Ich sah fast nichts mehr und langsam wurde mir das unheimlich. Aber wenn ich die beiden schwarzen Männer nicht sah, konnten sie mich auch nicht sehen. Ich könnte mich unbemerkt verwandeln. Zumal ich gerade von draußen hörte: „Komm, wir fahren mal nach neuen Tieren suchen.“
Ich zögerte nicht lange, nach dem ich den Transporter wegfahren hörte. So schnell ich konnte versuchte ich mich zu verwandeln. Aber sofort wurde mir sehr schwindelig und ich konnte mich schwer auf den Beinen halten. Schnell wechselte ich wieder in Löwengestalt und bekam leicht Panik. Was, wenn jetzt der Schwindel wiederkehrte? Er war doch gerade erst weg gewesen! Ich atmete schnell und unkontrolliert. Irgendwie wollte ich es nicht glauben, dass der Schwindel mir gerade einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Ich startete einen zweiten Versuch. Ich musste es doch hinbekommen! Aber ich scheiterte wieder, als ich auf die Seite fiel. Das konnte nicht wahr sein! Um mich drehte sich alles, obwohl ich das nicht einmal sehen konnte. Ich merkte nicht, wann ich die Augen offen hielt und wann ich sie geschlossen hatte. Immer mehr geriet ich in Panik. Ich atmete immer schneller. Langsam stellte ich mich wieder auf und versuchte es noch einmal. Ich schaffte es ansatzweise, aber nicht komplett.
Wieder sackte ich zusammen. Wieder rappelte ich mich auf und schüttelte kurz den Kopf, in der Hoffnung, damit die Panik abzuschütteln. Ich lief ein paar Schritte, dann stieß ich mit den Pfoten gegen etwas. Plötzlich wurden meine Pfoten durchnässt und der Boden wurde rutschig. Ich hatte mein Wasser umgekippt. Verdammt, verdammt, was mach ich jetzt?, fragte ich mich. Ich hatte meine einzige Wasserquelle kaputt gemacht.
Irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich sackte zusammen, es wurde zu viel für mich. Ich merkte gar nicht, wie alles schwarz wurde...
Als ich wieder langsam die Augen öffnete, war noch immer alles schwarz. Noch immer war alles rutschig. Noch immer waren meine Pfoten nass. Ich konnte nicht lange weg gewesen sein.
Langsam stand ich auf. Jetzt war nicht mehr alles so wackelig, trotzdem machte ich jeden Schritt langsam und vorsichtig. Plötzlich durchzog meinen Kopf ein stechender Schmerz. Langsam taumelte ich zurück. Was war das? Ich ging wieder vor und tastete mit den Pfoten um die Stelle herum. Ich bemerkte, dass das die Stäbe gewesen waren, die den Käfig begrenzten. Ich beruhigte mich langsam wieder. Mein Kopf schwirrte noch immer ein bisschen.
Ich legte mich wieder auf den nassen Boden und schloss kurz die Augen. So lag ich eine Weile, bis ich plötzlich hörte, wie jemand mit einem Auto angefahren kam. Ich bewegte mich kein bisschen, ich lauschte nur, sehen konnte ich sowieso nichts.
Plötzlich wurde es hell um mich. Ich musste blinzeln, um mich an das Licht zu gewöhnen, aber sah dann doch, wie es aussah. Der Boden glänzte, als hätte man ihn frisch gewaschen, der Eimer lag in der Ecke. Andy hatte die grüne Plane in der Hand und betrachtete mich aufmerksam.
„Was ist denn hier passiert?“, fragte er sich selbst. „Bob? Haben wir noch einen Eimer?“ Anscheinend hieß der andere Bob. Okay, Andy und Bob, kann man sich ganz gut merken.
„Watt is 'n?“, fragte Bob, der gerade zu Andy kam. „Ob wir noch einen Eimer haben, den kriegen wir da nämlich nicht gut wieder heraus“, sagte der. „Klar ham wir noch nen Eimer“, meinte Bob und verschwand in Richtung Zelt. Eigentlich hätte ich ihn angefaucht, aber ich hatte gerade keine Lust und war nicht in der Stimmung. Noch immer lag ich, nach vorne starrend, auf dem Boden. Wenigstens gaben sie mir neues Wasser.
Bald stieg Andy wieder auf das Dach und öffnete die Klappe. Dann kam Bob und gab ihm einen mit Wasser gefüllten Eimer und ließ ihn anschließend zu mir herunter.
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»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤•𝟚«
FanfictionGerade war Ayla in ihrem neuem Leben glücklich gewesen. Leider hielt auch diese Glückssträhne nicht lange an. Sie kommt in Schwierigkeiten und niemand weiß, wo sie ist. Langsam verschwindet auch das letzte Körnchen Optimismus und sie denkt, sie würd...