So lernten wir. Jetzt konnte Nelly die Aussprache schon besser als ich und brauchte meine Hilfe eigentlich gar nicht. Sie half eher mir. Wahrscheinlich wollte sie, dass ich mich wichtig fühlte und mich nicht selbst herunterzog. Lange lernten wir und auch die nächsten Tage half Nelly mir sehr viel, dass alles in meinen Kopf zu stopfen.
Aber viel zu schnell war auch diese Woche vorbei und die Prüfung stand bevor. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Noch lange konnte ich nicht alles. Und als die Prüfungen begannen, angefangen mit Tiersprachen, wurde mir noch mulmiger. Tiersprachen überstand ich halbwegs gut, aber danach hatten wir Kampf und Überleben. Ich durfte nicht mitmachen, da ich immernoch verletzt war. Ich sah den anderen zu. Danach hatten wir Verwandlung. Alle waren in der Mensa versammelt worden und wir mussten uns alle nacheinander verwandeln. Nelly schaffte es ohne Probleme, auch Liam hatte keine Schwierigkeiten damit. Dann hallte mein Name durch den großen Raum. Mit zitternden Knien stand ich auf und sah mich um. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Alle sahen mich an. Ich schloss die Augen, aber ich konnte nicht. Irgendwas in mir sträubte sich. Etwas blockierte meine Verwandlung. Ich versuchte es weiter, aber das Kribbeln kam nicht. Dafür kam der Schwindel. Ich hielt mich an meinem Stuhl fest und schüttelte den Kopf. Ich öffnete die Augen wieder und murmelte: „I-ich kann nicht“ Dann setzte ich mich hin und starrte meine Füße an. Ich hatte es vermasselt. Alles umsonst. Nur wegen einer Verwandlung.
Später kamen noch die restlichen Fächer. Aber ich war geistig gar nicht mehr bei der Sache. In Mathe verzweifelte ich, da ich mir das alles überhaupt nicht merken konnte. Ich bearbeite einige Aufgaben gar nicht, da ich sie schlicht und einfach nicht schaffte. Ich war langsamer als die anderen. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir mit allem durch und versammelten uns in der Mensa. Auf dem Weg dorthin erzählte Nelly fröhlich mit Lea und Bella, wie leicht das doch alles war und bekam Zustimmung. Ich und Liam schwiegen. Ich verstand immer noch nicht, warum ich die einfache Verwandlung nicht geschafft hatte. Es ärgerte mich.
Wir verteilten uns in der Mensa und trafen dort auf Mrs Snowfly. Sie hielt einen Zettel in der Hand. Kurz sah sie sich um und wartete, bis es ruhiger wurde, dann erhob sie die Stimme: „So, ihr habt es geschafft. Die Ergebnisse werden gerade ausgewertet und kommen dann wohlmöglich in einer Viertelstunde“ Gemurmel setzte ein. Ich fragte mich, wie sie das alles schaffen wollten, obwohl die Tests eher kurz ausgefallen waren. Aber wir hatten nicht unbedingt wenig Lehrer. Ich zählte im Kopf einmal durch und kam auf das Ergebnis sechs. Da aber Mrs Snowfly hier war, waren es nur fünf. Vielleicht machte unser Koch Robert Jacobsen mit. Oder Schüler aus den oberen Jahrgängen. Ich wusste es nicht und würde es wahrscheinlich auch nicht erfahren. „Ich möchte noch eine Ankündigung machen“, setzte Mrs Snowfly wieder zu reden an. Das Gemurmel verstummte und alle sahen sie erwartungsvoll an. „Wir werden nach der Prüfung nicht direkt mit den Lernexpeditionen anfangen, sondern“ Sie machte eine Pause, die die Spannung noch einmal steigerte. „Wir werden eine Klassenfahrt unternehmen, normalerweise wäre sie später gewesen, aber wir haben sie vorgeschoben. Mit unserer Partnerschule, ebenfalls einem Woodwalkerinternat, dazu wird es eine genauere Informationsveranstaltung geben“ Sie wurde unterbrochen, da Mr Nanook hereinkam, mit einem Zettel in der Hand. Stille kehrte ein. Alle sahen erwartungsvoll zu unserem Sport und Kampf und Überlebenlehrer.
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»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤•𝟚«
FanfictionGerade war Ayla in ihrem neuem Leben glücklich gewesen. Leider hielt auch diese Glückssträhne nicht lange an. Sie kommt in Schwierigkeiten und niemand weiß, wo sie ist. Langsam verschwindet auch das letzte Körnchen Optimismus und sie denkt, sie würd...