensmuster, das Death Note ließ Kira zurückkehren.

"Light, ich dachte du hast L versprochen das nicht mehr zu tun", bemerkte Ryuk, der durch die Tür geschwebt kam. Rem folgte dem Shinigami.
"Wenn Misa da auch mit reingezogen wird, vergesse ich mich selbst", drohte sie dem Braunhaarigen.
"Keine Sorge, Rem, ich sichere alles ab", murmelte er nur und schrieb weitere Verbrecher auf.
Nachdem er sein kleines Werk vollendet hatte, fischte er aus einem kleinen Schubfach eine Schere. Er musste nur noch heimlich die Fotos, Kleber und das kleine Büchlein holen.
Es sollte so wirken, als arbeitete Light die ganze Nacht an dem Hochzeitstagsgeschenk.

"Ryuk, willst du einen Apfelvorrat für die nächste Woche?", fragte Light und grinste verschmitzt. Als der Shinigami 'Apfel' hörte, war er für diesen Auftrag schon Feuer und Flamme.
"Du musst mir nur ein paar Sachen bringen, ohne L aufzuwecken."
Rem verdrehte belustigt die Augen. "Light, du bist der gefühlvollste Mörder den ich kenne", meinte sie und beschloss, Ryuk tatsächlich zu helfen.
Kleber, Buch und ein Haufen Fotos, all dies haben beide Shinigamis zusammen gesammelt und vor Light fallen lassen.
"Ryuk, du bekommst heute deinen Vorrat Äpfel, für eine Woche", meinte er und nahm das Geschenk in Angriff.

Eine Stunde saß Light auf dem gefliesten Boden im Badezimmer, oberkörperfrei, und schnippelte einige Bilder zurecht, ehe er sie sorgfältig in das Büchlein klebte. Bilder von der Hochzeit, heimliche Schnappschüsse, Selfies vor Sehenswürdigkeiten. Sogar einige wenige Bilder, auf denen Charles zu sehen war, fanden ihren Weg in das Buch.
Mit einem roten Stift verzierte er die freien Stellen zwischen den Fotos, dann klappte er das Buch zusammen. Das Geschenk war soweit fertig.

"Light, was passiert eigentlich, wenn der kleine Junge uns sieht?", fragte Ryuk plötzlich, er kicherte leise.
"Er würde einen riesigen Schrecken bekommen", antwortete Light mehr oder weniger in Gedanken versunken, schließlich sah er ihn dann doch ernst an.
"Wenn du jetzt daran denkst, ihn erschrecken zu wollen, wirst du keine Äpfel bekommen."
Enttäuscht senkte der Shinigami den Kopf.
Light verließ indessen das Badezimmer und hockte sich vor die Matratze. Vorsichtig schob er das Fotoalbum darunter, etwas weiter auf Kopfhöhe dann das Death Note.
Er legte sich still wieder ins Bett und schmiegte sich an den noch immer schlafenden L heran.
"Ryuk, hör auf die beiden zu beobachten!", hörte er Rem noch zischen, dann schlief er wieder ein.

Unter Hochdruck arbeiteten die Detektive, sammelten Indizien um dem Amokläufer näher zu kommen. Währenddessen kutschierte Matt Near im Auto herum, die Klinik suchend.
Matt kannte sich hier nicht ganz so gut aus, es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis Near endlich bei Sayu sein konnte. Und Light hatte es endlich akzeptiert.
"Ich bin stolz auf dich", meinte L liebevoll. Fragend drehte Light den Kopf um.
"Du hast es endlich wirklich akzeptiert."
Der Jüngere musste schmunzeln und gab L einen kurzen Kuss.
"Leute, ich glaube ich habe was gefunden", meldete sich Mello, er rückte ein wenig zur Seite.

"Ich glaube, das ist der Mann, oder?"
Nachdenklich kaute L an seinem Fingernagel herum. "Sieht so aus", meinte Light, seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
Mello tippte auf der Tastatur herum, schließlich kam er zu einem neuen Ergebnis.
"Er ist gestern Nacht verstorben, es wird Herzversagen vermutet."

Kaum sprach Mello zuende, schon trat die gesamte damalige Sonderkommission ein.
"Habt ihr schon gehört? Kira soll wieder aktiv sein", verkündete Matsuda und breitete seine Arme aus. Aizawa stimmte ihm schnell zu, ebenso Mogi und Ide.
L drehte sich schockiert um. "Wie viele Opfer?", fragte er angespannt.
"Genau zehn gesuchte Verbrecher, unter anderem der Amokläufer und zwei Entführer", erklärte Matsuda.
Der Polizist sah Charles auf dem Boden spielen und beugte sich zu ihm hinunter.
"Matsuda, Sie haben selber beschlossen, wieder im Kira-Fall zu ermitteln, wir haben nicht die Zeit um mit einem Kind zu spielen!", schimpfte Aizawa.
"Wer sagt denn, dass der Fall nicht schon längst gelöst ist?", warf der Oberinspektor ein und zeigte auf L und Light.
"Euch beide möchte ich gerne sprechen."

Light fühlte sich ein wenig unbehaglich, als er sah, wie sich seine Familie erneut gegen ihn stellte.
"Light, sei bitte ehrlich... Hast du das Death Note wieder benutzt?", fragte sein eigener Vater und rückte sich seine Brille zurecht.
"Wir sind dir beide nicht böse, jeder verfällt Mal in alte Verhaltensmuster", fügte L ruhig hinzu. Light schüttelte stattdessen den Kopf.
"Ich war das wirklich nicht", versuchte Light sich zu verteidigen.
"Darf ich kurz Misa anrufen? Vielleicht hat sie ja was gemacht..."
"Wir möchten mithören", verlangte L.
Der Braunhaarige sah beide verletzt an.
"Ihr vertraut mir nicht?", fragte er leise.

Der Oberinspektor räusperte sich. "Light, es geht hier nicht um irgendeinen Betrug, es geht um Mord! Familie hin oder her, wenn du mich jetzt anlügst, muss ich dich verhaften", sprach er und machte Light noch nervöser.
Er konnte jedoch nicht anders. Mit diesem Team konnte er keine Gerechtigkeit schaffen, sie waren eine einzige Chaotentruppe.
Kira muss dafür sorgen, dass die Welt Gerechtigkeit zu spüren bekommt.

Er rief Misa an und stellte auf Lautsprecher, damit sie beide zuhören konnten.
"Hallihallo!", grüßte Misa am anderen Ende. "Misa, hast du das Death Note wieder benutzt?", fragte Light direkt.
"Äh, nein...", meinte die Blondine leise. "Ich dachte, du wärst das."
"Ich war's auch nicht", antwortete Light angespannt.
Er hoffte, dass die Existenz eines dritten Kiras jetzt zur Debatte stand.