Pov. Amaya
Wie ein kleines Kind saß ich auf meinem Krankenbett und aß genüsslich meinen heißgeliebten Schoko-Pudding. Ich hatte mich langsam an das Essen, das es im Krankenhaus gab gewöhnt, doch das Beste, was man hier meiner Meinung nach essen konnte, war dieser Pudding.
Ich weiß, dass klingt jetzt vielleicht komisch, ich nahm nämlich immer einen kleinen Löffel, damit ich länger etwas vom Pudding hatte.
Nachdem ich meinen Pudding gegessen hatte, stellte ich den Becher zurück auf das Tablett und kramte in der Tasche nach meinem Handy, das soeben den Ton einer Nachricht von sich gab. Als ich es gefunden hatte, legte ich die Tasche zurück auf ihren Platz und entsperrte es.
Neugierig öffnete ich den Chat von Tsukishima, dem ich vorhin nochmal unseren Plan erklärte.Kei 12:34
Ist das alles? Wenn ja, würde ich gerne anfangen zu essen.Ich 12:35
:(
ja, das ist alles. Vergiss es aber nicht!Kei 12:35
K.Ich wartete noch darauf, dass Tsukki offline ging, bis ich das Handy wegsteckte.
Verträumt blickte ich aus dem Fenster und beobachtete die Vögel, die sich zwischen den Ästen der Bäume versteckten.Ein Klopfen riss mich aus meiner Tagträumerei und ich gab ein bestätigendes Summen von mir.
Daraufhin schob sich ein schüchterner Doktor Haruto durch die Tür und schloss diese auch gleich hinter sich.
„Wie ich sehe, hat Ihnen Ihr Essen geschmeckt. Haben sie irgendwelche Beschwerden?", fragte er mich etwas leise. Auf seine Frage hin, schüttelte ich meinen Kopf.
„Nicht wirklich. Die Infusion zwickt manchmal ein wenig, doch daran hab ich mich ja gewöhnt."Ein peinliches Schweigen herrschte in der Luft und ich überlegte mir, wie ich es beenden könnte.
„Wissen Sie, wann ich wieder gehen kann? Es geht mir ja jetzt besser und da denke ich, es geht schon wieder."
Als ich sah, dass Herr Haruto einen wehmütigen Blick aufsetzte, ahnte ich schon, dass ich noch länger hierbleiben müsste.„Frau Yada, ich verstehe Sie, trotzdem wäre es besser, wenn Sie jetzt nichts überstürzen würden. Ich denke, Ihre Freunde werden es sicher verstehen und Sie oft besuchen kommen.", versuchte er mich aufzumuntern.
„Da haben Sie vermutlich recht..."
Betrübt ließ ich mich zurück in mein Kissen fallen und starrte an die Decke. Er hatte wirklich recht, dass gebe ich zu, allerdings wollte ich es mir immer noch nicht so recht eingestehen. Ich grübelte so nach einer Lösung und versuchte Pro und Contra von einem Krankenhausaufenthalt abzuwägen, dass ich gar nicht bemerkte, wie Herr Haruto etwas von Besuchszeiten sprach.„Entschuldigen Sie, ich habe Ihnen nicht recht zugehört. Können Sie das nochmal wiederholen?", fragte ich beschämt.
Kurz sah er mich verwirrt an, wiederholte sich dann jedoch erneut.
„Ich sagte, dass wir eventuell an den Besuchszeiten kurbeln könnten, damit deine Freunde dich länger besuchen kommen können."Meine Augen begannen zu funkeln und plötzlich erschien mir alles so einfach. Wenn das möglich wäre, müsste nur noch die Operation gut verlaufen und dann könnte ich-...
„Versprechen kann ich Ihnen das jedoch nicht. Außerdem haben Ihnen die letzten Tage nicht gutgetan und wir wissen noch nicht, welche Folgen dies haben könnte.", erklärte Herr Haruto und ließ somit die Traumblase zerplatzen, in der ich mich befand.
„Trotzdem hoffe ich auf eine Entlassung.", murmelte ich.
„Das hoffe ich ebenfalls."Herr Izushi, der in dem Moment durch die Tür trat, zog eine Art Koffer mit sich und stellte ihn neben mein Bett.
„So Amaya, das wird dein neuer, bester Freund.", scherzte er und klopfte leicht auf den Griff.
Zweifelhaft lenkte ich meinen Blick auf besagten Koffer und verzog mein Gesicht. Ich wusste ganz genau, was dieses Gerät war und warum ich es brauchen würde. Wenn ich ehrlich bin, fragte ich mich, warum sie mir das nicht schon früher gegeben haben.„Ich nehme an, du kennst das schon?"
„Ja, ab wann muss ich es tragen?", wandte ich mich an Herr Izushi.
„Ich würde es empfehlen, ab jetzt ständig zu tragen. Es macht nichts, wenn du es ab und an mal abnimmst aber von nun an, solltest du dich damit anfreunden."Unbegeistert betrachtete ich, wie Herr Izushi alles bereit legte, um mir das Wichtigste zu erklären.
„Da du ja weißt, was das ist, erkläre ich es nur grob."
„Das hier", er zeigte auf eine Flasche im Inneren des Koffers, „Ist deine Sauerstoffflasche. Es ist ein bisschen unhandlich, andererseits gewöhnt man sich schnell daran."Weiter zeigte er auf einen dünnen Schlauch, der an der Sauerstoffflasche befestigt war.
Herr Izushi wanderte mit dem Finger an dem Schlauch entlang, bis er an einem seltsamen Ende stoppte.
„Dieses Teil hier, machst du dir in die Nase. Anfangs ist es wahrscheinlich etwas unangenehm und auch daran wirst du dich gewöhnen müssen. Immerhin minimiert diese sogenannte Sauerstoffbrille die Gefahr eines Kollapses deiner Lunge."Zuversichtlich reichte er es mir und ich legte es mir an. Herr Izushi richtete nur an kleinen Stellen etwas oder zupfte etwas an dem Teil in meiner Nase, ansonsten hatte ich es anscheinend gut angebracht.
„Siehst du, das ging doch schon gut. Nun, da das geklärt ist, kannst du deine Freunde anrufen oder was du gerne magst. Herr Haruto", wandte er sich zu Herrn Haruto und daraufhin verließen die beiden das Zimmer und ich war wieder alleine.Timeskip 6 Stunden
Ich hatte gerade ein weiteres Buch zuende gelesen und schaute auf den sich rot färbenden Himmel, als es erneut klopfte.
„Herein.", gab ich freundlich als Antwort.
Es dauerte keine Sekunde, da strömte schon das ganze Team und ein unbekanntes Mädchen in das Zimmer.
„Wenn ihr immer so viele seid, wird das Krankenhaus bald eine Beschränkung der Besucher einfordern", scherzte ich und kicherte.Nachdem mich alle begrüßt hatten, wanderten meine Augen hin und her und suchten das Mädchen, welches ich eben noch gesehn hatte. Als ich sie hinter Kiyoko fand, musste ich schon wieder kichern.
„Ich beiße nicht. Wenn ich mich vorstellen darf, Yada Amaya, doch du kannst mich Amaya nennen."Wie vom Blitz getroffen verbeugte sich das Mädchen und ihr schien das Ganze auf unerklärlicherweise unangenehm.
„Hi-Hitoka Yachi!", brachte sie stotternd heraus.
„Freut mich dich kennenzulernen, Hitoka-san", begrüßte ich auch Hitoka.
Mit hochrotem Kopf trat sie zurück und sah aus, als ob sie etwas sagen wollte, entschied sich dann doch immer dagegen.
„Hitoka wird unsere zweite Managerin!", erklärte Hinata begeistert.
„Dritte.", korrigierte Tsukishima ihn emotionslos.
Fragend sahen alle Tsukishima an, der daraufhin seufzte.
„Ich habe Takeda gefragt, so wie du es mir gesagt hast. Er meinte, das würde schon in Ordnung sein, solange du es gewissenhaft erfüllst.
„Könnte mich bitte mal jemand aufklären, ich weiß gerade nicht, um was es geht", mischte sich Asahi kleinlaut ein.Bevor Tsukishima antworten konnte, fiel ich ihm ins Wort.
„Ich kann den Volleyballclub von hier aus managen was bedeutet, dass ich, wenn auch nur inoffiziell, eure Managerin bleiben darf. Zumindest solange, bis ich operiert werde."
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Die Definition vom Leben
FanficAmayas gesundheitlicher Zustand wird immer besser. Sie darf endlich wieder auf eine öffentliche Schule gehen und muss nicht mehr im Krankenhaus rumgammeln. Doch schon am ersten Tag an der neuen Schule begegnet sie zwei Schülern, die sie auch schon i...