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Jungkook PoV

Das erste, was ich bemerkte, als ich aufwachte, war, dass ich mich auf der Couch befand und nicht wie sonst in meinem Bett. Das zweite war, dass ich nicht mit meinem Kissen kuschelte, so wie sonst, sondern mit einem echten Menschen. Genauer gesagt mit Taehyung und bei dieser Realisation wurden meine Wangen feuerrot. Er schien noch zu schlafen und ich wusste gerade gar nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte.

Ich wusste, dass Taehyung eingeschlafen war und dass ich es nicht übers Herz gebracht hatte ihn aufzuwecken. Ich wusste auch, dass ich dann auch immer müder geworden war, aber anscheinend war ich dann auch echt in den eingeschlafen. Er sah noch viel süßer aus, während er schlief und hatte sich richtig an mich herangekuschelt, anders als sonst. Fast so, als wäre ich sein Kuscheltier. Genau genommen war ich das ja sogar.

Nun lagen wir wirklich richtig auf der Couch, wir saßen nicht mehr, unsere Beine waren ineinander verschlungen und ich umarmte Taehyung von hinten. Ein Teil seines Körper berührte gerade einen anderen Teil meines Körper und so langsam wurde mir das zum Problem. Einem sehr großem Problem, doch ich konnte es immer noch nicht über mein Herz bringen Taehyung aufzuwecken.

Sein Körper war so warm und weich gegen meinen und es fühlte sich so schön mit einer Person mal wieder einfach so zu kuscheln, ohne Dienstleistung. Natürlich war mir klar, dass ich theoretisch immer noch im Dienst war und dass das einfach nur sehr viele Kuschelstunden waren, doch es fühlte sich nicht wirklich so an.

Mein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir schon acht Uhr morgens hatten und kurz hatte ich Panik, dass wir vielleicht die Uni verpasst hatten, doch dann fiel mir ein, dass es Samstag war. Wie wunderschön. Das war ja fast so perfekt wie in Geschichten.

Am allerliebsten würde ich mich einfach wieder an Taehyung kuscheln und weiterschlafen, doch das wäre komisch. Außerdem hatte ich wirklich bald ein großes Problem und wenn Taehyung, als mein Kunde, das mitbekam, wäre das mehr als nur unangenehm. Und unprofessionell und peinlich und sehr komisch.

Wie stand ich jetzt auf ohne ihn zu wecken ?

Das könnte schwierig werden, denn wann immer ich versuchte meinen Arm sanft wegzuziehen, kuschelte er sich nur noch näher heran und mein Herz schlug noch viel schneller.

Scheiße, da merkte ja sogar ich, dass ich nicht ganz straight war, so wie mein Körper auf Taehyung reagierte. In jeglichster Weise.

Viele Gedanken um meinen Fluchtversuch konnte ich mir nicht mehr machen, denn da hörte ich schon, wie Taehyung scharf die Luft einzog und mit einem Ruck setzte er sich auf. Ich wusste nicht, wie er drauf war, wenn er gerade erst aufgewacht war und realisierte, dass er bei seinem Kuschler eingeschlafen war.

Er war wahrscheinlich genauso verwirrt, wie ich es gerade war. Es brauchte fünf Sekunden, dann drehte er sich endlich zu mir um und schlug sich die Hände vors Gesicht.

"Jungkook, es tut mir so leid. Ich hätte nicht einschlafen dürfen !"

Nun setzte ich mich auch auf und zog ganz sanft seine Hände von seinem Gesicht weg um seine Augen zu sehen.

"Das ist doch nicht schlimm, es ist alles gut. Ich bin ja auch eingeschlafen."

Meine Worte schienen Taehyung nicht zu beruhigen, denn er wurde knallrot und vergrub schon wieder sein Gesicht in seinen Händen, als er wohl realisierte, wie wir eingeschlafen waren.

"Ich habe mich voll an dich rangeschmissen, nicht wahr ? Scheiße, das tut mir so leid ! Ich bezahle dich natürlich für all die Stunden !"

Das leichte Lächeln, welches ich gerade noch auf meinen Lippen gehabt hatte, verschwand. Daran hatte ich nicht wirklich gedacht. Rein rechtlich war es schon wahr, dass er mir eigentlich das Geld für die Stunden schuldete, doch das würde ich ihm nicht antun. Das war ein Haufen Geld und ich hatte die Nacht ja auch sehr genossen.

"Das kommt gar nicht in Frage, du musst das nicht bezahlen. Gib mir das Geld für die eine abgemachte Stunde und den Rest musst du nicht bezahlen."

"Aber....", fing er an, doch ich ließ ihn gar nicht erst ausreden.

"Taehyung, das ist viel zu viel Geld und ich bin ja auch eingeschlafen. Außerdem fand ich es schön. Du musst mir das Geld wirklich nicht alles zahlen."

Seine Augen wurden bei meinen Worten groß und erst da realisierte ich, was ich da eigentlich gesagt hatte. Jetzt dachte er bestimmt, dass ich ekelhaft war.

Ich spürte wie meine Wangen noch röter wurden, wenn das überhaupt möglich war und Taehyung ging es genauso, das konnte ich sehen. Es blieb kurz still zwischen uns und ich wusste nicht so wirklich, ob er mein Angebot jetzt annahm oder nicht. Ich hoffte es, denn dann müsste ich ihn nicht zwingen.

"Danke", flüsterte er dann nach weiteren zehn Sekunden und mein Herz machte ganz komische Dinge, als er sich durch die Haare fuhr und sich dann auf die Lippe biss.

"Ich möchte aber es dir aber trotzdem irgendwie wieder geben. Bitte. Und wenn es nur die Hälfte der Stunden ist. Schließlich ist es trotzdem deine Arbeit."

"Ich brauche das Geld wirklich nicht."

"Aber wie kann ich dir dann dafür zahlen ?"

Und anscheinend hatten meine Gefühle, die ich noch nicht ganz verstand, die Führung übernommen, denn dass was dann aus meinem Mund kam, war vorher ganz sicher nicht mit meinem Verstand abgesprochen worden.

"Ein Essen mit dir genügt mir schon."

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Das war das 20. Kapitel !

Vielen Dank fürs Lesen und für die Kommentare ! <3




Cuddler // TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt