Groß wäre eine untertriebene Beschreibung für diesen Club. Man kann es auch übertreiben. Die Gruppe schleppt mich in den hinteren Teil der Messehalle, wo sich viele Sitzmöglichkeiten befinden. Wir erhaschen einen recht großen Tisch, woran wir uns alle quetschen.
In der Mitte der Halle tanzen Frauen, Männer, Teenager und was es sonst noch so gibt zum Takt der Musik. Es kommt mir so vor, als würde die ganze Stadt hier rein passen.
Lisa zerrt mich an die Bar, um uns allen etwas zu trinken zu holen. Ich entscheide mich für den Drink mit am wenigsten Alkohol,wogegen Lisa vier Shots bestellt.
Nach einer Weile gewöhnt man sich an die viel zu laute Musik. Til und Melina, das andere Mädchen, begeben sich nach den ersten Drinks auf die Tanzfläche. Es sieht ein wenig lustig aus, wie die beiden versuchen sich zur Musik zu bewegen.
Lisa verwickelt mich erneut in eine ausschweifende Unterhaltung an der sich Pierre, der dritte Fremde, gelegentlich beteiligt. Es dauert allerdings nicht lang, da spricht er auch schon mit einer schönen Dame vom Tisch gegenüber.
Als Melina und Til wiederkommen bringt er auffällig viel Abstand zwischen sich und das fremde Mädchen, dessen Namen nur er kennt. "Komm!", versucht Melina ihren Freund zu überreden auf die Tanzflächen zu gehen.
Widerwillig folgt er ihr auf das überfüllte Teretorium. Verantwortlich ist dafür wahrscheinlich das fremde Mädchen, von dem er plötzlich schnell wegwill. Nach einer langen Debatte, schleppen mich Lisa und Til ebenfalls auf die Tanzflächen. Ich konnte noch nie tanzen. Dementsprechend schneide ich auch ab.
Wieder zurück beim Tisch zusammen mit Lisa quasseln wir weiter. "Du bist schwul, richtig?", fragt sie aus dem Nichts. Ich nicke lediglich. "Warum bist du dann nicht mit Til zusammen? Er ist doch auch schwul, oder nicht?" Beinahe verschlucke ich mich an meinem zweiten Drink.
"Man muss ja nicht jeden nehmen", sage ich schlicht. "Nein, das nicht. So hab' ich's auch nicht gemeint. Ich meine nur, er sieht ja nicht schlecht aus." Das stimmt, Til sieht wirklich nicht schlecht aus. Er sieht, um ehrlich zu sein, sogar richtig gut aus.
"Wir passen eben nur als Freunde." Skeptisch sieht sie mich an. "Habt ihr das denn überhaupt schon einmal ausprobiert?" "Ja, also so in der Art. Wir habens mal für ne Nacht versucht. Hat nicht so wirklich funktioniert." Daraufhin kichert Lisa leise.
Die Nacht mit mir und Til tritt natürlich sofort in meine Gedanken. Damals war ich depremiert wegen Thomas, weil er Schluss gemacht hatte. Schnell trinke ich noch einen Schluck. Der Alkohol brennt in meiner Kehle und benebelt meine Gedanken.
Der restliche Abend vergeht überwiegend fröhlich. Wir trinken, tanzen und reden. Sogar ich lerne halbwegs menschlich zu tanzen und nicht wie ein defekter Roboter. Für einen Moment vergesse ich alles um mich herum. Meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es tut gut mal abzutauchen.
Um vier Uhr morgens machen wir uns auf den Weg nach Hause. Zuerst setzen wir die drei anderen ab, dann schländern wir nur noch zu zweit durch die Stadt. So früh morgens immer noch wach zu sein hat was. Der Moment, wo sich die Parzymenschen ins Bett und die Arbeitsbienchen aus dem Bett begeben.
"Und? War doch gar nicht so schlimm, oder?", neckt Til. Augenverdrehend stupse ich ihn an der Seite an. "Ja ja. Aber trotzdem, jede Woche braucht man das jetzt auch wieder nicht." Jetzt ist er derjenige, der die Augen verdreht.
Zu Hause lege ich mich ohne weiteres ins Bett. Alles, was noch ansteht muss bis Mittag warten.
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I am his.
RomanceFortsetzung von 'He is mine'. Jung, schwul und ein beschädigtes Herz. Lion ist zweiundzwanzig Jahre alt und versucht sein Leben wieder zu ordnen, doch als er langsam über Thomas hinwegkommt, begegnet er ihm wieder... (boyxboy) Folgender Teil: You a...