Während Planinka einen Gips bekam, waren Ewa und Swetlana Petrova gerade auf den Weg in dessen Wohnung, als die beiden bemerkten, dass die Wohnungstür aufgebrochen war. "Ich glaube, es war eine gute Idee Sie zu begleiten," Sagte Ewa, während sie sich die aufgebrochene Tür anschaute. "Ich traue mich nicht hinein," meinte Swetlana. "Komm, Sie sind nicht alleine und niemand von Familie Villain ist hier in der Nähe," Beruhigte Ewa ihre Lehrerin während sie auf ihrem Handy rum tippte: "Pierre Villain war vor einer halben Stunde hier, ist aber nun am anderen Ende der Stadt!" "Woher weißt du das?" Fragte Swetlana entsetzt. Ewa hielt ihr Handy in die Höhe und erklärte:" Wladimir Andrejwitsch hatte sich in Planinkas Handy hinein geheckt. Sehr Laienhaft! Ich habe ihn dadurch hacken können und von da aus ist es nicht schwer sich in alle seine Kontakte einzunisten. Ist nur Illegal. Daher sagen Sie bitte nichts!" "Wenigstens weiß ich, dass niemand sich in der Wohnung befindet. Aber versprich mir, dass du dies änderst, sobald alles Vorbei ist, egal wie das Ende aussehen wird," meinte Swetlana und lugte langsam durch den Türspalt, ehe sie diese ganz öffnete. Ein, mit roter Farbe gemaltet Pfeil war auf dem Teppich zu sehen. Swetlana folgte diesen. Ewa hinterher. Im Wohnzimmer konnte sie nicht fassen, was sie da sah. Auf dem Boden lag das alte Buch. Ihre Bibel. Einige Seiten waren heraus gerissen und lagen auf dem Boden. Mit der selben roten Farbe wurde auf den Blättern geschrieben:" So kurz vor dem Tod scheinst du dich wirklich zu fragen, was danach passiert. Und hast du deine Antwort in diesem Buch gefunden? Oder welchen Grund gab es für dich, jetzt anzufangen darin zu lesen? Seit du in Deutschland bist war dir der Glaube egal. Warum jetzt? Hast du etwa Angst?" 51 Seiten des Buches waren dafür zum Opfer gefallen. "Das Buch war von meiner Mutter!" Hauchte Swetlana, kniete sich davor und begann zu weinen. Ewa setzte sich stumm neben sie und legte einen Arm um die Schulter dieser Lehrerin. So saßen sie eine lange Zeit, bis das Handy von Ewa klingelte. Sie nahm ab:" Ja?....nein, alles Scheiße! Wenn Planinka kann, soll sie zu Swetlanas Wohnung kommen? ....was passiert ist? Aufgebrochene Tür, versauter Teppich und ein zerrissene Buch mit Goldrand, welches von ihrer Mutter war.....Ach, dass ist ihre Bibel? Okay.....okay, dann bis gleich!" Ewa legte auf und meinte zu Swetlana:" Lena und Planinka werden gleich hier sein. Ich denke, eine Freundin kann einen besser trösten als eine Schülerin!" Ewa begann die Blätter aufzuheben und das Buch in die Hand zu nehmen. Dann sagte sie zu Swetlana:" Wladimir hatte mir auch mal ein altes Buch repariert. Die neuen Seiten sind zwar weißer als die alten aber ansonsten sieht es aus wie vorher. Ich bin mir sicher, er wird dieses Buch auch wieder reparieren können. Kann nur etwas dauern, da er diese Blätter komplett neu schreiben muss!" Swetlana saß stumm auf dem Boden. Zu viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie musste an Früher denken, bei ihren Eltern. Wenig Geld, wenig Zukunft. Eine Regierung wo man nicht einmal seinen Eltern trauen konnte. Wer gegen der Regierung war, verschwand über Nacht. Es war ein Kampf. Und jetzt, jetzt war sie in einem anderen Land und ihre Situation war nicht viel besser. Sie war so in ihren Gedanken gefangen, dass sie nicht bemerkte, wie neben ihr eine Krücke auf den Boden krachte und sich jemand neben sie setzte. Erst als sie zur Seite gezogen wurde und halb in einer Umarmung hing, merkte sie dass Planinka an ihrer Seite saß. "Planinka? " fragte Swetlana flüsternd. "Ja," antwortete Planinka. "Bist du mir noch Böse?" Fragte Swetlana. "Nein," meinte Planinka:"Und jetzt stehe auf! Wir haben deine Sachen zu packen. Und zwar schnell, Leo und Leonarda haben hunger!" Swetlana war dieses Verhalten von Planinka ja bereits gewohnt. Kein Einfühlungsvermögen, keine Verwendung für die Gefühle anderer Menschen. Selbst dass in jemanden hineinversetzen scheint manchmal bei ihr komplett auszufallen. Aber Swetlana war sich sicher, dass Planinka nicht so kaltherzig reagieren würde, wenn sie wüsste, was genau in den anderen Menschen vorgeht. Daher stand sie auf. Beim Umdrehen bemerkte Swetlana den Gips um Planinkas Bein sowie die Krücken. Daher streckte sie ihre Hand zu der jungen Lehrerin aus, welche dieses Angebot entgegen nahm. "Bist du allen ernstes mit gebrochenem Bein in den Wald geflohen?" Fragte Swetlana entsetzt. "Es solten mir keine Fremden Menschen helfen. Und der eine wollte aussteigen!" Sagte Planinka aufgebracht:"Daher bin ich geflohen, bis ich nicht mehr konnte und dann lag ich dort bis Lena kam!" Swetlana nickte und ging ins Schlafzimmer, in dem Lena bereits Kleidung einpackte. "Ich hoffe, es war in Ordnung, dass ich so frei war und schonmal angefangen habe," meinte Lena zu ihr:" Ich wollte Vermeiden, dass Planinka Terror schiebt, da sie nicht um Punkt drei Uhr ihre Haustiere Versorgen kann. " "Ist in Ordnung," Sagte Swetlana und half beim Einpacken. Viertel vor drei waren sie damit fertig und stellten die Taschen in den Koferraum. Danach fuhren sie los. Um drei vor drei kamen sie an das Haus an. "Im Kühlschrank ist vorgeschnittenes Obst, dass kannst du dir nehmen," Sagte Lena noch zu Planinka, welche zur Haustür rannte. Während Planinka damit beschäftigt war, ihrw Tiere zu versorgen, räumte Lena erstmal das Auto aus. "Willst du bei Planinka mit im Zimmer wohnen oder willst du ein eigenes Zimmer für die Nacht haben? Denn manchmal hat sie ihre Flughunde im Zimmer," fragte Lena. "Ein eigenes Bitte. Denn ich kann mir nicht vorstellen, mit diesen Tieren ein Zimmer zu teilen," meinte Swetlana. "Ich auch nicht. Aber Dass ist nunmal Planinka," meinte Lena:" Dann bringe ich dich mal in dein Provisorischen Zimmer." So liefen die beiden in das Dachgeschoss. Dort schaute sich Swetlana das Gästezimmer an. Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch, ein Stuhl. Dass war alles. Und grüne Gardinen. "Wenn du irgendetwas brauchst, musst du es sagen. Dass ist wirklich nichts besonderes hier, aber es soll ja nicht für ewig sein!" Sagte Lena. "Ich bräuchte noch ein Regal, wenn dies möglich ist," meinte Swetlana schüchtern. "Kein Problem. Ist schon so gut wie hier," Erklärte Lena, ging in das Nachbar Zimmer und zog ein Regal aus diesem. "Danke," Flüsterte Swetlana. Dann fing sie an ihre Sachen einzuräumen.
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Ot Ljubov-Normal ist Relativ
General FictionPlaninka Zaharinova Mitova hat Autismus. trotzdem wollte sie umbedingt Erdkunde und Kunstlehrerin werden. Da sie in ihrem Land keine Stelle bekam, zog sie nach Deutschland. Dort bekam sie auch eine Stelle und lernte Swetlana Petrova kennen... Schnel...