Pov. Amaya
„Eh..hehe..Leute, ich glaube, das ist wohl doch nicht die Cafeteria.", verteidigte sich Daichi.
Mit einer genervten Miene blickte Sugawara auf den Menschenhaufen vor sich. Die drei Erwachsenen standen mittlerweile wieder auf den Füßen und Takeda richtete seine Brille neu, während die von Tsukishima noch immer auf dem Boden lag. Der Blonde versuchte sich genervt aus dem Haufen zu befreien, vergeblich.
Das Bild, welches sich vor mir erstreckte sah einfach nur herrlich aus und ich vergass, was vorher geschehen war. Ich lachte herzhaft los. Damit ließen alle in ihrem Tun inne und schauten mich an. Tränen sammelten sich in meinen Augen und mein Bauch schmerzte nach und nach vor lauter Lachen.
Es dauerte nicht lange und die restlichen Anwesenden stimmten mit ein. Es war eigentlich nicht besonders lustig und manche würden vielleicht sagen, dass wir übertrieben aber nach diesem ganzen Schrecken fühlte es sich an, als würde eine Last von uns allen abfallen.
Der Haufen löste sich und langsam beruhigten wir uns auch wieder. Sobald alle wieder auf den Beinen waren, spürte ich schon Arme, die mich umschlangen.
,,Amayaaa! Du lebst noch, ich dachte du bist tot!!!", wimmerte Hinata plötzlich in mein Ohr.Ich wartete nur darauf, dass Kageyama sowas sagte wie "natürlich lebt sie noch" oder "schieb doch nicht so ein Drama" aber sowas kam nicht. Stattdessen sprach er zu mir.
„Oi Boke, mach das ja nicht nochmal."
Kurz nachdem sich Hinata von mir gelöst hatte, umarmte mich erneut jemand.
„Wenn ich das noch ein drittes Mal erleben muss, zieh ich um."
„Jaja, ich mag dich auch Tsukki", gab ich lächelnd von mir.Sogar Kiyoko umarmte mich fest, ehe sie sich erneut neben Ukai stellte.
Nun kamen auch Noya und Tanaka auf mich zu. Sie sahen irgendwie so aus, wie Kinder die etwas angestellt hatten.„Was ist denn mit euch zwei los?", fragte ich und hob eine Augenbraue hoch.
„Wir wissen es auch nicht wirklich."
„Aber wir fühlen uns..naja..ein wenig schuldig, weil wir nicht richtig aufgepasst haben.", beendete Tanaka, Noyas Satz.„Ihr müsst euch doch wegen meiner Dummheit nicht schuldig fühlen. Keiner von euch soll das!"
Während ich sprach, blickte ich ernst in die Runde.
„Wenn sich jemand schuldig fühlen sollte, dann bin ich es.", entschuldigte ich mich indirekt.„Ganz genau. Die Verantwortung lag ganz alleine bei Frau Yada.", mischte sich plötzlich ein Arzt ein.
Er schlängelte sich durch das Team und blieb an meinem Monitor stehen. Die Werte überprüfte er mit denen auf seinem Klemmbrett. Kurz darauf erschien auch ein etwas jüngerer Arzt. Ich vermutete, dass er ein Assistenzarzt war. Er quetschte sich ebenfalls durch die vielen Leute hindurch und blieb neben dem anderen Arzt stehen.
„Hallo Amaya. Ich bin der neue Arzt auf dieser Station. Herr Izushi. Ihnen geht es besser wie ich sehe?", fragte er, während er meine Werte aufschrieb.„Ja, geht es. Das Übliche wie ich vermute?", fragte ich ihn ruhig.
„Entschuldigung wenn ich frage aber, das Übliche?", kam der Assistenzarzt Herrn Izushi zuvor, der gerade antworten wollte.„Das ist übrigens einer der neuen Assistenzärzte, Herr Haruto. Er wird mir ein bisschen über die Schulter schauen und so weiter.", erklärte er mir und blickte auch kurz meinen Vater an.
„Nun möchte ich aber alle bitten, nach Hause zu gehen. Die Besuchszeiten enden gleich. Wenn es Ihnen nichts ausmacht Herr Yada, würde ich Sie aber bitten noch hier zu bleiben."
Erst als ich kurz aus dem Fenster sah, bemerkte ich wie es draußen langsam dunkel wurde. Keine Sekunde später flackerten auch schon die Straßenlampen auf.
„Na los Leute. Ihr habt Herrn Izushi gehört, auf geht's.", forderte Ukai das Team auf.
„Aber-", fing Tanaka an zu protestieren.
„Nichts aber. Wir gehören schließlich nicht zur Familie Yada, also los.", scheuchte Ukai die ganze Bande hinaus. Als alle aus dem Zimmer waren, flitze Takeda noch kurz rein, verbeugte sich ein paar mal und bedankte sich ehe er wieder das Zimmer verließ.Erneut blickte ich aus dem Fenster und beobachtete die Straße. Ich wartete nur darauf, dass das Team unten zu sehen war. Ein paar Minuten später trudelten sie auch schon aus dem Ausgang hinaus.
Ich winkte übermütig und hoffte, dass es zumindest einer von ihnen sehen würde. Es dauerte nicht lange, da sprang die Nummer zehn auf und ab und winkte mit beiden Händen.
Den Übrigen Teammitgliedern entging das natürlich nicht und alle sahen in meine Richtung. Nach kurzer Zeit winkten mir alle zu und gingen dann ihren Weg.Nur einer blieb stehen. Der Vize Kapitän schien noch etwas zu überlegen. Verwundert sah ich zu ihm herunter. Doch nach einer Weile lief auch er los und unter mir erkannte man nur eine verlassene Straße, die wegen der Straßenlampe leicht beleuchtet war.
Als ich wieder in die Richtung meines Vaters sah, waren nur noch er und der Arzt von vorhin da. Der Assistenzarzt war weg. Ich vermutete, dass er woanders gebraucht wurde.
„Wie Sie vorhin schon richtig vermutet haben, war der Vorfall nicht neu. Als ich vorhin ihre Werte überprüft habe, erkannte man Verschlechterungen. Keine Lebensbedrohlichen, aber dennoch nichts Unwichtiges. Wie ich hörte, sind Sie heute gerannt?", fing Herr Izushi mit mir an zu sprechen.
Beschämt rutschte ich hin und her. Ich wollte keine schwierige Patientin sein der man alles erklären und verbieten muss. Wenn ich Ärztin wäre, dann würde mich sowas auch aufregen, aber dieser Arzt war ganz ruhig. Dennoch schämte ich mich ein wenig und verfluchte mich leicht, weil ich nicht aufgepasst hatte.
Ich nahm einen Teil der Decke in die Hände und zupfte an den Enden. Ich richtete darauf meine gesamte Aufmerksamkeit nur deshalb, um ihn nicht anschauen zu müssen.
„Naja...", fing ich schließlich stockend mit meiner Erklärung an, "Also eigentlich, wollte ich ja nicht rennen, aber ich war in einer Situation, in der eher mein Herz entschied." Bei der ganzen Aussage klebten meine Augen weiterhin auf der Decke.
„Ich verstehe schon. Das Rennen an sich ist auch nicht schlimm aber trotzdem solltest du ab jetzt besser aufpassen.", ermahnte Herr Izushi.
Wie oft sollte ich das denn jetzt noch hören? Ja, ab jetzt würde ich besser aufpassen.„Schatz. Ich weiß, du wolltest unbedingt auf diese Schule, aber findest du nicht, dass deine Gesundheit im Vordergrund steht?", fragte mich nun mein Vater.
„Dein Vater hat recht. Ich als Facharzt würde dir empfehlen wieder im Krankenhaus am Unterricht teilzunehmen, es wäre-"„Wenn ich die Operation mache, dann kann ich leben oder?"
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Die Definition vom Leben
FanfictionAmayas gesundheitlicher Zustand wird immer besser. Sie darf endlich wieder auf eine öffentliche Schule gehen und muss nicht mehr im Krankenhaus rumgammeln. Doch schon am ersten Tag an der neuen Schule begegnet sie zwei Schülern, die sie auch schon i...