Müde richtete sich Light auf.
L war wohl bereits unten, wie sonst auch immer, nur dieses Mal hatte Light ein schlechtes Gewissen. Was, wenn er es mir nicht glaubt? Wenn er sich jetzt jemand anderes sucht...
Schnell sprang er hoch und trottete in Richtung Bad, wobei er mehrmals stolperte. Schlussendlich rutschte er auf einem nassen Handtuch aus und schlug mit dem Kopf am Wannenrand auf.
Verdammt... L... Du bist 27 Jahre alt, du wirst es wohl schaffen, wenigstens ein bisschen aufzuräumen.
Verärgert rieb er sich den Kopf und sah in den Spiegel. Während er sich die Zähne putzte, erkannte er eine kleine, schwarze Ecke, die hinter dem Spiegel hervorragte.
Light zog daran, dann hielt er das Death Note in den Händen.
Mit der Zahnbürste im Mund holte er schnell sein Handy und öffnete den Chat mit Near. Matt hatte wirklich alle nötigen Informationen gesammelt.
Ich muss es tun. Verzeih mir, L.
Light saß hochkonzentriert vor seinem Computer, zumindest versuchte er es. Sein schlechtes Gewissen machte ihn fertig.
L wertete mit Matt die Informationen aus, als sich Matsuda plötzlich aufmerksam machte. "Der Verbrecher, also der Messerstecher von Kairo, der ist an Herzversagen gestorben, obwohl er keine Probleme hatte!"
"Ist das das Werk von Kira?", warf Aizawa ein, eine wilde Diskussion brach aus. Der einzige, der sich nicht daran beteiligte, war Light. Nur sein Vater, Watari, Near und L wussten von seinem Geheimnis, und L ahnte bereits, was geschehen war.
Light atmete tief ein. Irgendwie musste er die Zeit bis zum Abend totschlagen, weshalb er sich zu den anderen umdrehte.
"Und was machen wir jetzt?", fragte er.
"Wir werden uns wohl anderen Fällen widmen müssen, dieser hier ist gelöst", meinte Near desinteressiert und stapelte einen Turm Würfel.
"Quatsch, wir müssen Kira finden, er ist wieder aktiv!", protestierte Matsuda, der auch noch Zustimmung von Aizawa, Mogi und Ide bekam.
"Beruhigen Sie sich, wir werden es beobachten und nehmen in der Zwischenzeit andere Fälle an", versuchte L, die Polizisten zu beruhigen. "Hotline eröffnet!", bestätigte Mello sofort.
Jetzt hieß es warten. Nur kam kein Anruf.
"Meine Herren", seufzte L. "Sie dürfen sich frei nehmen. Wenn wir Sie brauchen, kontaktieren wir Sie."
Er drehte sich wieder um. "Das gilt auch für euch, ihr habt frei."
Light seufzte erleichtert auf, als die Polizisten verschwanden, und er wieder ins Zimmer gehen konnte.
"Ryuzaki, was hälst du davon, wenn wir uns 'nen Hund oder 'ne Katze zulegen?", fragte Light, während er die Treppe hinaufstieg. Er ließ L keinen Moment, etwas zu erwidern. Er drehte sich um und griff seine Hände. "Oder wieso adoptieren wir nicht gleich ein Baby? Obwohl, wir sind wohl zu sehr beschäftigt."
Was laber ich hier? Ein Baby ist wohl etwas zu weit gedacht...
"Light...", seufzte der Ältere und übernahm nun die Führung.
Schnell schloss er die Zimmertür und reichte ihm ein Kühlkissen, es hatte sich eine ordentliche Beule gebildet.
"Light, du hast mich gerade eben Ryuzaki genannt. Du verheimlichst mir etwas", stellte er fest und setzte sich neben Light.
Der Braunhaarige sah ihn überrascht an. "Habe ich wirklich?" L nickte und sorgte dafür, dass sie Blickkontakt hielten. "Hast du das Death Note benutzt?", fragte er todernst.
Light wich seinem Blick aus. "Meinst du, wegen diesem Messerstecher?", fragte er, um ein wenig von dem Death Note abzulenken. Das war keine gute Idee, L sah ihn verletzt an. "Wir haben uns versprochen, keine Geheimnisse voreinander zu haben, ich habe dir mein ganzes Leben anvertraut."
Nun begann er zu schreien. "Woran liegt es, dass du mir das nicht anvertrauen kannst? Wieso vertraust du mir nicht so, wie ich dir?"
Light sah zu Boden, er war den Tränen nahe.
"Wieso hast du diesen Mann umgebracht? Wir waren der Lösung so nahe, also wieso? Um mich zu schützen? Ich bin kein kleines Kind!"
"Verzeih mir bitte", murmelte Light, er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Ich habe diesen Mann umgebracht, und es war alles andere als richtig. Ich habe es nur getan, um dich zu schützen." Er nahm sein Handy hervor und zeigte ihm jede Nachricht. Wie Near ihm die Informationen weitergeleitet hat, wie Near ihm gesagt hat, dass der Killer L verfolgen würde.
"Ich hatte einfach Angst, ich will dich nicht noch einmal fast verlieren", meinte er, nachdem L ihm das Handy zurückgegeben hat.
"Ich hätte vielleicht nicht so überreagieren sollen", gab L zu und umarmte Light. "Ich hätte nicht zu tief in der Wunde bohren sollen, ich weiß doch wie du dieses Thema hasst."
"Schon gut", flüsterte Light und begann zu grinsen. "Manchmal tust du dich wirklich schwer, dich in andere hineinzuversetzen."
"Willst du die Handschellen wieder?", konterte der Ältere und löste sich ebenfalls grinsend.
"Lieber nicht, mein Schädel tut weh wie sonst was."
"Wie hast du dich eigentlich gestoßen?", fragte L und führte das Kühlkissen an die Stirn des Jüngeren. "Du hast das nasse Handtuch im Bad liegen lassen, ich bin drauf ausgerutscht."
L ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. "Dreckige Wäsche kommt bitte in den Wäschekorb, sowas kannst du bitte auch machen", bat Light und begann, die Wäsche aufzusammeln. "Bitte mach das in Zukunft. Was möchtest du essen?"
"Erdbeertorte wäre ganz gut."
"Bitte etwas, was ich auch kochen kann."
"Dann habe ich keine Ahnung, überrasche mich."
In der großen Küche konnte Light viel besser kochen, er musste sich nicht mehr einengen.
Der Geruch lockte einige Zuschauer an.
"Das riecht aber lecker", sagte Matsuda, der die Küche betrat. "Machst du Salat?"
"Mit Fleisch", fügte er hinzu, vollkommen konzentriert. "Ist genug für uns alle da?", fragte Matsuda und betrachtete das gebratene Fleisch genau. "Sorry, das sind nur zwei Portionen."
Der Polizist senkte enttäuscht den Kopf. "Ich dachte, wir werden alle verpflegt, jetzt wo wir wieder gebraucht werden."
Light hielt inne. "Aber L hat doch niemanden hierher bestellt."
"Near meinte, dass sie euch Mal einen ganzen Tag gönnen sollten, ihr arbeitet ständig und habt nur spät abends Zeit füreinander..."
Light beeilte sich mit dem Kochen.
"Hey, ihr solltet euch wirklich eine Auszeit nehmen!", rief Matsuda ihm hinterher, als Light mit den Schüsseln die Treppe empor sprintete. Geschickt öffnete er die Tür und stellte den Salat auf dem Schreibtisch ab.
"Du isst den nicht im Bett", meinte Light und wollte gerade wieder nach unten, doch die Tür war abgeschlossen.
"Sieht so aus, als wenn Near uns verarscht hat", seufzte er leise. Er drehte sich zu L um, der sich über den Teller beugte.
"Wir sind hier gefangen und müssen uns eine Auszeit von der Arbeit nehmen."
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Nothing else matters | Death Note • Lawlight FF
FanfictionNach dem Kira-Fall gibt es für Light noch viele Herausforderungen zu meistern: In einer Ehe leben, schwierige Fälle lösen, den Haushalt schmeißen, die Kinder aus dem Wammys unter Kontrolle bringen,... Zum Glück muss er all dies nicht alleine durchst...
