30. Kapitel

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Sofort bekam ich ein schlechtes Gefühl. Ich wollte nicht, dass die Party begann. Ich wollte nicht, dass hier viele Leute ankamen. Ich wollte einfach allein sein. Ich wollte Zuhause sein und aus diesem Albtraum aufwachen.

Jetzt nickte Avery und die beiden verschwanden im Haus, wahrscheinlich, um sich andere Kleidung anzuziehen.

Ich lag da und starrte nach vorne. Was ich in diesem Moment nicht alles dafür gegeben hätte, wieder Zuhause zu sein. Oder wenigstens meine Freunde und Familie zu sehen.

Plötzlich kamen Carter und Avery wieder aus dem Haus heraus und stellten sich an einen der Tische. Avery hatte jetzt ein rotes, enges Kleid an. Dazu trug sie weiße Hackenschuhe und ich wunderte mich, wie sie auf dem Waldboden damit überhaupt laufen könnte. Ich hätte es auf geradem Boden nicht mal zwei Schritte geschafft zu laufen. Carter hatte jetzt einfach ein kariertes Hemd an und dazu noch immer eine dunkle Jeans. Die beiden sahen sich grinsend an, wahrscheinlich freuten sie sich schon riesig auf die Party.

Plötzlich ging Carter von Avery weg, in Richtung des Hauses. Als er dort angekommen war, drückte er auf eine Art Lichtschalter und wie aus dem nichts, gingen auf einmal an vielen Stellen Lichterketten an, die mir noch gar nicht aufgefallen waren. Hinter mir wurden die Bäume jetzt bunt angeschienen, von den Lichtern, die in ihren Kronen um ihre Äste gemacht waren. Aber es waren auch Lichter am Haus befestigt. Das sonst einfache, weiße Haus war jetzt auch bunt gefärbt. Irgendwie mochte ich die Lichter nicht. Sie verwirrten mich und ich sah nicht sonderlich genau, was für eine Farbe jetzt Averys Kleid hatte. Es sah schwarz aus. Und ihre Schuhe schienen etwas grünlich. Es würde also schwierig werden, jemanden zu erkennen.

Jetzt ging Avery zu Carter, der sich jetzt an die Hauswand gelehnt hatte. Ihre Kleidung wechselte langsam die Farbe und ihr Kleid war bald rosa und ihre Schuhe ebenfalls. Carter breitete die Arme aus und Avery fing an zu laufen, wie ein kleines Kind zu ihrer Mutter. Leider schaffte sie das nicht ganz, denn sie fiel auf dem Weg hin, als sie über einen Tannenzapfen stolperte. Warum zog sie auch Hackenschuhe an, wenn sie in einem Wald war? Leise fauchte sie Beleidigungen. Jetzt stieß sich Carter von der Wand ab und ging deutlich eleganter zu seiner Freundin, als sie es gemacht hatte. Schnell war er bei ihr, hob sie auf und trug sie zu einem der Stühle. Er setzte sie ab und fing an, einzelne Tannennadeln aus ihrem Kleid zu zupfen, während sie ihre Schuhe auszog und ausschüttelte.

Als beide mit ihrer Beschäftigung fertig waren, sahen sie sich tief in die Augen und verharrten so einen Moment. Etwas kitschig war das schon. Besonders, als Carter sie wieder hoch nahm und mit ihr im Haus verschwand. Ich starrte noch etwas länger auf die Tür, ob sie vielleicht wieder auf gehen würde. Aber als sie das längere Zeit nicht tat, sah ich weg und betrachtete noch einmal meine Umgebung genau.

Die Lichterketten schienen überall zu sein und ich fragte mich fast, ob das von oben nicht auffällig wäre. Allerdings schienen die Lichterketten nicht unbedingt neu zu sein und war das wahrscheinlich normal, dass hier manchmal bunte Lichter waren.

Weiter sah ich mich um. Die Tische standen unberührt da, nur ein Stihl war zur Seite geschoben und tanzte aus der Reihe. Auf einem der Tische war eine Art Buffet aufgebaut. Ich wollte fast einfach dorthin gehen und etwas probieren. Mein Magen war schon wieder leer und dazu noch der Anblick von so leckerem Essen, dass war fast nicht auszuhalten.

»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤•𝟚«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt