Lange lag ich da und dachte nach. Avery und Carter waren schon lange weg und so war ich ganz alleine. Endlich mal ruhe. Ich tüftelte an einem Plan, wie ich entkommen könnte. Ich war hier in einer Art Wald, in dem das Haus der beiden stand. Andere Häuser waren Fehlanzeige. Genau so wie eine Straße oder andere Punkte, die hilfreich wären. In der Nacht hatte ich vor, nach Schwachstellen zu suchen und vielleicht schaffte ich sogar eine Verwandlung. Obwohl ich mich wahrscheinlich nicht verwandeln werde, da das Risiko zu groß wäre, dass ich gesehen werde. Denn wenn sie mich hier plötzlich sehen, könnte es sein, dass sie mich einfach töten oder ähnliches, da sie wohlmöglich Angst hätten, ich könne sie verpfeifen. Aber das werde ich auch tun, also sobald ich hier wieder heraus bin. Obwohl, wahrscheinlich ist dieser Gedanke falsch. Ich komme doch nicht raus, dass hatte ich doch schon beschlossen. Aber das war noch bei den Wilderern. Könnte ich hier entfliehen? Etwas Hoffnung kam in mir hoch und ich glaubte, dass ich hier bestimmt fliehen könnte. Wilderer machen so was als Job, Avery und Carter machen das nur, weil sie mich betrachten wollen oder sonst warum.
Was wollten Avery und Carter eigentlich von mir? Mich ansehen? Mit mir angeben, wie reich sie doch wären? Denn das Haus der beiden sah nicht gerade so aus, als hätte man sparen müssen, wie bei mir und meinem Vater. Sofort überkam mich ein schlechtes Gefühl. Er musste sich höllische Sorgen machen. Er war als ich klein gewesen war sehr vorsichtig und hatte große Angst gehabt, etwas falsch zu machen. Er hatte ja keine Ahnung von kleinen Kindern. Ich musste kurz etwas Schmunzeln, als ich daran zurückdachte. Wie er damals immer so lustig ausgesehen hatte, nur weil er überhaupt keine Idee hatte, was er tun sollte. Dann hatte er meistens Grace angerufen, sie nahm das lockerer und hatte irgendwie einen Instinkt dafür. Manchmal war das in einer kleinen Katastrophe geendet, aber ganz oft war dann alles gut geworden. Wie schön meine Kindheit doch war, wie wenig ich da über meine Herkunft nachgedacht hatte. Früher hatte ich mich an meinen weißen Haaren nicht gestört und auch meine rötlichen Augen hatte ich gerne gemocht, ich war sogar stolz darauf gewesen. Ben hatte mir damals nämlich eingeredet, dass das ganz toll seie und etwas ganz besonderes. Ich hatte mich furchtbar darüber gefreut, da ich immer schon etwas besonderes sein wollte. Mir wurde erst spät bewusst, dass das doch nicht so ein toller Vorteil war. Als ich in die Schule kam wurde es mir zum ersten Mal bewusst, was für ein Nachteil das war. Jetzt gerade bemerkte ich das zum zweiten Mal. Ich war nur deswegen hier. Wäre ich kein Albino, würde ich jetzt in Südafrika herumtollen und wissen, wer meine leiblichen Eltern waren. Ich würde wissen, was mein echter Nachname war und ich würde wissen, ob ich Geschwister hatte. Ich wäre so viel schlauer, ich würde mehr über mich selbst wissen. Aber wollte ich das überhaupt wissen? Interressierte mich mein echter Name überhaupt? Sie hatten mich doch selbst ausgesetzt und hier ging es mir gerade auch nicht schlecht. Wäre ich nicht gefangen worden wäre alles gut gewesen. Ich wäre wunschlos glücklich. Ich hätte mich auf die Zwischenprüfung vorbereitet und hätte dann Lernexpeditionen mitgemacht. Ich würde jetzt in der Icestormhigh sitzen und an meinem Lernstoff knobeln. Jetzt würde ich vielleicht in der Höhle sitzen und mit allen zusammen Spaß haben. Und jetzt saß ich hier. Allein, ohne Hilfe. Ohne, dass jemand wusste, was passiert war. Ohne das Wissen, wo ich war. Ich fühlte mich unendlich schlecht. Bald fielen mir ungewollt die Augen zu und ich schlief ein.
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»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤•𝟚«
FanfictionGerade war Ayla in ihrem neuem Leben glücklich gewesen. Leider hielt auch diese Glückssträhne nicht lange an. Sie kommt in Schwierigkeiten und niemand weiß, wo sie ist. Langsam verschwindet auch das letzte Körnchen Optimismus und sie denkt, sie würd...