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Timeskip 2 Monate

Pov. Sugawara
Mit schnellen Schritten steuerte ich auf die Sporthalle zu, in der Daichi trainieren sollte. Ich hatte ihn um Hilfe bei etwas wichtigem gebeten und sollte ihn hier vor dem Training treffen. Während ich das spärliche Tor aufschob, hörte ich mehr als eine Person aus dem Gequietsche der Sportschuhe raus. Neugierig spähte ich in die Halle.

Erleichtert lachte ich kurz auf, wechselte meine Schuhe zu Turnschuhen und begrüßte die zwei Trainierenden. „Hey Daichi! Asahi, ich wusste nicht, dass du auch kommst." Den zweiten Teil meiner Begrüßung sagte ich eher fragend an Daichi gerichtet. Dieser kratzte sich nur am Hinterkopf und erwiderte; „Ja, also ich dachte, da du offensichtlich Hilfe bei dem Thema "Liebe" brauchst, wäre eine dritte Meinung nicht übel.", erklärte er schelmisch. Anscheinend fand er es amüsant, dass ich, sein bester Freund, ihn um Hilfe über das genannte Thema bat. Nach dieser Aussage, wurde ich augenblicklich ein wenig rot und lachte. „Ist das denn wirklich so offensichtlich?"

„Ja, das ist es Suga. Das hab sogar ich bemerkt.", merkte Asahi an, während er das Netz abbaute. Daraufhin schmollte ich ein wenig. Musste denn jeder mitkriegen, dass ich verliebt war? Obwohl. Eigentlich war es mir egal. Aber diejenige, die es bemerken sollte, tat es nicht!

„Was hat mich verraten?", fragte ich kleinlaut.
„Ha, da fallen mir tausende Dinge ein! Aber hier nur ein paar Beispiele: als wir vor ein paar Wochen Training hatten, warst du unkonzentriert und viel weniger scharfsinnig als sonst. Ab da fing das ganze Dilemma an. Im Unterricht hast du nicht aufgepasst und wenn unsere Lehrpersonen dich aufriefen, brauchten sie ein paar Versuche, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Dein Essen hast du in der Pause nur gedankenverloren angestarrt, bis dir die Zeit ausgegangen ist oder du es Hinata und Tanaka gegeben hast. Außerdem warst du morgens immer müde und unausgeschlafen. Was aber am auffälligsten war, war dass du aus heiterem Himmel angefangen hast zu grinsen oder bis über beide Ohren zu strahlen, als hättest du gerade im Lotto gewonnen. Soll ich noch mehr aufzählen?", fragte mich Daichi mit einer hochgezogenen Augenbraue.
Verdutzt und ein wenig überrumpelt von den vielen Anzeichen, die er mir aufzählte und von denen es anscheinend noch mehr gab, starrte ich die Beiden an. Also war es noch offensichtlicher, als ich dachte. Wie peinlich. Hoffentlich haben es nicht allzu viele bemerkt.

„Also Suga.", fing Daichi an. „Welches Mädchen hat dir dein Herz gestohlen?", beendete Asahi den Satz.

Ich lächelte sanft und setzte zu meiner Antwort an. „Sie ist einfach toll! Sie ist schüchtern aber nicht ängstlich. Wenn jemand eine Frage an sie hat, kann sie diese ohne Probleme beantworten und wenn jemand Hilfe braucht, ist sie immer da. Sie legt sich enorm ins Zeug, auch wenn es nur um eine einzelne Person geht. Außerdem arbeitet sie sehr gewissenhaft und weiß, wie man mit Worten umgeht. Wenn man sie um Rat bittet, kann sie einem helfen, ohne die 'Lösung' zu sagen. Sie formuliert ihren Rat so, dass man selbst auf eine Lösung kommt."

Ich wurde rot und blickte nach unten und nuschelte: „Aber was ich am meisten an ihr liebe, ist ihr Lachen. Auch wenn es nur ein leichtes Schmunzeln ist, könnte ich sofort dahinschmelzen. Am liebsten würde ich den ganze Tag ihrer Stimme lauschen und sie lächeln sehen. In diesem Moment ist es, als ob in mir eine Wiese voller Sonnenblumen erblühen würde. Ich weiß, es klingt total kitschig, aber es fühlt sich wirklich so an. Ich spüre die Sonnenstrahlen, welche die Sonnenblumen erstrahlen lassen und mein Herz erwärmen. Als ob es nie einen Winter geben und es nie kalt werden würde. Als ob sie nie verblühen und immer weiter wachsen würden."

„Wow Sugawara. Ich wusste gar nicht, dass du so romantisch bist. Aber bitte sag uns jetzt nicht, dass es Kiyoko ist. Also verstehen würde ich es ja schon, aber Kiyoko hat schon genug von Noya und Tanaka. Außerdem wären Tanaka und Noya dann eher Rivalen als Freunde.", kicherte Daichi. Ich musste lachen. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich vor ein paar Monaten auch nicht gedacht, dass ich romantisch wäre. Geschweige denn, mich so schnell zu verlieben. Bis mir endlich klar wurde, dass ich mich überhaupt verliebt hatte, dauerte es eine Ewigkeit. Ich war völlig überfordert und wusste nicht, was zu tun war. Okay eigentlich, weiß ich immernoch nicht, was ich tun soll. Sonst würde ich wohl kaum mit jemandem darüber reden wollen.

Nicht, weil ich den Zweien nicht vertraue. Sie sind ja meine besten Freunde. Es ist eher so, dass ich es nicht so mag über meine Gefühle zu sprechen. Aber vorhin. Ich weiß auch nicht...Ich hab meine Gefühle zum ersten Mal laut ausgesprochen. Ich hab auch nicht auf Daichi oder Asahi geachtet. Ich hab sie ausgeblendet. Stattdessen hab nur an ihr Gesicht gedacht. Ich hab mir ein Bild meiner Gefühle zu ihr gemacht und hab dieses in Worte gefasst. Das war eine Sonnenblumenwiese.
„Okay Suga. Jetzt musst du uns aber schon erzählen, wer die Diebin deines Herzens ist. Ist es nun Kiyoko oder nicht? Ich platze gleich vor Neugier", bettelte Asahi.
„Nein, es ist nicht Kiyoko."

„Es ist Yada Amaya."

Die Definition vom Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt