Pov. Tsukishima
Yamaguchi und ich verließen die Sporthalle als Erste. In die Leere starrend, lief ich vor dem Grünhaarigen her und schulterte meine Sporttasche neu. In dem Augenwinkel, bemerkte ich eine Person auf uns zu rennen.
Nach einem Augenblick sah ich, dass diese Person Amaya war, die mit roten, tränenden Augen auf uns zu rannte. Zuerst dachte ich, sie würde bei uns stoppen, doch sauste sie förmlich an uns vorbei. Mit einer bösen Vorahnung, rannte ich ihr hinterher.
Pov. Yamaguchi
Erschrocken von Amaya sah ich nach links und dort war Sugawara, der ebenfalls mit den Tränen kämpfend, neben einem Baum stand. Als ich mich wieder zu Tsukishima wandte, war dieser nicht mehr da.
Erstaunt über seine Reaktion, lief ich auf Sugawara zu. Jedoch nicht ohne kurz darüber nachzudenken, was plötzlich mit dem sonst so desinteressierten Tsukishima los ist.
Besorgt beschleunigte ich mein Tempo und blieb vor ihm stehen. Suga sah mich nicht an. Stattdessen, schenkte er seine Aufmerksamkeit seinen Schuhen.
Ich wollte ihm ja helfen. Aber dafür musste ich mir zuerst selbst helfen. Meine Gefühle liefen gerade Amok und ich konnte sie nicht zuordnen.
Amaya hatte recht. Sie hatte uns ziemlich damit überfordert. Ich packte den Drittklässler an den Schultern und sah ihn an. Er hob seinen Blick und zu meinem Erstaunen lächelte er. Aber nach kurzer Zeit sah man ihm an, dass es ein aufgesetztes Lächeln war.
Ich sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. ,,Komm schon Sugawara. Mir kannst du nichts vormachen. Ich kauf dir dein Lächeln nicht ab-und auch nicht, dass du Amaya nur freundschaftlich magst." ,grinsend sah ich ihn an.
Jaja, unsere Nr.2. Hach was mussten wir lachen als er uns weismachen wollte, dass er nicht in Amaya verschossen war. Suga konnte in dieser Hinsicht wirklich nicht lügen. Doch es gab jetzt wichtigeres.
Ruhig ging ich an Suga vorbei und setzte mich auf die Bank. Er folgte mir. Es gab nun einiges zu besprechen und ich wollte einmal, auch für ihn da sein und nicht umgekehrt.
Pov. Tsukishima
Warum renne ich ihr hinterher, dachte ich. Sie wollte bestimmt alleine sein. Doch trugen meine Füße mich immer weiter zu ihr und ehe ich mich versah, packte ich Amaya am Handgelenk. Was ich aber nicht bedacht habe war, dass es so ruckartig war und wir beide zu Boden fielen. Besorgt richtete ich mich auf und begutachtete Amaya. ,,Hab ich dir weh getan?"
Stumm schüttelte sie ihren Kopf und erhob sich schwankend. Sie keuchte laut und man konnte hören, dass es sie schmerzte. Sie sah mich an und ich schluckte. Ihre Lippen waren aufgrund des Sauerstoffmangels dunkellila gefärbt und ihre Haut war blass.
„A-Amaya..Komm, ich helfe dir auf die Bank. Soll ich deinen Vater anrufen? Oder Ukai? Nein warte, am besten rufe ich einen Krankenwagen und-"
„Nein, Kei. Bitte keinen Krankenwagen. Auch Meinen Vater musst du nicht anrufen. Sag Ukai einfach nur, dass ich-"„Spinnst du Amaya?! Natürlich rufe ich einen Krankenwagen. Dir geht es schlecht und das sehe sogar ich. Du-" Diesmal wurde ich nicht von Amaya unterbrochen, sondern stoppte von selbst. Ihre Augen fielen ihr langsam zu und ihre Lippen wurden immer dunkler. Ihr Anblick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und ich bestätigte mir meine Vorahnung selbst.
Ich war introvertiert und hatte nichts mit Amaya gemeinsam. Warum also, wurde dieses Mädchen zu meiner besten Freundin?
Flashback
Genervt suchte ich das vollgestopfte Regal ab. Wo war dieses dumme Schmerzmittel? Mein Geduldsfaden riss gleich und ich verdrehte die Augen.
Nach einer halben Ewigkeit des Suchens, richtete ich mich wieder auf und ging zur Kasse. Gereizt wandte ich mich einer Dame zu, die gerade dabei war, Kartons mit weiteren Medikamenten auszupacken.
„Hallo. Ich würde gerne wissen, ob sie dieses Schmerzmittel haben.", fragte ich sie ein wenig mürrisch und streckte ihr mein Handy entgegen. Es zeigte ein Bild, welches mir meine Mutter geschickt hatte.
Die Dame ließ von ihrer Arbeit ab, kam auf mich zu und richtete ihre Brille, ehe sie sich das Bild ansah.
„Tut mir leid, aber solche starken Medikamente haben wir nicht. Da müssten wir bestellen.", antwortete sie mir. Auch das noch. Nagut, dann musste meine Mutter eben ein anderes Schmerzmittel gegen ihre Kopfschmerzen nehmen. Stumm nickte ich und verließ die Apotheke.Kaum ging ich ein paar Schritte, da stieß ich schon gegen jemanden.
„Kannst du nicht-oh..Amaya. Was machst du hier?", fragte ich sie überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich hier jemanden treffen würde.„Oh, guten Abend Tsukishima. Ich gehe nach Hause und was tust du hier?", fragte sie mich.
So spät war sie noch draussen? Wo genau war eigentlich ihr Haus? In dieser Gegend waren eigentlich nur kleine Essensstände und das Krankenhaus.„Ich wollte ein Medikament gegen Kopfschmerzen besorgen. Aber die haben es hier nicht.", antwortete ich wahrheitsgemäß. Sie zog eine Augenbraue nach oben.
„Hast du etwa Kopfschmerzen? Dann solltest du zu Hause bleiben."
„Nicht ich habe Kopfschmerzen, sondern meine Mutter. Sie hat mich gebeten dieses Schmerzmittel für sie zu besorgen.", erklärte ich ihr und hielt das Bild erneut hoch. Amaya sah es sich an und dann erhellte sich ihre Miene.„Das haben wir auch Zuhause! Wenn du willst, kannst du es mitnehmen.", sagte sie und lächelte mich an.
„Okay, danke", sagte ich nur und folgte ihr.Nach kurzer Zeit, hielt Amaya vor einem Haus direkt neben dem Krankenhaus an. Es war nicht extrem gross, aber dennoch hübsch und ich fühlte mich komischerweise wohl.
Sie schloss die Glastür auf und schaltete das Licht ein. Es flackerte kurz auf bevor es den Gang erhellte. Amaya zog ihre Schuhe aus und bat mich herein. Auch ich entledigte mich meiner Schuhe, bevor ich mich im Haus umsah.
Es war schlicht eingerichtet und überall sah man kleine Notizen. Ich wollte gerade eine Notiz lesen, da schob mich Amaya in irgendein Zimmer. Verwirrt sah ich mich um. Auch hier fand man überall Notizen und ganze Regale voller Medikamente und erste Hilfe Kästchen. Was war das nur für ein Zimmer?
Auch hier wollte ich gerade eine Notiz lesen, da hielt Amaya mir schon eine Packung vor die Nase.
„Hier bitte, die wolltest du doch oder?", fragte sie mich. Ich nickte und wollte mich wieder der Notiz zuwenden als sie mich aus dem Zimmer schob. Ehe ich mich versah, zog ich mir schon automatisch die Schuhe wieder an und trat vor die Tür.Dort drehte ich mich zu Amaya.Als ich an ihr vorbei blickte, entdeckte ich einen Rollstuhl. Amaya folgte anscheinend meinem Blick, da wir beide stumm in dieselbe Richtung sahen.
„Amaya, wer bist du wirklich?", entfuhr es meinen Lippen
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Die Definition vom Leben
Fiksi PenggemarAmayas gesundheitlicher Zustand wird immer besser. Sie darf endlich wieder auf eine öffentliche Schule gehen und muss nicht mehr im Krankenhaus rumgammeln. Doch schon am ersten Tag an der neuen Schule begegnet sie zwei Schülern, die sie auch schon i...