56.

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Langsam schleppte ich mich die Marmortreppe ins Jaydens Haus herunter, wobei ich mich beinahe einmal auf die Fresse gelegt hätte, weil ich eine Stufe nicht erwischte.

Wir waren gestern, wie ich es schon voraus gesehen hatte, nicht mehr aus dem Dressingroom raus gekommen und hatten die Show weiter angeschaut.

Stattdessen waren irgendwann noch ein paar mehr Leute dazu gekommen und hatten sich mit uns unterhalten.

Jimmy war darüber nicht sonderlich erfreut gewesen, aber hatte nichts gesagt, sondern uns nur mit eine grimmigen Blick gemustert.

Erst spät Abends, als sich der ganze Rummel etwas gelegt hatte, waren wir mit einem Auto zu Jayden nach Hause kutschiert worden.

Dort hatte ich mich sofort auf sein Bett fallen lassen, nachdem ich mich natürlich umgezogen hatte und war schließlich weg gepennt.

Erst gegen halb zwei war ich wieder aufgewacht und hatte mich aus seinem Bett geschleppt.
Jayden hatte dies anscheinend schon getan und lag nun unten im Wohnzimmer auf der Couch.

Als er mich die Treppe runter kommen hörte, was wirklich schwer zu überhören war, da ich wie ein Weltmeister schlurfte, legte er sein Handy aus der Hand und schaute zu mir.

„Heute ist Halloween", sagte er mit einem Grinsen im Gesicht, als ich vor ihm stand.

Ach stimmt!
Die Halloween Party war heute und ich hatte immer noch keine Ahnung, als was wir gingen.

Etwas geschafft fuhr ich mir durch die Haare und ließ mich dann neben ihm auf die Couch fallen.
Er zog mich nur zu sich heran, sodass ich nun halb auf seinem Schoß lag.

„Du siehst nicht wirklich so aus als hättest du Lust auf Party"

„Doch hab ich schon", murmelte ich leise.
„Ich bin einfach nur ein bisschen müde von gestern. Ein Kaffe macht mich bestimmt wieder wach"

Ich konnte sehen wie er leicht auflachtet und sich dann erhob.
„Ich mach dir einen, sonst klappst du mir heute noch zusammen"
„Danke", rief ich noch hinter her, aber da war er bereits in der Küche verschwunden.

Ich schnappte mir schnell mein Handy, was ich gestern Abend noch auf den Wohnzimmertisch gelegt hatte und schaltete den Display ein.

Sofort sprangen mir unzählige Nachrichten und Anrufe meiner Eltern ins Gesicht.
Verwundert entsperrte ich das Gerät.
Ich hatte ihnen doch gesagt, dass ich bei Jayden übernachten würde.
Warum riefen sie mich denn dann so oft an.

Jedoch erfuhr ich das, als ich ihre Nachrichten anklickte.
Sie hatten mir nur zu meinem „Auftritt" gestern im Fernsehen gratuliert.

Aber warum sie das bereits um halb acht morgens machten, war mir immer noch ein Rätsel.
Sie müssten doch eigentlich wissen, dass ich nach einer Party um diese Uhrzeit nicht wach war.

„Hier, dein Kaffee", hörte ich plötzlich Jayden hinter mir, worauf ich mich umdrehte und als nächstes eine Kaffetasse von ihm in die Hand gedrückt bekam.

„Danke", murmelte ich und schenkte ihm ein Lächeln.
Dann nahm ich einen Schluck und stellte sie anschließend vor mich auf dem kleinen Wohnzimmertisch ab.

„Als was gehen wir jetzt eigentlich zur Halloween Party", fragte ich und schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Seine Mundwinkel verzogen sich darauf nur zu einem Grinsen.
„Wirst du gleich erfahren", antwortete er nur und beugte sich etwas vor und verpasste mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich dagegen schaute ihn nur mit einem Schmollmund an und lehnte mich an der Couch zurück.
„Und warum nicht jetzt?"

Doch die Türklingel unterbrach ihn bevor er überhaupt anfangen konnte zu reden.
„Wirst du gleich sehen", antwortete er und drehte sich dann zur Haustür, um diese zu öffnen.

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