Der Morgen mit JJ

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Die Sonne strahlt in meine Augen und ich wache auf. Mein Rücken und mein Kopf tut einfach nur höllisch weh. Scheiße was ist Gestern passiert. Ich öffne langsam die Augen und stelle fest, das ich in die Sonne gucken aber in die Sonne welche langsam aufgeht. Die rote Sonne taucht das Meer und die Landschaft in einen beruhigenden roten Ton. Die Vögel sind schon wach und geben ein Konzert. Ich setze mich langsam auf und schaue mich um. Ich bin auf einem Boot. Das ist jj's Boot. Die Stadt liegt noch im Dunklen. Alle schlafen noch. Ich schaue ein bisschen weiter und sehe jj ganz vorne an Boot sitzen, welcher seine Füße ins Wasser hält und sie dort reinbaumeln lässt. Wenn er dort so sitzt, dann wirkt auch er so frei und ohne Sachen die ihm weh tun. Ich stehe langsam auf und merke wie weh mein Kopf eigentlich tut. Man scheiße was habe ich nur gemacht. Ich schaffe es aufzustehen und laufe ganz langsam zu jj nach vorne. Seine Haare welche ihm zerzaust vom Kopf stehen, leuchten auch ein wenig Orange. Ich setze mich wortlos neben ihn und genieße wie er die Aussicht von hier. So friedlich hat man Outer Banks wohl noch nie gesehen. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und ich merke wie er vorsichtig einen Arm um mich liegt. Ich fühle mich geborgen und so richtig bei ihm.
„Wieso bin ich bei dir jj?"
„Ruby ich hatte dir doch gesagt Rafe und all die sind nicht nett. Sie behandeln uns wie ihre schlechte Seite von der Insel welche sie los werden wollen. Und wenn du wissen willst wieso du hier bist weil du zu viel getrunken hattest und Rafe dich Küssen wollte. Dann bin ich gekommen und habe dich mitgenommen."
Scheiße. Was für scheiße ist Gestern abgegangen? Ich habe in Erinnerung das ich viel Spaß hatte auch mit Topper und Rafe.
Er dreht seinen Kopf zu mir und ich erschrecke leicht. Sein Auge ist blau und seine Lippe ist aufgeplatzt.
„Was ist bei dir passiert?"
Frage ich fassungslos und hebe meinen Kopf um mir das genau anzusehen.
„Denkst du sie hätten dich freiwillig mit mir mit gehen lassen?"
Es ist meine Schuld. Es ist meine Schuld das er so aussieht. Es waren Rafe und Topper. Hat mein Bruder auch mit gemacht? Ich weiß es nicht aber was ich weiß ist, dass er nur so wegen mir aussieht. Ich stehe auf und muss mich erst mal am Boot festhalten. Meine Kopfschmerzen sind immer noch da und sie tun immer noch extrem weh.
Als ich mich berappelt habe, laufe ich zu einer Wasserflasche. Ich nehme sie mit und setze mich wieder neben Jj. Ich ziehe ein T-Shirt aus und befeuchte es an einer Stelle mit Wasser.
„Ich werde deine Wunde kurz einwenig reinigen"
Ich drehe seinen Kopf zu mir und wir schauen uns direkt in die Augen. Seine Augen fangen mich und lassen mich nicht wieder los. Ich sehe das er wohl gekifft hat, da seine Augen rot sind. Das Blau strahlt so nur noch mehr und es holt mich in seinen Bann.
Erst als eine kleine Welle mein Fuß berührt, finde ich wieder in die Gegenwart. Ich nehme das Handtuch und lege es sanft auf die Lippen. Merke wie jj seine Hand von meinem Rücken nimmt und sie auf mein Gesicht legt. Mit seinen Fingern fährt er meine Lippe nach oder meine Nase. Da wo er mich berührt hat, hinterlässt es eine prickelnden Spur.
Als das Blut von der Lippe weg gewaschen ist, erinnere ich mich an das letzte was ich gehört habe aus seinem Mund. Sein Blick ruht jetzt genauso wie meiner wieder auf dem Wasser. Die Sonne ist ein ganzes Stückchen weiter aufgegangen und man hört in der Ferne vereinzelt Autos in Outer Banks. Morgen Outer Banks.
„Rub bitte tu mir einen Gefallen und stell nie wieder was dummes mit denen an."
Ich schaue auf meine Füße. Ich habe nichts dummes gemacht sondern einfach nur ein bisschen zu viel getrunken.
„Rub ich weiß wie jemand aussieht der auch Koks genommen hat, da mein Bater abhängig ist und Rafe ist das auch. Ich habe dir Gestern angesehen das auch du welches genommen hast. Bitte hör auf damit. Es zerstört nur Menschen."
Seine Worte treffen mich hart. Aber was er sagt stimmt.
„Ich werde es nicht mehr nehmen"
„Rub du tust es für dich! Also sein davon überzeugt."
Ich nicke mit dem Kopf und wir schauen wieder in die Ferne. Mittlerweile ist die Insel in betrieb. Fischerboote fahren raus zum Angeln und die Pogues sind schon alle auf den Beinen. Ich schaue auf die Uhr. 7:12 Uhr.
„ich habe auf dem Boot immer was kleines zu essen. Wollen wir frühstücken?"
„Äh Ja klar"
Ich bin ein wenig überrascht aber habe sich echt großen Hunger. Er steht auf und ich will auch auf stehen aber er drückt mich wieder runter auf den Boden.
„Ich komm mit dem Essen gleich"
Ich nicke und setze mich wieder hin. Ich merke das ja mein Handy in der Hosenasche ist und hole es raus.
Drei verpasste Anrufe von Rafe und vier Nachrichten von ihm.
Ist alles ok geht es dir gut?
Er hat dich einfach so mitgenommen
Dieser pogue!
Ich mach ihn fertig
Oh was ist nur passiert.
Ich schreibe schnell alles gut zurück und dann kommt auch schon Jj. Er hat einen Apfel und zwei Toasts mit Marmelade dabei. Er setzt sich neben mich und gibt mir ein Toast.
„Erzähl mal wie hast du so in New York gelebt?"
Ich spreche eigentlich nicht gerne drüber aber ihm kann ich vertrauen.
„Wir haben nachdem uns unser Dad verlassen hat in einer kleinen Wohnung gewohnt. Meine Mutter ist selten zuhause gewesen und so hat sich halt das Leben von meinem Bruder und mir etwas verschlechtert. Wir sind beide unsere eigenen Wege gegangen, welche uns in scheiß Situationen geritten hat. Mein Bruder habe ich auch so gut wie nie gesehen und wenn dann war er auf Drogen. Und ja auch ich bin in die Drogenszene ein wenig reingerutscht. Ich war nur noch high also 24/7 und habe die Schule total vernachlässigt. Ich hatte neue Freunde gefunden und alte verloren. Ich hatte meine Familie verloren."
Er ist der erste dem ich das alles erzähle und er hört zu. Er hat sich meine ganze beschissene Story angehört. Ich merke wie mir eine Träne die Wange runter läuft und ich wische sie schnell weg. Ich schaue wieder aufs Wasser und an die Wellen welche an dem Boot abprallen. Ich spüre wie er mich in den Arm nimmt und mir einen Kuss auf die Stirn haucht.
Bei ihm fühle ich mich in Sicherheit und möchte ihm am liebsten nie wieder los lassen. Er riecht so gut nach jj das ich mich in dem Geruch verlieren kann.
Er hält mich einfach nur fest und lässt mich nicht los. Nach einer Zeit lassen wir locker und beschließen nach Hause zu fahren.
Die Fahrt verläuft überraschend ruhig und ich lass mir den Wind ins Gesicht pusten.
Bei mir angekommen, umarmen wir uns und ich verabschiede und bedanken mich. Er winkt mir zu und fährt weg. Ich habe mich so nach einem Kuss gesehnt und ich bin mir sicher er auch.

Guten Morgen an euch alle.
Schon wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Wenn ihr Vorschläge oder Kritik habt dann könnt ihr es mir gerne schreiben ich freue mich über alles.

The new romance in Outer BanksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt