Meine Gedanken fanden ihr abruptes Ende, als ich plötzlich das Geräusch eines auf einer Schotterstraße fahrenden Autos hörte. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung aus der das Geräusch kam und bald fuhr dort ein dunklelblauer Jeep vor. Der Motor ging aus und eine zierliche Frau stieg aus. Sie hatte pechschwarze Haare und trug ein weißes, im leichten Wind flatterndes Kleid. Suchend sah sie sich um und lief nach ein paar Momenten zu dem Haus und drückte auf die Klingel. Kurz darauf wurde sie geöffnet und Carter sah heraus. Er lächelte breit und umarmte die Frau. Jetzt kam auch Avery und tat das selbe. Dann sagten sie irgendetwas zueinander, was ich nicht hören konnte und dann zeigte Avery mit dem Finger in meine Richtung. Kurz darauf setzten sie sich in Bewegung und kamen zu mir.
Ich starrte sie böse an, während sie sich mir immer mehr näherten. Bald waren sie dann da und die schwarzhaarige musterte mich interessiert. Ich betrachtete sie auch und stellte mit Überraschung fest, dass sie auch Hackenschuhe trug, die sogar noch höher waren als die von Avery.
„Schönes Tier“, sagte sie dann mit einer hohen, fast quitschigen Stimme. „Das mit ihrem Bein ist aber wirklich schade. Ich glaube, dass das wirklich schnell behandelt werden muss, das arme Tier!“, fügte sie hinzu. Fachmännisch betrachtete sie mich weiter.
Avery und Carter schwiegen, nickten aber hin und wieder, als die schwarzhaarige mit ihrem Vortrag begann. Ich hörte ihr schon gar nicht mehr zu, so schnell erzählte sie. Als sie dann irgendwann endlich still war, gingen die drei zu einem der Tische und die schwarzhaarige setzte sich. Carter und Avery taten dies nicht, da gerade das nächste Auto angefahren kam. Dort stiegen zwei stark aussehende Männer aus, die beide rote Haare und grüne Augen hatten. Auch sie wurden begrüßt, aber zeigten kein Intresse daran, mich anzusehen. Sie gingen zu der schwarzhaarigen und begrüßten sie, bevor sie sich an den Tisch setzten. Die fünf fingen an, über alles Mögliche zu erzählen. Ich hörte ihnen aber gar nicht zu, ich war tief in Gedanken versunken, was heute noch alles passieren könnte. Ich dachte nach, ob es sein konnte, dass jemand kam, den ich kannte. Aber ich verwarf diesen Gedanken schnell wieder. Und selbst wenn, dann könnte mir dieser jemand wahrscheinlich sowieso nicht helfen.
Dann kamen auf einmal drei Autos gleichzeitig und wieder stiegen ein paar Menschen aus. Aber ich achtete schon nicht mehr darauf, was sie an hatten oder wie sie aussahen. Dann kamen rasch immer mehr Menschen, bis an dem Tisch nur noch fünf Plätze frei waren.
Laut unterhielten sich die Leute, teilweise sogar von einem Ende des Tisches zum anderen. Einige lachten, andere schrien oder riefen nach dem anderen, weil es so laut war. Meine Ohren fühlten sich an, als würden sie gleich abfallen. Ich sah mir noch einmal alle an. Die Frau die zuerst da war redete mit Avery und einer etwas breiteren Blondine. Ich konnte nicht verstehen, über was sie sich unterhielten, aber bemerkte, dass sie immer wieder Blicke zu mir warfen.
Irgendwann stand Avery dann auf, mit einem Löffel in der Hand. Mit diesem schlug sie jetzt gegen ihr Glas, welches noch auf dem Tisch stand und jetzt laute Töne von sich gab. Die Gespräche verstummten und bald war alle Aufmerksamkeit auf Avery gerichtet. „So, ich möchte euch erst einmal noch alle herzlich willkommen heißen. Wie ihr wahrscheinlich schon wisst, ist der Anlass für diese Party, das Schmuckstück dahinten“, dann zeigte sie mit dem Löffel auf mich und bald lagen viele Augenpaare auf mir, was mich noch mehr beunruhigte, als ich sowieso schon war. „Sie war sehr teuer, aber ich glaube, dass sich der Kauf gelohnt hat“ Zustimmendes Gemurmel ertönte und Avery setzte ihre Rede fort: „Leider ist sie angeschossen worden und daher bitte ich euch, Geld als kleine Spende für die Behandlung in die Dose zu stecken“ Sie nahm eine kleine Blechdose vom Tisch und wedelte in der Luft herum, sodass sie laut klapperte. Wohlmöglich hatten sie schon extra selbst ein paar Münzen hereingeworfen.
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»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤•𝟚«
FanfictionGerade war Ayla in ihrem neuem Leben glücklich gewesen. Leider hielt auch diese Glückssträhne nicht lange an. Sie kommt in Schwierigkeiten und niemand weiß, wo sie ist. Langsam verschwindet auch das letzte Körnchen Optimismus und sie denkt, sie würd...