The Stage is yours | ✓

72.

„Kannst du mal den Reißverschluss zu machen?", murmelte ich und drehte mich nun so, dass ich Fleur den Rücken zu kehrte. Sie nickte einmal und erhob sich anschließend von dem gemütlichen Sessel in dem sie vor wenigen Sekunden noch nachdenklich gesessen und durch die Gegend geschaut hatte.

Es waren ein paar Tage vergangen und zusammen mit Jimmy sowie Fleur verbrachte ich nun mehrere Stunden in einem dieser Designerläden, um das passende Kleid für den Auftritt in der Tonight Show zu finden. Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Denn ein Kleid in dem man sich einigermaßen bewegen konnte, was zu dem auch noch gut aussah und für mein Alter nicht zu viel Haut zeigte, war nicht gerade leicht zu finden.

Ich spürte wie Fleur den Reißverschluss, welcher mich etwas am Rücken kitzelte, ergriff und ihn anschließend mit einem Ruck hochriss, worauf ich meinte zu sehen wie einer der Verkäufer die Nase rümpfte. Automatisch spürte ich wie das Kleid um meine Taille sowie Hüfte enger wurde ich jedoch noch etwas Freiheit hatte.

„Und was ist mit dem?", murmelte nun Jimmy und riss mich somit aus meinen Gedanken. Auch er war schon etwas müde, da wir nun bestimmt schon seit mehreren Stunden in diesem Laden waren und probierten ein Kleid zu finden. Ich hatte sogar mitbekommen wie er einen seiner anstehenden Termine verschoben hatte, wofür ich ihm echt dankbar war.

Denn wenn Jimmy mich nicht durch diese Welt voller Klitzer, Glimmer, Drama und Blitzlichtgewitter coachen würde, würde ich wahrscheinlich untergehen.

Ach was, nicht nur wahrscheinlich sondern hundertprozentig.

„Also ich finde es steht dir", gab Fleur etwas ihren Senf hinzu, wobei ich spürte wie ihr Blick nachdenklich an mir hoch und runter wanderte. „Es ist nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz und der leichte Schimmer ist auch perfekt"

Ebenfalls betrachtete ich mich nun im Spiegel, um einen Anblick auf mein Äußeres zu bekommen.

Und Fleur hatte recht. Es sah wirklich ganz passable aus. Der schwarze Stoff schmiegte sich gut an meinen Körper und machte eine ziemlich gute Figur, wobei der leichte Schimmer des gesamten Kleides noch eine gewisse Eleganz gab. Abgesehen davon besaß es keine sonderlich lange Schleppe, weswegen ich auch nicht stolpern konnte.

„Also was ist nun Rose?", riss Jimmy mich erneut aus den Gedanken, worauf ich mich aber nur weiter im Spiegel betrachtete und nervös auf meiner Unterlippe herumkaute, welche danach bestimmt ganz rot war. „Nehmen oder ein Anderes anprobieren?"

Abermals biss ich mir leicht auf die Unterlippe und zupfte etwas am Stoff herum. Das Kleid war zwar schick, aber nicht sonderlich ausgefallen. Trotzdem hatte es etwas elegantes an sich.

Außerdem wollte ich an diesem Abend ja auch nicht aussehen wie die reinste Farbbombe, also würde das Kleid schon ganz gut passen.

„Ich nehme es", antwortete ich schließlich, worauf ich hören konnte wie Jimmy leicht ausatmetet sowie Fleur, welche es aber nicht gerade auf eine leise Weise machte, was sie anschließend nur mit einem Grinsen sowie Zwinkern betitelte.

„Gut, dann kannst du dich wieder umziehen. Ich kümmere mich darum, dass das Kleid bezahlt wird", hörte ich Jimmy erschöpft sagen und schaute ihm dabei zu wie er sich aus dem Sessel erhob und dabei etwas über das Gesicht fuhr.

Ich verschwand mit einem Nicken hinter einem der großen, pinken Vorhänge und fing an mich wieder in meine alten Klamotten zu schälen. Nachdem ich fertig war, überreichte ich das Kleid Jimmy, welcher damit anschließend auch schon verschwunden war.

Nachdenklich ließ ich mich neben Fleur sinken, die sich wieder in einen der flauschigen Sessel fallen gelassen hatte und mich nun dabei beobachtete wie ich mein Handy aus der Jackentasche herauskrammte.