25.

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Mittlerweile gammelte ich schlecht gelaunt auf meinem Stuhl im Matheraum herum und tat so, als würde ich zu hören.

An diesem Morgen hatte ich nicht nur verschlafen, sondern wurde auch noch Jayden begrüßt, der mit seiner Luxus Karre vor unsere Haustür stand.

An sich war es ja nicht so schlimm so abgeholt zu werden, nur erregten wir mit dem Auto noch mehr aufsehen als ich eigentlich sonst schon hatte wenn ich durch die Gänge lief.

Jayden musste das natürlich alles noch befeuern in dem er ebenfalls aus dem Auto ausstieg und mir einen Kuss auf die Wange drückte.

Dadurch löste er die reinste Kreischwelle unter den Mädchen aus und gefühlt tausend Leute kamen auf das Auto zu gestürmt und wollten ein Foto mit ihm.

Nachdem ich mich dann einigermaßen durch die Menschenmasse in die Schule gequält hatte, wurde ich dort auch schon von tausenden Schülern verfolgt die mich über die Sache mit Jayden ausquetschen wollten.

Ich hatte mich nur noch rechtzeitig in meinem Kurs retten können, wo aber auch nur auf mich gezeigt und getuschelt wurde.

Nun probierte ich mich einigermaßen auf das Gespräch mit Ella vorzubereiten. Schließlich musste ich ihr noch von der Fake Beziehung mit Jayden erzählen und sie dazu bringen das sie nicht plapperte.

„Was? Eine Fake Beziehung", platze es aus Ella verdattert heraus.
„Pssst, nich so laute", entgegnete ich und legte den Finger auf meine Lippen.

Wir hockten zwar in der Abstellkammer wo uns die nervigen Schüler die mich über Jayden ausquetschen wollten nicht entdecken konnten. Aber irgendwie hatte ich trotzdem Angst das man uns hören konnte.
„Und du erzählst mir hier auch keinen Stuss?", fragte sie immer noch verwirrt.

„Ja und bitte Ella du darfst davon keinen erzählen. Du bist die einzige, die die Wahrheit weiß"

„Ja, mach ich nicht, aber ist das nicht ein bisschen riskant? Also wegen der Medien, bekommen die das nicht heraus?", fragte sie.
„Das werden wir dann ja sehen, aber bitte erzähl einfach nichts, bis das alles wieder vorbei ist"

„Natürlich mach ich das nicht. Aber ich denke ich muss mich daran erst mal etwas gewöhnen", entgegnete sie lächelnd worauf sich ebenfalls ein Lächeln bei mir ausbreitete.
„Danke", murmelte ich und umarmte sie.

Auch beim Cheerleadertraining nach der Schule wurde die ganze Sache nicht besser. Die meisten Mädchen aus dem Team stellten mit tausend Fragen, anstatt sich auf das Training zu konzentrieren.

Erst als Fleur sie zusammen geschissen hatte, wandern sie sich wieder den Dehnübungen zu. Die restliche Zeit verlief somit weiterhin ungestört, aber ich konnte trotzdem die nervigen Blicke von ihnen auf mir spüren.

Insbesondere die der Footballspieler, die auf dem Feld trainierten. Man konnte gar nicht beschreiben, wie glücklich ich war als das Training endlich endete und wir uns umziehen konnten.

Naja jedoch wurde mein Nachmittag etwas verdorben als ich Jayden am Zaun lehnen sah.
„Was machst du hier?", fragte ich ihn.

„Meine Freundin von der Schule abholen was sonst", antwortet er und schenkte den Mädchen die an uns ein vorbei liefen ein Lächeln, worauf sie aufkreischten.
„Dann sollte mein Freund seine Finger aber auch bei sich behalten", entgegnete ich und ließ meinen Blick von ihm zu den Mädchen wandern.
„Wieso? Bist du eifersüchtig?"

„Nein, es wirkt nur nicht echt, wenn du ständig anderen hinter her gaffst"
„Gut, mach ich nicht mehr, aber geh dich jetzt mal umziehen. Wir müssen noch ins Studio fahren", sagte er und deutete auf die Umkleiden. „Ja, ja sag du mir nicht was ich zu tun habe", murmelte ich aber verschwand dann schließlich doch in den Umkleiden.
Irgendwie fing ich langsam an die Sache zu bereuen.


"Ihr seid was?", fragte Jimmy etwas verwundert. Kurz nachdem Jayden und ich im Studio angekommen waren, hatten wir Jimmy zusammen im Tonstudio aufgefunden.

Nach einer Stummen Auseinandersetzung zwischen Jayden und mir hatten wir ihm schließlich von unsere "Beziehung" erzählt.

"Zusammen!", antwortete Jayden auf Jimmys Frage und zog mich zu sich heran.
"Ja, ja das hab ich schon verstanden. Aber in so kurzer Zeit? Ihr kennt euch doch gerade mal ein paar Wochen", entgegnete er verwirrt.

"Ach Jimmy, lass die beiden doch. Sie sind doch noch jung", mischte sich Maike lachend ein und klopfte auf Jimmys Schulter.

"Ähm ja, ich hab ja auch nichts dagegen einzuwenden.", erwiederte er und man sah das es ihm etwas unangenehm war.

Es herrschte ein paar Sekunden Stille in der Jimmy uns beide einfach nur musterte.
"Gut, anscheiend haben wir dann ja ein neues Hollywoodtraumpaar", hörte man ihn dann leise murmeln worauf Maike lachte.

"Ja, da gibt es noch eine Sache über die wir mit dir reden wollen.", sagte ich langsam.
"Noch eine?"

"Ähm ja, noch eine. Es geht um den Song...", entgegnete ich.

"Wir wollen ihn noch nicht heraus bringen", unterbrach Jayden mich aber schon, worauf Jimmy aber auch Maike verwundert die Augen aufrissen.

"Warum nicht das Ding hat richtiges Ohrwurm potenzial. Es könnte der nächste Sommerhit werden", fragte nun Maike erstaunt.

"Naja, weil wir denken, dass unsere Beziehung dann von der Öffentlichkeit nicht ernst genommen wird. Wegen PR Zwecken und so", antwortete ich.

Ich sah wie Maike und Jimmy einen Blick wechselten und es erneut kurz still war.

"Es ist euer Song also auch eure Entscheidung. Wenn ihr ihn nicht veröffentlichen wollt, dann kann ich das verstehen", entgegnete Jimmy schließlich

Sofort breitete sich ein Lächeln auf meinem und Jaydens Gesicht aus.
"Aber, dafür mussen wir uns jetzt ranhalten. Rose du musst schließlich auch bald mal etwas veröffentlichen", schob er noch hinter worauf ich nickte.

"Außerdem Jayden solltest du auch langsam mal anfangen den ersten Song aus deinem Album anzukündigen."
"Was? Jetzt schon?", fragte Jayden verwirrt.

"Ja, jetzt schon. Wenn du noch bei irgendwelchen Awards nominiert werden möchtest, solltest du langsam damit anfangen"

Wir saßen noch eine Weile zusammen mit Jimmy und Maike im Tonstudio an Jaydens Album aber bekamen nichts sinnvolles mehr auf die Reihe. Zumindest ich nicht da ich viel zu sehr in meinen Gedanken vertieft war über meinen eigenen Song.

Ich hatte soviele Ideen von den ich schreiben konnte aber nichts kam mir irgendwie passend vor.

"Hey, Rose", hörte ich auf einmal Jaydens Stimme sagen und merkte wie er mit seinen Finger vor meinem Gesicht herum schnipste.

Jimmy und Maike waren bereits gegangen wodurch wir das Studio jetzt für uns alleine hatten.
"Heute bist du aber diejenigen die nicht mit gearbeit hat"

"Ähm ja. Ich hab nachgedacht", murmelte ich.
"Ja, dass hab ich bemerkt. Fast zwei Stunden hast du einfach nur da herum gesessen und auf dein Blatt gestarrt"

"Ähm...ja, tut mir Leid. Seid ihr denn wenigstens voran gekommen", fragte ich und stand von der Couch auf.
"Naja etwas. Wir haben den ersten Demosong ausgewählt", antwortete Jayden und lehnte sich an die Tür der Tonkabine.
Jetzt wurde ich auch neugierig.

"Und welcher ist es?"
"Warte, ich zeig ihn dir", sagte er und drückte auf play auf dem Computer wodurch sofort die Musik aus den großen Boxen drang.

Nachdem ich ein paar Zeilen des Songes gehört hatte, wurde mir auf einmal klar welchen er ausgewählt hatte.

"The darkside in me?", fragte ich verwundert worauf er nickte.

"Warum den ausgerechnet den?"
"Der Text den du dazu geschrieben hast, ist einer der besten den ich bis jetzt gehört habe.", entgegnete er und pausierte den Song.
"Echt? Aber es gibt doch noch viel mehr Songs die einen besseren Text haben. Oder sagst du das jetzt nur um zu schleimen", fragte ich und konnte mir das Schmunzeln nicht verkneifen.

"Nein, ich meins ernst, der Text ist wirklich gut. Außerdem ist es mal was anderes", antwortete er mit einem Grinsen und ließ sich auf den Drehstuhl fallen.
„Na gut wie du meinst"

"Und er ist von dir geschrieben", meinte ich ihn noch leise murmeln zu hören. Aber ich hatte mich bereits schon von ihm weg gedreht wodurch ich es nicht mehr ganz verstand.

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