𝘵𝘩𝘪𝘳𝘵𝘺-𝘰𝘯𝘦.

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Er tanzte unglaublich gut. Wie sein Körper mit der Musik verschmolz, er jeden einzelnen Beat traf und beinahe wie eine Marionette herumfuhr, beeindruckte mich zutiefst.
Die Choreografie war spannend und abwechslungsreich, ich war richtig begeistert. Zwischendrin machte er einen Sprung mit einer eleganten 180-Grad-Drehung, die das Publikum beeindruckt aufraunen ließ.

Alle schienen seinen Tanz gut zu finden, ähnlich wie bei den Beliebteren von vorhin. Ich allerdings war regelrecht verzaubert - er war so cool! Sein weites Shirt entblößte hier und da ein Stück seines Bauchs, was mein Herz immer mal wieder einen extra Satz machen ließ. Aber nicht nur das, auch einfach die Art wie er sich bewegte, so selbstbewusst und kontrolliert, war unglaublich attraktiv.

Als er, meiner Meinung nach viel zu schnell, fertig war und das Publikum zu klatschen begann, wäre ich am liebsten begeistert aufgesprungen. Stattdessen ließ ich mein Handy ohne die Aufnahme zu beenden in den Schoß fallen und klatschte meine Hände so stark gegeneinander, dass es fast schon weh tat und rief ein paar Mal etwas verhalten seinen Namen.

Es war ein wenig peinlich, ihn alleine anzufeuern, da fiel es viel mehr auf als zu mehreren in einer Familie, und ich mochte es überhaupt nicht, zu viel fremde Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ein paar leise Quietscher konnte ich allerdings nicht unterdrücken, viel zu euphorisch war ich.

Er war einfach super gewesen! Wenn jetzt nicht mehr allzu gute Überflieger kamen, hatte er bestimmt gute Chancen platziert zu werden.
Mit einer glücklichen Verbeugung und einem fröhlichen Winken bedankte mein Freund sich beim Publikum, bevor er wieder von der Bühne verschwand.

Der Rest des Contests ging recht schnell vorbei, ich schenkte den übrigen Tänzern nur halbe Aufmerksamkeit. Viel zu stolz war ich auf meinen Hobi und seine Leistung!
Ich freute mich schon total, ihm gleich für den tollen Auftritt gratulieren zu können.

Nach dem letzten Teilnehmer (der meiner Meinung nach nicht mal ansatzweise an Hobis Talent rangekommen war) entstand eine kleine Pause, in der ich unruhig mit meinen Fingern spielte. Die drei Richter dort unten unterhielten sich angeregt, diskutierten wahrscheinlich noch die Einzelheiten aus.

Ob Hoseok es tatsächlich auf einen der begehrten Podestplätze geschafft hatte? Es gehörte zwar einiges dazu, es waren immerhin 27 Teilnehmer gewesen und alle von ihnen waren gut, aber meiner Meinung nach war sein Tanz wirklich perfekt gewesen.
Ich wünschte es ihm so sehr.

Nicht nur ein Preis und die Auszeichnung wartete dann auf ihn, zusätzlich würde er berühmten Coaches und Talentscouts ins Auge fallen können, die solche kleineren Tanzwettberbe gern besuchten, um Nachwuchstalente zu finden.
Außerdem verdiente er einfach die Anerkennung! Schließlich gab er sich so viel Mühe.

Aufgeregt drückte ich an meiner Handyhülle herum, bis der Sprecher endlich wieder das Wort aufnahm.
"Verehrtes Publikum", hallte seine Stimme durch die Halle, "Die Jury hat entschieden. Wir beginnen bei Platz 10, folgende Teilnehmer wurden platziert: Lee Shoju auf dem 10. Platz!"

Eine Jubelwelle brach los, die Leute applaudierten für das blonde Mädchen, welches strahlend auf die Bühne trippelte und feierlich eine Urkunde entgegennahm.
Nervös knetete ich meine Finger ineinander.

Ob Hobi es auch unter die Top 10 geschafft hatte? Noch war alles offen. Aber seine Performance war so gut gewesen, er musste einfach platziert werden!

Nacheinander wurden die nächsten paar Platzierungen aufgerufen, jedes Mal setzte mein Herz einen Schlag aus, wenn ein Name genannt wurde.
Es waren Jungen und Mädchen, allesamt vor Glück leuchtend, die sich freudestrahlend mit ihren Urkunden in einer Reihe aufstellten.

Nur noch die ersten Drei Plätze waren übrig, ich wünschte mir so sehr, das Hoseok unter ihnen war. Er verdiente es auf dieser Bühne zu stehen.
Die Gewinnerin des vierten Platzes, ein unscheinbares Mädchen, nahm so eben ihre Urkunde entgegen.
Es wurde stiller im Raum, alle warteten neugierig auf die Ergebnisse.

Bitte lass Hobi einer von den ersten drei sein, bitte, bitte, betete ich stumm.
Einen kleinen Moment ordnete der Sprecher seine Karten, machte eine Kunstpause.
Konnte der nicht mal schneller machen, verdammt?
Ich starb hier fast vor Aufregung, und der hatte scheinbar nichts besseres zu tun, als stundenlang den Blick geheimnisvoll übers Publikum schweifen zu lassen.

Endlich, er sprach weiter.
"Der dritte Platz und somit die Bronze-Medaille geht an...", - nervtötende Kunstpause seinerseits und Rande des Wahnsinns meinerseits - "Jung Hoseok!"

Begeistert klatschte ich in die Hände, während das Publikum ebenfalls für meinen Freund applaudierte.

Drei Stunden später saß ich mit Hoseok zusammen im Park unter einem der herbstlich ockerfarbenen Eichen.
Zufrieden biss ich von meinem in sandfarbenes Papier eingewickeltes Sandwich ab und hörte meinem Freund aufmerksam zu.

"Ich glaub, ich war noch nie in meinem Leben so nervös", lachte Hoseok glücklich auf und schenkte mir einen dieser Honigblicke, der meine Knie weich werden ließ.

"Aber du warst so cool! Man hat's dir gar nicht angesehen", entgegnete ich, "Für mich sah es so aus, als wärst du auf der Bühne zuhause."

Erfreut grinste der Jüngere.
Für einen kurzen Moment kehrte Stille ein, einträchtig futterten wir unsere Sandwiches.
Nach einigen Momenten drehte Hobi sich mir jedoch wieder zu.
"Übrigens, Danke nochmal", lächelte er, "Dass du gekommen bist."

Überrascht blickte ich ihn an. Dafür musste er sich doch nicht bedanken. War das nicht selbstverständlich?

"Ich weiß ja, dass es dir schwerfällt, über das Tanzen... naja, hinwegzukommen."
Für einen kleinen Moment schwieg ich. Er hatte Recht, ich hatte gezögert, ob ich mir es antun wollte, eine Tanzveranstaltung zu besuchen.
Anfangs hatte es ja auch ein bisschen Überwindung gekostet... aber Hoseoks Performance war es allenmals wert gewesen.

Hoseok schien auf eine Antwort zu warten, weswegen ich mich verlegen räusperte.
"Naja... ich kann mich ja auch nicht für immer in meinem Zimmer verkriechen", murmelte ich.

"Also war alles okay vorhin? Ich hab mir ein bisschen Sorgen gemacht, weil ich anfangs gar nicht drüber nachgedacht, dass durch das Ganze vielleicht belasten könnte."

Schnell nickte ich und lächelte ihn beschwichtigend an.
Es war wirklich gut gewesen, rundum hatte ich mich ja eigentlich ganz wohl gefühlt.
Aber dass er so eingehend über meine Gefühle nachdachte, schmeichelte mir.
Er wäre wirklich ein perfekter fester Freund... aber naja.

"Ich komm damit klar", sagte ich schnell, als ich Hoseoks zweifelnden Blick bemerkte.

"Hab mich dran gewöhnt, dass ich nie wieder tanzen kann."
Okay, das war ein klitzekleines bisschen gelogen. Aber ich wollte nicht immer rumjammern und außerdem stimmte es auch irgendwo. So langsam fand ich mich mit dieser schmerzlichen Tatsache wirklich ab.

Hobis leicht kritischer Blick wanderte über mein Gesicht, bevor er antwortete. Hoffentlich merkte er nicht, dass mir dabei verräterisch warm wurde.

"Wer weiß...", murmelte er, aber es wirkte, als würde er eher zu sich selbst als zu mir sprechen.
Verwirrt blickte ich ihn an.
"Was meinst du?"
"Egal. Aber das ist gut, es ist schön zu wissen, dass es dir besser geht."
Sein Lächeln vertiefte sich etwas, es war so aufrichtig und ehrlich, dass ich fast dahinschmolz.
Seine seltsame Reaktion rückte in den Hintergrund, schnell biss ich nochmal in mein Sandwich, um die Schmetterlinge, die wegen diesem einfachen Lächeln in meinem Bauch herumschwirrten, zu überspielen.






hi :3
Danke fürs Lesen, ich hoffe euch hat dieses Chap nicht gelangweilt :/
Ich möchte mich an dieser Stelle mal wieder für euren Support bedanken. Ihr seid toll, echt <3
Und noch was: die Taekook short story, die ich in einem der früheren Chaps erwähnt habe, ist veröffentlicht.
Sie heißt "Stubborn" und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mal vorbeischaut :)
Jeden Tag kommen 2 oder 3 Kapitel, das heißt sie wird ziemlich bald vollständig sein.

Stay healthy~

𝙩𝙧𝙪𝙚 𝙗𝙚𝙖𝙪𝙩𝙮 | 𝙨𝙤𝙥𝙚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt