▫▪Kapitel 39▪▫

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TAEHYUNG

Meine Lider fühlten sich schwer, fast schon wie zugeklebt an, und das war der Grund, warum ich zunächst einige Schwierigkeiten damit hatte, meine Augen zu öffnen, aber dann noch größere bei dem Versuch, sie offen zu halten. Zunächst erblickte ich bloß verschwommene, schmenhafte Gestalten und das Licht von draußen drang durch die Jalousien in den Raum.

Als ich mich dann vorsichtig aufsetzte, bemerkte ich ein ruhiges Atmen neben mir und ein Blick zur Seite verriet mir, dass ich das Bett gerade nicht alleine besetzte. Sofort schossen mir die Ereignisse von gestern wieder in den Kopf und ich biss mir auf die Unterlippe, spürte den Drang, meinen Kopf gegen die Wand zu donnern.

Es war das erste Mal seit Langem, dass ich neben einer anderen Person eingeschlafen und wieder aufgewacht war, dazu noch in meinem eigenen Bett. Ich beobachtete das schlafende Gesicht von Jungkook und seufzte daraufhin leise, am liebsten würde ich ihn aus dem Bett treten, doch aus irgendeinem Grund blickte ich fast schon wie gefesselt auf die Gestalt neben mir.

Aber nichtsdestotrotz hatte ich nicht vor, den ganzen Tag hier drinnen zu verbringen, zumal mir klar war, dass zwischen ihm und mir immer noch kein besonders gutes Verhältnis herrschte. Im Gegenteil, es wurde seit gestern nur noch schlimmer. Ich hatte mir selbst ein paar gewaltige Bausteine in den Weg gelegt und die galt es erst mal zu beseitigen, bloß fürchtete ich, dass sich das als nicht gerade einfach gestalten würde.

Ich entfernte die Decke von meinem Körper und betrachtete meinen entblößten Körper, offenbar hatte ich auch noch halb nackt neben ihm geschlafen. Möglichst leise erhob ich mich und spazierte in die Raummitte, sammelte die Klamotten auf, die wir beide gestern achtlos in irgendeine Ecke geworfen hatten und verließ mit ihnen in der Hand anschließend das Zimmer, ohne noch einmal über die Schulter zu blicken.

Ich musste heute nicht zur Arbeit, konnte den Tag also nach Belieben gestalten, nur hatte ich keine wirklichen Ideen, wie ich das anstellen würde. Zuerst aber entsorgte ich die Klamotten in dem Wäschekorb und schnappte mir einen einfachen, schwarzen Hoodie, samt einer bequemen Hose.
Ich mochte zwar ein Geschäftsmann - die dafür bekannt waren, immer bestens gestylet zu sein - sein, doch auch ich besaß bequeme Kleidung für Tage wie diesen.

Kurz darauf spürte ich ein riesiges Loch in meinem Bauch und beschloss daraufhin, etwas zu essen zu machen. Und da ich mir denken konnte, dass Jungkook auch demnächst aufwachen sollte und bestimmt auch Hunger hatte, erwies sich die Idee als gar nicht so schlecht. Ich ging in die Küche, blickte mich um und begann zu überlegen. Vielleicht sollte ich auch einfach etwas zu essen bestellen. Etwas, wie eine Pizza womöglich?

Ich kramte eine alte Karte hervor und nahm mein Handy zur Hand, aber genau da fiel mir ein, dass ich keine Ahnung hatte, was Jungkook denn eigentlich zu essen mochte. Ich konnte ihm eine Pizza mit Ananas bestellen und am Ende stellt sich heraus, dass er das total widerwertig findet. Ich hingegen liebte es.

Na ja, ich hatte keine andere Wahl, als es einfach zu versuchen, er sollte einfach dankbar sein, dass ich ihm überhaupt die Möglichkeit gab, etwas Leckeres zu essen.

Und noch während ich den Anruf tätigte, um die beiden Pizzen bestellen zu können, vernahm ich eine sich öffnende Tür, die mir symbolisierte, dass der Jüngere wohl auch endlich erwacht war. Ich legte das Handy wieder zur Seite und warf meinen Blick in seine Richtung, er hatte sich noch keine Klamotten angezogen und stand nun ziemlich entblößt vor mir. Ich zog meine Augenbraue nach oben, immerhin fand ich ihn nach wie vor eigentlich sehr schön.

"Was glotzt du so blöd?", fragte er mich und verschränkte seine Arme, um mit ihnen seinen Oberkörper zu verdecken. Ich lachte für einen Moment, "Versteckst du dich? Es gibt nichts, was ich nicht schon gesehen hätte."
Er rollte bloß genervt mit den Augen, erwiderte aber nichts darauf, stattdessen lehnte er sich gegen die Theke und schaute mir wieder in die Augen.
"Hast du deinen Rausch also ausgeschlafen?", wollte er dann von mir wissen und mir war klar, dass er das zu seinem Vorteil nutzen wollte.

"Scheint so", antwortete ich schlicht, ohne das Thema weiter zu vertiefen und ich ließ mich auf einem der Stühle hier nieder. "Kann ich was zum Anziehen haben?", seufzte er dann und ich nickte mit dem Kopf, sagte ihm, er solle einfach nur zum Kleiderschrank gehen und sich etwas aussuchen, das zu ihm passte.

Anschließend verschwand er wieder und ich fuhr mir mit der Hand durch meine leicht zersausten Haare. Bevor ich die Möglichkeit bekam, etwas anderes zu unternehmen, klingelte auf einmal mein Handy und ich nahm es genervt zur Hand. Ich wollte den Anruf eigentlich gar nicht erst beachten, aber mir war klar, ich kam sowieso nicht drum herum, also ging ich letzten Endes doch ran.
"Ja?", sagte ich ins Telefon und schon begann der Typ am anderen Ende der Leitung zu reden wie ein Wasserfall.

Als ich die Schritte von Jungkook hörte, drehte ich mich einmal zu ihm und sah, dass er eine schwarze Hose und ein weißes Tshirt anhatte, seine Haare hatte er sich auch leicht gerichtet.
"Ich gehe mir die Beine vertreten", sagte er anschließend und ich nickte bloß mit dem Kopf, da ich mich auf das Telefonat konzentrieren musste.

Dass diese Typen aber auch gar nichts alleine auf die Reihe bekamen.

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Eure Meinung zu Ananaspizza? 🍕🍍

Missing メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt