Kapitel 25

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Nach dem Streit der Jungs muss ich wohl eingeschlafen sein, denn ich wache erst wieder am nächsten Morgen auf, als mich ein paar Sonnenstrahlen an der Nase kitzeln.

Müde stemme ich mich von dem kalten Betonboden und sehe mich in dem kargen Raum um.

Wo sind denn alle hin? Jace und Tess wollten mich schließlich nicht mit Derek allein lassen

Doch nun ist es so. Derek liegt mit dem Gesicht zur Wand unter dem Fenster und scheint zu schlafen, der Rest des Raums ist leer.

Müde reibe ich mir über die Augen und strecke dann ganz langsam jeden Muskel. So ausgeruht habe ich mich wirklich schon lange nicht mehr gefühlt.

Fühlt man sich immer so nach einer Verwandlung? So toll? So lebendig?

Langsam verstehe ich, was die Werwölfe daran mögen.

Ein Blick auf meine Arme verrät mir, dass mir irgendjemand einen weiten schwarzen Pulli übergestreift hat, der vermutlich aus Jace' Kleiderschrank stammt.

Der arme Kerl hat hier einen richtigen Klamottenfriedhof für seine Sachen gefunden!

Langsam setze ich mich auf und lehne mich mit dem Rücken an die Wand.

Meine Beine strecke ich vor mir aus, sie befinden sich in einer übergroßen Jeans. Ich wette, wenn ich aufstehe verliere ich sie!

Naja, besser so als nackt.

Ein lautes Quietschen ertönt und schon geht die schwere Metalltür auf. Erschrocken springe ich auf die Füße, wobei ein lautes Rascheln ertönt.

Was ist das denn?

Verwirrt blicke ich kurz zur Wand und kann ein paar Ketten erkennen.

Ich bin also eine Gefangene. Super.

„Oh, du bist schon wach", begrüßt mich Jace' Stimme und ich wende mich endlich von den Ketten ab.

Hat er mich festgebunden? Wie kann er es wagen?!

Mürrisch verschränke ich die Arme vor der Brust und starre meinem besten Freund bloß entgegen. Wenn er glaubt, dass er mich hier einfach festmachen kann und ich deshalb nicht ausraste, hat er sich geschnitten.

Er kann mich hier doch nicht einfach festhalten! Ich habe schließlich auch ein Leben! Und was ist mit der Vorlesung? Ich fehle schon wieder.

„Und du bist sauer", stellt er dann lachend fest.

Langsam kneife ich meine Augenlider zusammen und schenke ihm einen Todesblick.

Er verdreht nur die Augen, dann setzt er sich an den Tisch und winkt mich zu sich.

Achso? Nachdem er mich wie ein Tier eingesperrt hat soll ich mich jetzt mit ihm an den Tisch setzen? Dass ich nicht lache.

„Komm schon, Izzy. Zieh die Hose ein bisschen hoch und setzt dich zu mir."

Was?!

Schnell sehe ich an mir runter, aber die Hose sitzt noch Sie befindet sich zwar sehr tief auf meinen Hüften, aber durch den übergroßen Pulli sieht man nichts. Genervt ziehe ich die Jeans ein Stück hoch und lehne mich gegen die Wand.

„Willst du was sagen?", frage ich ihn bissig.

Kurz schließt Jace die Augen, dann schüttelt er den Kopf.

Er hat wohl wirklich keine Lust auf das hier. Gut, ich auch nicht.

„Ich will mit dir über deinen... Zustand reden", merkt er an. Ich schnaube.

Notorious Mate [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt