𝘵𝘩𝘪𝘳𝘵𝘺-𝘦𝘪𝘨𝘩𝘵.

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"Also", räusperte ich mich, rutschte auf meinem persönlichen Küchenhocker zurecht.
Er war höher als mein Rollstuhl, ich konnte so einfacher an der Arbeitsfläche hantieren.
Zwar konnte ich mich so nicht bewegen, aber es war mir dennoch lieber.

Gespannt strich Hobi seine schwarze Schürze zurecht, die ich ihm gegeben hatte. Sie wurde bei uns nie verwendet, aber gerade fragte ich mich, wieso. Seltsamerweise betonte sie Hoseoks Körper verboten gut. Die breiten Schultern in diesem lockeren Hoodie, seine schmale Taille und Hüfte durch die anliegende Schürze hervorgehoben, und auch seine sportliche Brust sah ziemlich gut aus darin.
Schnell wendete ich meinen Blick ab, wies mit dem Zeigefinger auf das Gemüse vor mir.

"Also, wir machen eigentlich nur die Beilagen, der Hauptteil besteht daraus, das Zeugs zu schnippeln. Machst du die Paprika und den Kohl?"

Motiviert schob Hobi seine Ärmel ein Stück höher, entblößte seine gebräunten, muskulösen Unterarme. Als wären sie Magnete und meine Augen aus Metall, huschte mein Blick zu seinen Händen. Verdammt, wieso war auch schlichtweg alles an ihm attraktiv?

Wieder löste ich meinen Blick, bevor er mein Starren bemerken konnte und reichte ihm schnell eins der mächtigen Gemüsemesser.
"Aber pass auf", fügte ich besorgt hinzu, ließ meinen Blick zweifelnd zwischen seiner Hand und der Klinge herwandern.
"Die Dinger sind sauscharf, damit schneidest du deine Haut wie Butter."

Hoseoks Augenbrauen zogen sich fast unmerklich zusammen, doch er winkte ab und griff schnell nach dem Messer, bevor ich es mir anders überlegen konnte.
"Das schaff ich schon", grinste er, linste aber trotzdem minimal misstrauisch zu dem glänzenden Metall in seiner Hand hinunter.
"Na dann los", erwiderte ich mit einem belustigten Grinsen, griff nach einigen Zwiebeln.

Eine Weile schnippelten wir einfach nur vor uns hin. Auf meiner Nase thronte Jeongguks runde, schlichte Brille, die keine Stärke hatte, sondern von ihm aus modischen Gründen getragen wurde.
Bei mir allerdings musste sie jetzt als Schutzschild gegen den Zwiebelsaft herhalten.
Hobi hatte verzückt gelächelt als ich sie aufgesetzt hatte und gesagt, dass ich süß aussähe.
Vielleicht sollte ich so ein Teil öfter mal tragen...

Bevor ich weiter über den optischen Vorteil von süßen Brillen nachdenken konnte, starrte ich schon wieder Hoseoks Hände an.
Oder besser gesagt, seine Arme. Seit er seinen Pulli ausgezogen hatte und nun in einem dunkelgrauen T-Shirt und dieser Schürze dastand, konnte ich bei jedem konzentrierten Schnitt mit dem Riesenmesser sehen, wie seine Oberarmmuskeln sich bewegten.
Hoseoks Arme waren auch ein wahres Meisterstück. Sie waren genau wie der Rest seines Körpers schlank, aber sportlich. Er hatte nicht solche eher unsexy Pumpermuskeln mit Durchmessern breiter als mein Oberschenkel, sondern genau richtig trainierte.

Kurz hielt ich inne, in der rechten Hand eine halbe Zwiebel, und betrachtete ihn, wie er fokussiert und hochkonzentriert Paprika in feine Streifen schnitt.
Zugegebenermaßen machte er seine Sache ziemlich gut.
An seiner linken Hand zeichnete sich eine Ader ab, was seiner gesamten Ästhetik nochmal einen atemberaubenderen Touch gab.

"Yoonie? Was gibt's zu gaffen?", riss mich der Dunkelhaarige auf einmal aus meiner Starre und grinste mich vielsagend an.
Blitzschnell schaute ich woanders hin, wog die Zwiebel in der Hand hin und her.
"Gefällt dir dein Freund, wenn er für dich kocht?", fragte er, legte das Gemüsemesser zur Seite und kam näher.

Schnell räusperte ich mich, schob mit dem Handgelenk die Brille zurecht.
"Theoretisch ja, aber du kochst ja gar nicht für mich, sondern mit mir", murmelte ich und schob die arme Zwiebel auf dem Schneidebrett von rechts nach links.
"Lügner", grinste er, stupste mich mit dem Ellenbogen an und schlang seinen Arm um meine Schultern.

"Du kannst nicht leugnen, dass du seit einer Ewigkeit meine Hände anstarrst. Hast du etwa einen Handkink?"
Sofort wurde ich feuerrot und blitzte ihn an.
"Ich- Nein!"

"Oder sind es die Arme? Die Muskeln?", Hoseoks Grinsen wurde immer breiter.
"Sooo krasse Muskeln hast du doch gar nicht", murmelte ich verlegen, um abzulenken.
"Nein?", ich konnte nicht einordnen, ob er einfach nur weiterflirtete oder ob ihn meine Aussage gekränkt hatte, deshalb schob ich schnell hinterher.
"Nee. Aber ich finde es perfekt so. Ich geb's ja zu, du hast schöne Hände und Arme."

Jetzt grinste er wieder breit und umarmte mich enger.
"Du siehst auch echt süß aus, mit der Brille und dieser Schürze", murmelte er dicht an meinem Ohr, was mir einen warmen Schauer über den Rücken jagte.

"Koch und Küchengehilfe halt", grinste ich und schaute ihm in die warmen Augen.
"Ich bin nur der Gehilfe oder was?"
"Musst du mit klarkommen, würde ich sagen."
"Wenn du der Koch bist, kann ich das schon so hinnehmen."

Ich kicherte und wischte meine Zwiebelsaft-Hände dürftig an meiner Schürze ab.
Mir fiel ein, dass ich ihn vorhin noch etwas hatte sagen wollen.
"Übrigens, was du vorhin gesagt hast, war sehr... lieb. Dass ich von innen schön bin und auch von außen. Und... ehm, irgendwie sagst immer nur du so aufmunternde Sachen."
Fragend blickte er mich mit Schokoaugen an, wartete darauf, dass ich weitersprach.

"Deshalb: Ich finde dich auch sehr schön. Hier", ich ließ meinen Zeigefinger vor ihm in der Luft kreisen, malte einen imaginären Kreis um ihn, bevor ich in seine Brsut stupste, "und da drinnen."

Innerhalb weniger Sekunden wurde Hoseoks Blick noch viel weicher, wie schmelzende Schokolade.
Er lächelte entzückt, entblößte dabei seine weißen Zähne.
"Danke, Yoobie."
"Yoobie?", grinste ich belustigt, "Was ist aus 'Yoonie' geworden?"
"Yoobie klingt doch auch nett."
"Irgendwie schon", lachte ich.
"Yoobie. Yoonie. Yoongi.", als müsste er jeden der Namen austesten brabbelte Hobi vor sich hin, ließ meinen echten Namen förmlich auf seiner Zunge zergehen.

"Dein Name hat echt Potential. Was man da alles draus machen kann... Yoongi-Boongi!"
Gleichzeitig brachen wir in Gelächter aus.
"Yoongi-Boongi? Aber sonst geht's dir gut?", prustete ich.

Eine Weile ankerten wir herum, bevor Hoseok mich wieder in den Arm nahm und zufrieden ausatmete.
Mein Bauch fühlte sich unglaublich warm und glücklich an, Hoseoks Geruch, der mich umgab, begünstigte dies noch mehr.

"Yoongi-Boongi, was ist eigentlich dein Traum?"

"Yoongi-Boongi, was ist eigentlich dein Traum?"

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𝙩𝙧𝙪𝙚 𝙗𝙚𝙖𝙪𝙩𝙮 | 𝙨𝙤𝙥𝙚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt