Prolog

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𝕸yriaden Seelen wandten sich in dem großen Becken

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𝕸yriaden Seelen wandten sich in dem großen Becken. Eine schwarze Masse, die wie Gewürm kroch, bis in alle Ewigkeit oder ihrem Dahinscheiden. Leiber zeichneten sich ab, verschmolzen wieder mit der Materie, Gesichter drückten sich in die wogende Oberfläche, zu Schreien verzogen. Eine Legion Verdammter, deren Anzahl von geopferten Sterblichen genährt wurde und die nur existierte, um den erhabenen Herrinnen zu dienen.

Morrígiar hatte schon lange keinen Blick mehr für den Tribut, der großen, mächtigen Zaubern entrichtet wurde um sie über ihre Reise durch die Ebenen zu nähren und der auch ihr Kraft spendete. Vermutlich kroch ein längst vergessener Verwandter in der schwarzen Masse umher, doch der obersten Völva war es gleich. Nur noch selten sah sie überhaupt hin und das, obwohl Morrígiar von ihrem Thron aus einen guten Blick auf das Becken hatte. Sie und ihre Schwestern herrschten seit sechs Jahrhunderten über alles nördlich des Yggsla, in so viel Zeit hatte das Leben eines Sterblichen an Bedeutung verloren.

»Herrin!«

Morrígiar hob den Kopf, die Krone - zusammengeschmolzen aus den Armringen der von ihr besiegten Königen - schwer auf ihrem Haupt.

»Eirana. Was ist, meine Tochter?«

Morrígiar blickte sie unter trägen Lidern an, die Jahrhunderte drückten schwer auf ihren Leib. Trotz der Jugend, die sie sich aus Prestige konserviert hatte, fühlte sie ihr rottendes Fleisch gegen ihre unsterbliche Seele drücken.

»Der Palast ist umstellt, Herrin. Sie verlangen Einlass.«

Die Königin lachte, hohl wie ihre Brust. Der freudlose Laut geisterte durch den hohen Saal, durch die onyxfarbenen Säulen hindurch und mehrte sich.

»Schickt sie in den Tod. Was kümmern uns die Begehren von Toten?«

Die Völva, nur ein paar Jahrzehnte alt aber so mächtig, dass sie die Königin selbst erweckt hatte, senkte den Kopf.

»Es sind zu viele.«

»Es sind zu viele?«

Morrígiar machte sich die Mühe die Lider ganz zu öffnen. Die blutunterlaufenen Augen suchten den Blick der jungen Völva.

»Meine Herrin, sie geben uns eine letzte Gelegenheit uns zu ergeben. Tun wir es nicht, werden sie uns alle vernichten.«

Die Dreistigkeit der Sterblichen erboste Morrígiar. So sehr dass sie sich erhob. Ihre transparente schwarze Robe raschelte.

»Wir zerschmetterten die vereinigte Armee der Funnen und Njödar, zwangen die Könige des Frosts in die Knie und sie wagen es uns ein Ultimatum zu stellen?«

Blutbesiegelt - Hexenerbe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt