Etwas nervös öffne ich die Zimmertür und gehe rein.
Ich höre keine Musik, aber dafür liegt ein leichter Duft nach Zimt in der Luft.
„Hast du Zimtschnecken gebacken, Tess?", rufe ich.
Das ist kein gutes Zeichen.
Tess backt nur, wenn sie traurig ist und wenn sie richtig deprimiert ist, dann werden es Zimtschnecken.
Richtig ekelhafte Zimtschnecken.
„Nein", ruft sie aus ihrem Zimmer zurück, dann wird es wieder still.
Kurz sehe ich mich zu Derek und Jace um, die mir jetzt um das Sofa herum zu Tess' Tür folgen.
Ganz sachte klopfe ich an, doch sie antwortet nicht.
Na, ganz toll!
„Ich rede mit ihr. Setzt euch einfach aufs Sofa und lasst unser Zeug ganz."
Ohne auf eine Antwort zu warten, gehe ich in Tess' Zimmer und schließe die Tür hinter mir.
Augenkrebserregendes Rosa erwartet mich hinter der Tür und ich muss ein paar Mal blinzeln, bevor ich mich auf einzelne Gegenstände konzentrieren kann.
Tess liegt in einem rosa Bademantel auf ihrem rosaroten Bett und hat einen Teller mit Zimtschnecken vor sich stehen.
„Die schmecken scheiße!", jammert sie und schiebt den Teller von sich.
„Was ist denn los, Süße?", frage ich und lege mich bäuchlings neben sie.
Sie hat ihr Handy in der Hand und tippt energisch darauf herum.
„Wieso habe ich ihn noch nicht gefunden?", fragt sie dann.
Sanft streiche ich ihr durch ihr weiches Haar und nehme ihr mit der anderen Hand das Handy ab.
„Vielleicht bist du einfach noch nicht bereit ihn zu finden. Oder er ist es noch nicht."
Frustriert schüttelt sie den Kopf und ich bleibe wegen der ruckartigen Bewegung mit meiner Hand in ihren ungekämmten Haaren hängen.
„Aber ich will es doch so unbedingt!", ruft sie aus.
„Ich weiß, Süße, ich weiß", murmle ich.
So sanft wie möglich ziehe ich meine Hand aus ihren Haaren.
„Und du hast ihn schon gefunden!", jammert sie weiter.
Mein Herz bleibt für ein paar Sekunden stehen.
Ist sie deshalb so schlecht drauf? Weil Derek mich von meinen Alpträumen bis hierher verfolgt hat?
„Vertrau mir, wenn ich könnte, würde ich ihn dir schenken", seufze ich und lächle sie sanft an.
„Aber genau das ist es ja!", ruft sie und steigt vom Bett runter um sich vor mich zu stellen. Mit erhobenem Zeigefinger spricht sie weiter: „Du hast gar nichts dafür getan, ihn zu finden! Und plötzlich steht er vor dir und du bist markiert! Er läuft dir nach und tut alles für dich, aber du lehnst ihn ab, egal was er macht!"
Tess kennt meine Geschichte und sie weiß auch, dass mein Leben nicht so simpel ist, aber trotzdem hält sie mir jetzt vor, dass ich Schuld an dem Allem trage.
So als hätte ich bestimmt, dass ich meinen Mate finde und sie nicht.
So als hätte ich mir Derek unter allen Menschen auf der verdammten Welt ausgesucht.
Aber das habe ich nicht!
„Du kennst ihn doch gar nicht!", antworte ich hart uns spüre wie mein Herz sich verkrampft, „Du hast keine Ahnung, wie er ist. Aber ich weiß es! Er hatte seine Chance und das weiß er.
DU LIEST GERADE
Notorious Mate [Pausiert]
WerewolfIsabel lebt unter Werwölfen. Ihre Eltern sind Werwölfe, ihre Mitschüler sind Werwölfe und die gesamte Stadt besteht aus Werwölfen, aber dennoch ist sie ein Mensch. Jeden Tag wird sie verletzt und beleidigt, da sie eine Schande für die Gestaltwandler...