Kapitel 12

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, bereue ich mein Trinkgelage mit Jace direkt.

Mein Kopf schmerzt und mein Magen fährt Achterbahn.

Alles dreht sich und ich würde am liebsten liegen bleiben, aber heute Mittag sind Vorlesungen.

Etwas Essbares und Kaffee, das brauche ich jetzt.

Als ich aus meinem Zimmer gehe, höre ich die Dusche im Badezimmer.

Unsere Wohnung hat das Wohnzimmer im Mittelpunkt. Während sich links von der Wohnungstür das Badezimmer befindet, findet man rechts der Wohnungstür Tess' Zimmer. Die Küche ist durch zwei Wände und einen offenen Durchgang vom Wohnzimmer getrennt und befindet sich links hinten in unserem Wohnzimmer. Direkt neben der Küche befindet sich mein Zimmer.

Weil ich mich fertigmachen muss gehe ich ins Badezimmer.

„Tess? Ich bin's. Ich komm kurz rein", rufe ich als ich die Tür öffne.

Vorsichtig schließe ich die Tür wieder und husche vor den Spiegel.

Es ist nichts Ungewöhnliches, dass wir zu zweit im Badezimmer sind. Mit zwei Frauen in einer WG mit nur einem Badezimmer, müssen wir eben auf unsere Privatsphäre verzichten, wenn wir rechtzeitig fertig sein wollen.

Als ich in den Spiegel sehe zucke ich zurück.

Ich sehe aus wie ein Zombie.

Fette schwarze Augenringe zeichnen sich über meinen Wangen ab, meine Augen sind glanzlos und meine Haut blass und rissig.

Frustriert wasche ich mein Gesicht und kämme dann meine Haare um sie in einen Pferdeschwanz zu binden.

Als ich das nächste Mal in den Spiegel blicke bin ich schon ganz zufrieden.

Ich sehe etwas lebendiger aus.

Jetzt brauche ich nur noch etwas Concealer und dann-

Was zur Hölle ist das?!

Wieso habe ich blaue Flecken an meinem Hals?

Sind das Knutschflecken?!

Woher kommen die?

„Ach du Scheiße", murmle ich als mir das komplette Ausmaß bewusst wird.

Etwas nervös ziehe ich den Kragen meinen Schlafshirts nach unten.

Von meinem Halsansatz bis zu meinem Schulterblatt und die ganze Schulter entlang.

Alles bedeckt mit Knutschflecken.

Sogar meine Markierung hat etwas abbekommen.

Gerade als ich mein Shirt weit genug nach unten ziehe um die schwarzen Schnörkel zu sehen, flammt ein Teil der Markierung rot auf.

Diesmal spüre ich keinen Schmerz, aber Panik kriecht mir durch die Adern.

Was ist das nur?

Und wieso flammt jetzt schon die Hälfte der Prägung rot und nicht wie beim letzten Mal nur ein Viertel?

„Sie ist schön, nicht wahr?", fragt plötzlich eine dunkle Stimme hinter mir.

Ruckartig fahre ich herum.

Und stehe einem nackten Derek gegenüber.

Er ist noch nass vom Duschen und aus seinen nassen schwarzen Haaren tropft langsam Wasser.

Sofort drehe ich ihm den Rücken zu, doch jetzt sehe ich ihn im Spiegel, was die Sache nicht besser macht.

Peinlich berührt schließe ich die Augen.

Notorious Mate [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt