Weiter und weiter lief ich durch den Wald, bis ich irgendwann ein Rascheln in der Ferne wahr nahm. War das der Bär? Machte ich mir unnötig Sorgen und das war nur ein kleines Kaninchen gewesen? Ich sah mich hastig um und blieb stehen. Plötzlich spürte ich etwas von hinten und ich wurde zu Boden gedrückt. Ich versuchte zu sehen, wer das war, obwohl ich das eigentlich schon wusste. Der Bär. Da bist du ja wieder, sagte er und lachte leise. Ich erstarrte. Traute mich fast nicht einmal, richtig zu atmen. Ich war verloren. Für immer. Das letzte Mal war ich entkommen, aber dieses Mal würde ich nicht noch einmal dieses Glück haben. Plötzlich verlagerte er sein Gewicht nach hinten und ging von meinen Rücken herunter. Völlig verblüfft lag ich weiter da. Ich hätte aufstehen können, aber irgendetwas hielt mich davon ab. Was, wusste ich nicht. Vielleicht war ich zu überrascht von seinem Handeln. Jetzt mach! Steh auf!, hörte ich plötzlich die Stimme des Bären in meinen Kopf. Zögerlich tat ich, was er sagte und drehte mich um. Er stand da mit einem bösen Grinsen auf dem Bärengesicht. Auf die Hinterbeine gestellt betrachtete er mich. Plötzlich ließ er sich nach vorne fallen und landete mich den Vorderpfoten fast auf mir. Ich wich schnell zurück und fauche leise. Er kam einen Schritt näher, aber ich drehe mich um und humpele los. Ich war recht schnell unterwegs, dafür das ich verletzt war. Trotzdem hörte ich seine Schritte direkt hinter mir. Immer wieder sah ich mich hastig um und immer wieder musste ich feststellen, dass er noch immer direkt hinter mir war.
Hilfe!, rief ich verzweifelt einen Fernruf aus. Hilfe! Aber, wer hätte es auch anders erwartet, niemand antwortete mir. Kurz sah ich mich um. Hinter mir rannte der braune Bär her. Einen Moment betrachtete ich ihn, dann aber sah ich wieder nach vorne, und lief prompt gegen einen umgefallenen Baum. Ich rutschte auf den noch leicht feuchten Blättern, die den Boden bedeckten zurück. Hinter mir bremste der Bär ab und betrachtete mich siegessicher. Mein Kopf tat weh, da ich mit ihm voll gegen den Baum gelaufen war. Mein Hinterbein tat weh. Mir tat alles weh. Ich drehte den Kopf nach hinten und blickte meinem Feind in die Augen. Sie funkelten böse. Klar, ihn freute das. Er freute sich, dass ich ausgebremst worden war. Er konnte mich jetzt töten, denn spätestens jetzt war ich komplett wehrlos. Ich konnte nichts machen. Ich könnte höchstens einmal mit den Krallen seine Nase zerkratzen, aber es würde mir nichts bringen. Er würde mich trotzdem töten.
Er kam noch einen Schritt näher. Jetzt trennten uns nicht einmal mehr zwei Meter. Ich könnte ihn angreifen, er könnte mich angreifen. Aber niemand tat etwas. Wir starrten einander an. Plötzlich aber holte er aus und zog mir seine Krallen übers Gesicht. Die Wunden brannten, die dadurch entstanden, aber ich rührte mich nicht. Tat so, als wären sie nicht da. Starrte ihn weiter so an wie vorher. Blut floss mir in mein rechtes Auge. Ich blinzelte einmal, aber starrte ihn weiter an. Jetzt holte er wieder aus. Wieder traf er mich. Wieder wehrte ich mich nicht. Ich war verloren, es war vorbei.
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»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤•𝟚«
FanfictionGerade war Ayla in ihrem neuem Leben glücklich gewesen. Leider hielt auch diese Glückssträhne nicht lange an. Sie kommt in Schwierigkeiten und niemand weiß, wo sie ist. Langsam verschwindet auch das letzte Körnchen Optimismus und sie denkt, sie würd...