Kapitel 8

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Als ich das nächste Mal aus dem Bett krieche, ist es schon später Nachmittag.

Ich fühle mich mies, weil ich Derek so niveaulos beleidigt habe, aber es tut mir nicht Leid.

Wegen ihm musste ich mir seit der 5. Klasse anhören, dass ich eine Missgeburt oder ein Bastard bin und seitdem er mich in der 9. Klasse das erste Mal geschlagen hat, ist auch das zum Trend geworden.

Ich würde ihm am Liebsten all das zurückgeben, durch das ich wegen ihm musste, aber ihm wäre das wahrscheinlich egal.

Ihm ist alles egal.

Mein Handy summt als ich gerade am Kühlschrank ankomme.

„Hey, Izzy. Ich wette du hast Hunger. Essen in 30 min im Jim's? -Jace"

Lachend schüttle ich den Kopf.

Dieser Junge ist echt perfekt!

Schnell schreibe ich ihm, dass ich da sein werde, dann ziehe ich mich an.

Ein paar Hotpants, ein bauchfreies rotes Top und dazu Chucks.

Und schon bin ich fertig.

Als ich gerade gehen will klopft es an der Tür.

Ich seufze.

Wer ist das denn jetzt?

Tess ist es nicht, denn die schmollt noch immer in ihrem Zimmer – zumindest nach der Lautstärke von Justin Bibers junger Stimme zu Urteilen.

Also öffne ich die Tür.

Und knalle sie direkt wieder zu.

„Was soll der Scheiß?!", flucht Derek und klopft nochmal.

„Wieso bist du schon wieder hier?!", schreie ich und binde mir schnell meine Haare zum Zopf.

„Ich dachte, du willst dich vielleicht entschuldigen", sagt er.

Ich schnaube.

„Niemals."

Derek seufzt, dann ist es still.

Ich weiß, dass er nicht weggegangen ist, aber wenn ich auch nur ansatzweise pünktlich sein will, muss ich jetzt los.

Genervt öffne ich die Tür und gehe einfach an ihm vorbei.

„Wo willst du denn hin?", fragt er, aber ich lasse ihn einfach stehen.

„Isabel!"

Geh einfach weiter. Er wird dich früher oder später in Ruhe lassen.

Muss er einfach.

„Bleib stehen", knurrt er und packt meinen Arm bevor ich aus dem Gebäude gehen kann.

Er tut mir weh, doch er scheint es nicht zu bemerken.

„Wo gehst du hin?"

Ein paar der anderen Studenten im Wohnheim beginnen uns anzustarren und ich schlucke.

Noch immer stehe ich nicht gerne im Mittelpunkt.

„Also", knurrt Derek, „Antworte!"

Die neugierigen Studenten scheinen immer näher an uns heranzurücken und die Ohren zu spitzen.

Wie ich das hasse!

„Habt ihr kein eigenes Leben und eigenes Drama?", rufe ich ihnen zu, doch das scheint sie nicht im Geringsten zu interessieren.

Verwirrt sieht Derek erst mich, dann die anderen Studenten im Gemeinschaftsraum an.

Sie sitzen zusammen an Tischen oder in Sessel-Ecken und unterhalten sich während andere um zwei Tisch-Kicker stehen.

Notorious Mate [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt