𝕊ℙ𝔼𝔼ℂℍ

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ᴶᵁᴺᴳᴷᴼᴼᴷ

»Wir haben uns hier versammelt aufgrund der diesjährigen Schülersprecherwahlen. Wie ihr alle wisst, wird einer der Kandidaten unsere Schule beziehungsweise euch Schüler vertreten in Angelegenheiten, die euch betreffen. Dieses Jahr haben wir nur zwei Kandidaten, was euch die Wahl um einiges einfacher machen sollte. Beide sind hervorragende Schüler, die sich seit Jahren in unserer Schule sehr engagieren. Ich möchte jetzt aber den Zweien das Rednerpult überlassen und nicht weiter reden, wünsche beiden viel Erfolg für die Wahlen.«

Nachdem der Rektor geredet hatte, klatschten alle und Jimin durfte anfangen mit seiner Rede. Er hatte einen Zettel in der Hand und legte diesen auf das Rednerpult. Ich lächelte ihm davor kurz zu und zu meiner Überraschung bekam ich ein Lächeln zurück.

»Ich möchte euch alle erstmal begrüßen. Mein Name ist Park Jimin aber das wisst ihr ja bestimmt alle schon.«

Ich bemerkte, dass er ziemlich nervös war und hoffte, dass er das dennoch gut hinbekam.

»Ich hatte eine Rede geschrieben, in der ich über Tugenden, über Leistung, über Erfolg und Niederlagen in der Schule reden wollte aber ich habe gemerkt, dass das alles keine so wichtige Rolle im Leben spielt, wenn man ... unglücklich ist.«

Plötzlich nahm er den Zettel in seiner Hand und zerriss ihn vor aller Augen, weshalb alle ihn schockiert ansahen. Ich jedoch lächelte stolz und war mehr als glücklich, dass der Stock in seinem Arsch zu brechen schien.

»Früher, was heißt früher, vor einigen Wochen dachte ich noch, dass gute Zensuren, bessere Leistungen und hartes Schuften mich nach oben bringen würden. Natürlich sind Noten wirklich wichtig, um später einen guten Job zu bekommen aber der Druck, macht einen psychisch kaputt und man verliert sich selbst in einem Teufelskreis aus dem man schwer rauskommt. Ich will auch nicht lange drumherum reden. Um ehrlich zu sein, habe ich mich aufstellen lassen aus genau diesen Gründen. Um ganz weit oben zu sein. Dabei habe ich einiges nicht bedacht, jedoch möchte ich das ab sofort ändern. Ich möchte mich einsetzen für die Schüler, für euch und aufhören nur an mich zu denken, denn damit habe ich eine Menge Leute verletzt. Ich möchte nicht mehr so tun als würde alles von meinen Noten abhängen. Was ich in der Schule ändern würde, wenn ich gewählt werde... ich würde sagen... weniger Diziplin und Ordnung und mehr Fläche für individuelle Wünsche und Äußerungen.
Ich bedanke mich.«

Er ging laut aufatmend von der Bühne ab und ich war der erste der klatschte, was mir dann die anderen nachmachten. Er hatte improvisiert, gesagt wie er sich fühlte, was seine Fehler waren, was er besser machen wollte.

Schätze ich werde wohl aufhören müssen ihn Zwerg zu nennen... vielleicht sollte ich mir schonmal etwas anderes überlegen.

Ich humpelte zum Rednerpult, meinem Arm ging es deutlich besser als meinem Bein aber heeey.. ich musste nicht mehr mit einer Krücke rumlaufen.  Ich räusperte mich und fing an.

»Bevor ich mich vorstelle und irgendwie sage, was ich an dieser Schule ändern möchte: Ich bin schwul.«

Grinsend beobachtete ich die Reaktionen der Schüler und ein Gemurmel fing an. Jackson machte seinen berühmten Facepalm aber ich konnte es ihm nicht verübeln.

»Es gingen vorher schon Gerüchte rum und natürlich bekommt man das mit. Aber das macht mir nichts aus, denn ich bin nunmal so wie ich bin und daran kann und wird niemand etwas ändern können, nicht mal diese Schule und ihre Regeln und Disziplinen oder sonst irgendetwas. In dieser Schule sollte jeder das sein können, was er privat auch sein möchte. Wie schon Jimin vorher sagte... der Druck macht einen fertig und wenn wir gezwungen werden etwas zu sein, das wir nicht sind, sind wir einfach nur leblose Hüllen. Fast schon wie Roboter die darauf programmiert worden sind, Leistungen zu bringen.
Ich werde jedoch nicht rumstehen und zusehen, wie jemand versucht mich zu formen und zu jemandem machen, der ich nicht bin und wer mich nicht mag wie ich bin, hat es auch nicht verdient neben mir zu stehen.
Ich werde in dieser Schule dafür sorgen, dass jeder in seinem Denken frei ist.
Und wenn ihr nicht wollt, dass ein schwuler Typ euer Schülersprecher wird, akzeptiere ich das, nur dann... ist es wirklich zu spät und ihr seid genau das, was ihr sein sollt.
Mein Name ist Jeon Jungkook.«

Somit verbeugte ich mich und nach einer kurzen Stille, klatschten sie alle und ich seufzte erleichtert aus. Ich fühlte mich so... frei.


Ich liebe dieses Kapitel so sehr und war so stolz als ich das geschrieben habe.. omg... so ein Fortschritt Leute. Es geht bergauf!!
KookiesTissue~

1/2 - The Same ᴶᴵᴷᴼᴼᴷWo Geschichten leben. Entdecke jetzt