9# Klotz am Bein

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Miyu sah sich um. Sie suchte nach einem Buch über den Uchia Clan. Sie wollte sich über ihre Teamkameraden informieren, um sie besser kennenzulernen. Das hatte sie immer gemacht, bevor sie in einem neuen Team ausgeholfen hatte. So konnte sie die Fähigkeiten ihrer Teammitglieder besser einschätzen, was ihr einen Vorteil verschaffen würde. „Ah da ist es ja." Sie fuhr mit den Finger über den Buchrücken und nahm es dann aus den Regal. Der Einband war dunkelblau und in weisser Schrift stand Uchia Clan darauf geschrieben. Unter dem Titel, war ein rot, weisses Zeichen abgebildet, das aussah, wie eine Kugel mit einem Stiel. Das musste wohl das Zeichen des Uchia Clan sein. Sie suchte weiter. Miyu wollte noch ein Buch über den Uzumaki Clan heraussuchen, als plötzlich Kakashi hinter ihr auftauchte. „Dad was machst du denn hier?", fragte sie überrascht. „Wir haben eine neue Mission vom Hokage. Wir müssen eine Person bis ins Reich der Wellen vor möglichen Überfällen schützen. Es ist eine C Mission und wahrscheinlich sind wir länger unterwegs, also mach dich bereit. Wir brechen in einer halben Stunde auf." „Okay aber wie kommt es dazu, dass wir plötzlich eine C Mission bekommen?", wollte Miyu von ihrem Vater wissen. „Nachdem du weg warst, hat Naruto den Hokage mal wieder angemotzt, also hat er sich schliesslich dazu entschlossen, uns eine C Mission zu geben." Miyu seufzte. „Okay na schön. Dann mache ich eben später weiter. Komm gehen wir." Sie stellte das Buch zurück ins Regal und nahm Kuro auf den Arm. Dan ging sie mit Kakashi nach Hause, um ihre Sachen zu packen. Schliesslich standen alle aus Team 7 sogar pünktlich (was für ein Wunder), zusammen mit dem Brückenbauer vor den Toren Konohas. Naruto war ziemlich aufgedreht, denn er war verliess anscheinend das erste mal das Dorf. Doch er schien sich nicht wirklich gut mit Tazuna zu verstehen, denn der meckerte ihn die ganze Zeit an und beschwerte sich über den blonden, was Naruto wiederum natürlich nicht gefiel. Irgendwann reichte es ihm und er erzählte grossspurig, dass er einmal Hokage sein wird, doch Tazuna lachte ihn natürlich nur aus und machte sich noch mehr über ihn lustig. Die anderen standen einfach daneben und warteten, bis sie endlich aufbrechen konnten. Schlussendlich beruhigten sich die beiden tatsächlich wieder und sie konnten los.

Miyu quatschte ein wenig mit Sakura, da ihr langweilig war. Kuro schlief in ihrem Arm und Tazuna, Sasuke und ihr Dad liefen neben den beiden Mädchen und Naruto ging ein wenig voraus, da er immer noch ein Problem mit dem Brückenbauer hatte. Nach aussen hin gab sich Miyu gelassen und entspannt, doch in Wirklichkeit achtete sie auf jedes Detail in der Umgebung. Auch wenn sie nicht mit einem Angriff zu rechnen hatten, blieb sie wachsam. So entging ihr auch nicht die Pfütze am Boden. Sie warf ihrem Dad einen flüchtigen Blick zu. Er hatte es auch bemerkt und nickte fast unmerklich. Den anderen im Team war nichts aufgefallen, was Miyu wieder daran erinnerte, dass sie in einem Team mit Anfängern war. Sie wartete ab, was Kakashi tun würde und als er einfach normal weiter lief, tat auch sie so, als hätte sie nichts gesehen. Das einzige was sie unternahm war, dass sie Kuro aufweckte und ihn auf den Boden setzte. Ihr Vater hatte irgendetwas vor und sie vertraute ihm, doch wenn sie kämpfen musste, konnte sie das nicht gut mit Kuro auf dem Arm. Dann plötzlich hörte sie ein Geräusch hinter sich und sprang blitzschnell hoch. In der Luft drehte sie sich und warf einige Shuriken, die die Gegner aber abwehrten. Sie hatten Handschuhe aus Metall, aus denen sie Ketten mit einer Kline am Ende schiessen konnten. Es waren zwei Angreifer, wahrscheinlich auf Chunin Rang, vielleicht höher. Der eine der Beiden ging auf Kakashi los und der andere nahm sie ins Visier. Plötzlich hörte Miyu hinter sich ein knacken. Als sie sich umdrehte erschrak sie. Die Angreifer hatten ihren Dad erwischt. Wie konnte das passieren. Sie wollte gerade losschreien, als sie plötzlich stutzte. Sie konnte sein Chakra deutlich spüren. Er musste das Tausch Jutsu angewandt haben. Sie sah sich die Überreste an, die sie für Kakashi gehalten hatte. Miyu hatte recht. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass es nur zerbrochenes Holz war. Sie atmete erleichtert aus und gab Kuro ein Zeichen. Dieser verschwand im Gebüsch. Die anderen waren wie erstarrt und bewegten sich nicht. „Vorsicht Naruto!", rief Miyu plötzlich, da stand einer der Angreifer auch schon hinter ihm. Sie wollte Naruto helfen, doch Miyu wurde vom anderen aufgehalten. Sie warf erneut einige Shuriken und nahm dann ein Kunai hervor, mit dem sie auf ihn losging. Währenddessen hatte sich Sasuke wieder gefasst und konnte Naruto zum Glück helfen. Sasuke konnte den Gegner in Schach halten, was Miyu ein wenig beruhigte. Sie sprang erneut hoch ihr Kunai traf auf den Metallhandschuh des Gegners. Sie verhakte das Kunai zwischen der Kette und dem Handschuh so, dass er sich nicht bewegen konnte. Jetzt hatte sie ihn. Sie nahm zwei Finger vor den Mund und pfiff. Erst passierte nichts, doch dann raschelte es plötzlich im Gebüsch rechts von ihr und Kuro sprang auf den Angreifer zu. Dieser wollte den kleinen Fuchs zwar abwehren, doch Miyu blockierte seine Hand. Kuro krallte sich an den Schultern des Mannes und kam jetzt an sein Genick ran. Er wollte schon zubeissen, doch Miyu konnte ihn gerade noch stoppen. Der Angreifer hatte vielleicht noch wertvolle Informationen und ausserdem wollte sie ihn nicht töten. „Ich bin kein Mörder, aber wenn du dich bewegst dann beisst er zu.", flüsterte sie dem Mann ins Ohr. Sie wartete noch einen Moment, dann liess sie von ihm ab. Sie musste jetzt unbedingt den anderen helfen, denn ihr Vater war immer noch nicht da. Was zum Teufel machte er eigentlich. Sasuke hatte die Kette, die am Handschuh befestigt war mit einem Shuriken fixiert und Miyu musste zugeben, dass sie ihn schlechter eingeschätzt hatte. Was er jedoch nicht mit einbezogen hatte, war dass er die Kette auch vom Handschuh lösen konnte. Der Angreifer schoss jetzt auf den Brückenbauer und Sakura zu, die sich schützend vor ihn stellte. Miyu stürmte los, doch sie würde nicht mehr rechtzeitig bei ihr sein. Doch eins musste man ihr lassen, sie war mutig und das obwohl sie keine Chance hatte. Als der Angreifer sie fast erreicht hatte, tauchte plötzlich eine Rauchwolke auf und sie konnte das Chakra ihres Vaters erkennen. Der Rauch verzog sich und ihr Vater stand da, als wäre nichts passiert, während er den Kopf des Angreifers unter den Arm geklemmt hatte, dass er sich nicht wehren konnte. „Tut mir leid, dass ich erst so spät eingreifen konnte, aber ich musste unbedingt herausfinden, auf wen sie es abgesehen hatten", sagte er beiläufig und blickte in die Richtung von Tazuna, während er auf den zweiten Mann zuging. Miyu gab Kuro das Zeichen, dass er den Gegner loslassen konnte, woraufhin er von seinen Schultern sprang und auf sie zukam. Sie streichelte ihm über den Kopf und er schaute sie mit grossen Augen an. Miyu verstand sofort und fasste in ihre Tasche. Sie nahm ein weisses Säckchen aus Stoff hervor und nahm eine kleine, braune Kugel daraus hervor. Sie warf sie in die Luft und Kuro schnappte sie, noch bevor sie auf dem Boden aufkam. Miyu musste schmunzeln, bis ihr Blick auf die Klinge fiel, die am Ende der Kette angebracht war, die in der Nähe lag. Sie stand auf und nahm sie in die Hand. Sie war nicht besonders scharf und Miyu wollte sie schon wegwerfen, als ihr ein leichter lila Schimmer auffiel. Sie wurde misstrauisch und bekam plötzlich ein komisches Gefühl. Sie roch an der Klinge. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Das war Gift. Schnell checkte sie sich durch und konnte mit Erleichterung feststellen, dass sie nicht verletzt war. Doch was war mit den anderen. „Leute die Klingen sind vergiftet, ihr müsst sofort schauen, ob ihr irgendwo verletzt seid!", rief sie besorgt. „Wie kommst du denn jetzt darauf?", entgegnete ihr Sakura ungläubig. Auch Kakashi sah sich jetzt die Waffen der Gegner an. „Miyu hat recht Sakura. Es scheint kein starkes Gift zu sein, aber trotzdem sollten wir vorsichtig damit sein." Sasuke war gelassen. Er hatte zum Glück keinen Kratzer abbekommen. Auch Sakura schüttelte erleichtert den Kopf. Der einzige der still blieb war Naruto. „Sag bitte nicht, dass sie dich erwischt haben.", erwiderte Miyu mit Besorgnis in der Stimme. Naruto sagte nichts und hielt einfach seine Hand in die Luft. „Wir müssen sofort umkehren und ihn zu einem Arzt bringen!",rief Miyu und ging auf ihn zu. „Aber was ist mit unserer Mission? Keine Sorge ich halte das schon aus", erwiderte Naruto wie immer optimistisch. „Selbst wenn die Klingen nicht vergiftet gewesen wären, würden wir umkehren.", schaltete sich jetzt Kakashi ein. Die anderen schauten ihn entgeistert an und Sakura fragte ihn: „Aber warum denn es lief doch alles glatt?" „Ich habe vorhin nicht eingegriffen, weil ich herausfinden wollte, auf wen es die Angreifer abgesehen haben. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ihr so schnell verletzt werdet." Jetzt wandte sich Kakashi dem Brückenbauer zu. „Sie haben uns nicht gesagt, dass sie verfolgt werden. Hätten wir das gewusst wäre diese Mission auf B wenn nicht sogar A eingestuft worden und man hätte das Team anders zusammengestellt. Wir werden jetzt umkehren und Naruto zu einem Arzt bringen.", sagte er mit ernster Stimme. Tazuna wollte etwas erwidern, doch als Miyu ihn mit ernstem Blick durchbohrte, entschied er isch doch dazu still zu sein. Sie wandte sich von ihm ab und wollte loslaufen, als plötzlich Naruto anfing mit ernster Stimme zu sprechen. „Ich will nicht, dass wir nur wegen mir umdrehen müssen. Warum bin ich immer nur ein Klotz am Bein. Ich habe so hart trainiert um ein Ninja zu werden aber trotzdem hat es nie gereicht. Ich musste immer von jemandem gerettet werden. Aber damit ist jetzt Schluss!" Er griff mit seiner unverletzten Hand in seine Tasche. Erst dachte Miyu er will mit einem Verband seine Wunde verbinden, doch er nahm ein Kunai hervor. Er holte damit aus und stach sich in die Hand. „Diese Verletzung wird mich daran erinnern, dass ich mir geschworen habe nie wieder zurück zu bleiben und ein Klotz am Bein zu sein." Alle waren still und eine leichte Brise wehte Naruto die Haare aus dem Gesicht. Miyu war beeindruckt. Das hätte sie ihm wirklich nicht zugetraut. Kakashi unterbrach die Stille: „Wirklich beeindruckende Ansprache Naruto. Aber wenn du nicht den Rest der Mission ohnmächtig erledigen willst, sollte ich lieber beginnen deine Wunde zu versorgen." „WAAAS?" Naruto flippte aus und Miyu begann zu lachen. Nach einer Weile stimmte auch Sakura ein und auch Sasuke hatte ein lächeln auf den Lippen. Kakashi versuchte währenddessen Naruto zu behandeln und Tazuna stand in einiger Entfernung und sah zu.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ich wollte es eigentlich schon gestern veröffentlichen, aber ich war nicht zufrieden mit dem Kapi, also hab ich den grössten Teil gelöscht und nochmal neu geschrieben. Das hat leider etwas länger gedauert als gedacht, aber ich hab's ja doch noch geschafft😋
(Das nächste Kapitel kommt wahrscheinlich Montag)

Kakashis Tochter - Ein kleines Wunder (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt