61.

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„Hast du alles?", fragte meine Mutter jetzt bestimmt schon zum tausendsten mal.
„Ja", entgegnete ich nur leicht genervt und zog meinen Koffer die Treppe herunter.

„Außerdem fliegen wir ja auch erst morgen. Wenn ich irgendwas vergessen hab, kann ich einfach nochmal herfahren und es holen Mum"

Es war mittlerweile Mittwoch und ich hatte meinen Koffer für den Flug nach Paris schon fertig gepackt und war Abmarsch bereit.
Das lag aber nur daran, weil ich eine Nacht vorher noch bei Jayden verbringen würde, wie ich es die Tage davor eigentlich auch schon getan hatte.

Ich konnte hören wie meine Mutter aufseufzte und mich dann einmal in ihre Arme schloss.
„Wann darf ich die eigentlich mal wieder hier zu Hause sehen? Dein Bruder ist ständig bei Ella und jetzt bist du auch andauernd weg. Langsam werde ich wirklich alt"

„Da hast du vielleicht Recht", entgegnete ich mit einem Grinse und fing mir sofort einen ernsten Blick von meiner Mutter ein.
Sie mochte es gar nicht, wenn ich etwas über ihr Alter sagte und ich auch noch zustimmte.

Doch ihre Miene wurden in Sekunden wieder weich.
„Ich wünsch dir viel Spaß mein Schatz und richte Jaydens Eltern alles Gute aus", sagte sie schließlich und schloss mich jetzt bestimmt schon zum vierten Mal in ihre Arme.

„Mach ich, aber du müsstest mich jetzt los lassen, sonst kann ich nicht ins Auto steigen"

wieder seufzte sie auf und ließ mich dann aus ihren Armen frei.
Ich holte schnell mein Gepäck in den Kofferraum und schlug diesen dann zu.

Dann verabschiedete ich mich nochmal von meiner Mutter und stieg schließlich in den Wagen ein, sodass ich endlich los fahren konnte.



Nachdem ich das Auto vor Jaydens Haustür geparkt hatte, stieg ich aus und schloss die Haustür mit dem Schlüssel auf, den ich von ihm bekommen hatte.

Kaum hatte ich auch schon den Flur betreten, stieg mir bereits ein verbrannter Geruch in die Nase, worauf ich nur das Gesicht verzog.

Was war denn bitte passiert? Hatte es gebrannt?

Im nächsten Moment kam auch schon Violet aus dem Wohnzimmer gehüpft mit einem weißen Mehlfleck an der Wange.

„Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich sie verwundert, als sie vor mir stehen blieb und ihre Arme um mich herum schlang.

„Ich würde lieber fragen was wohl mit der Küche passiert ist", entgegnete sie darauf.
„Was ist den mit der Küche?", hakte ich genauer nach und zog eine Augenbraue hoch.

Hatte es da etwa gebrannt oder stand sie in unter Wasser?

„Muss ich mir irgendwie Sorgen machen?"

„Nein, nein", verkündete Violet nur mit einem Grinsen.
„Jayden hat bloß gekocht mehr nicht"

„Jayden hat gekocht?", fragte ich und schaute sie mit großen Augen an.
„Und du hast ihn nicht davon abgehalten?"

„Äh...nein, aber es hat trotzdem geschmeckt auch wenn es ein bisschen verbrannt war", plapperte sie stolz.

„Oh man", murmelte ich nur und steuerte dann an ihr vorbei, um in die Küche zu kommen.
Dort stand wie erwartet Jayden mit seinem Handy in der Hand.

Als meine Schritte auf dem Parkettboden erklangen schaute er auf und ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.
„Jayden!", entgegnete ich drauf aber nur ernst, wodurch er eine Augenbraue anhob.

„Violet hat gesagt, dass du ihr verkohltes Essen gegeben hat"

„Hab ich gar nicht. Es war nur schön braun angebrannten", verkündete er und deutete auf die Pfannen, in der sich noch ein paar ziemlich dunkle Pancakes sowie Speckstreifen befanden.

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