Als ich die Augen wieder öffnete, wunderte ich mich erst wo ich war, aber dann fiel mir wieder alles ein was gestern passiert war. Hastig stand ich auf, was mein Bein sofort bestrafte, in dem es unendlich wehtat. Aber mittlerweile konnte ich es gut ignorieren. Also ging ich zielstrebig weiter, den Blick starr nach vorn gerichtet. Die Sonnenstrahlen fielen schon vereinzelt durch die Blätter und landeten auf dem Waldboden. Alles sah so aus, als würde ich träumen. Wunderschön, wie Wälder doch sind.
Jetzt beschwerte sich auf einmal mein Magen, dass ich schon länger nichts gegessen hätte und ich bekam leicht Panik. Daran hatte ich gar nicht gedacht! Wie sollte ich mit meinem Bein denn etwas zu fressen finden? Wie sollte ich ein Tier fangen, oder könnte ich Beeren essen? Gab es hier überhaupt Beeren? Würde ich jämmerlich verhungern?
Hektisch sah ich mich um und zwang mich zur Ruhe. Alles wird gut, redete ich mir ein, obwohl ich das nicht glaubte. Warum hatte ich daran denn nicht gedacht? Das hätte einer meiner ersten Gedanken sein müssen, als ich aus dem Käfig gegangen bin! So stand ich da und meine Gedanken überschlugen sich. Irgendwann riss mich dann aber ein leichter Regen aus meinen Gedanken. Er fiel auf mein Fell herab und setzte sich dort fest. Mein verletztes Hinterbein blieb natürlich nicht verschont. Jeder Tropfen, der darauf herabfiel brannte. Es war kaum auszuhalten, aber ich zwang mich, loszuhumpeln und einen Unterschlupf zu suchen. Jeder einzelne Schritt tat mehr weh.
Nach längerem Suchen erblickte ich hinter den Bäumen eine Art Felswand und lief darauf zu. Hoffentlich würde sie ein bisschen Schutz bieten. Ich legte mich gegen die kalten Steine. Nachdenklich sah ich mich um. Die Tropfen sammelten sich bald zu Pfützen. Ich beobachtete den Regen und dachte nach. Darüber, was ich jetzt tun würde. An Wasser würde es mir erstmal nicht mangeln, die vielen Pfützen würden reichen. Bei dem Punkt Essen war ich wieder Ratlos. Ich könnte vielleicht einmal versuchen, etwas zu fangen. Aber ich hatte so etwas noch nie gemacht, außerdem würde ich mit meinem Bein bestimmt alles zu verjagen, was ich vielleicht noch geschafft hätte.
Lange lag ich da und starrte in den Regen. Jetzt war ich frei, besser als bei Avery und Carter oder den Wilderern ging es mir aber trotzdem nicht. Es war fast sogar schlimmer. Diese Ungewissheit, ob ich verhungern würde, machte mir mehr und mehr zu schaffen. Auch nagte immer wieder der Gedanke an mir, dass jetzt jemand aus dem Gebüsch springen könnte und mich wieder fangen. Dann würde dieser Teufelskreis wieder von vorne beginnen. Gefangen, verkauft, traurig und alles ist aussichtslos. Die Chance, dass ich noch in der Nähe von Vancouver Island oder sogar darauf war, war recht gering, da Kanada sehr groß war. Außerdem musste ich ja auf der Fahr hierher einschlafen. Deshalb hatte ich überhaupt kein Gefühl, wo ich war. Ich wusste nicht einmal, warum ich überhaupt immer wieder versuchte, meine Situation zu verbessern. Es wurde doch so und so nur schlimmer. Als ich das Geräusch aus dem Wald gehört hatte, hätte ich nie dort hin gehen dürfen. Als ich mit Bella in einem Käfig war, hätte ich ihr nie sagen dürfen, sie solle sich verwandeln. Ich hätte nie von Avery und Carter weg gehen sollen, dann hätte ich jetzt nicht den Gedanken, dass ich verhungern könnte.
Bald schweiften meine Gedanken zu Bella. Ob sie schon frei war? Ob sie noch bei Bob und Andy war und sich dort quälte? Vielleicht war sie sogar schon wieder an der Icestormhigh. Ich hoffte das sehr. Ich wünschte es ihr. Ich hätte es jedem gewünscht, der jemals von dort weg war. Gut, fast allen. Jetzt waren meine Gedanken ungewollt wieder bei den Bären. Ich hatte nicht wieder etwas von ihnen gehört, aber das war auch besser so. Wohlmöglich, dass sie nicht einmal mehr in Kanada waren. Ob Jo, Silas und Yannik jetzt auf eine normale Schule gingen? Sein konnte es schon, weil ich nichts von einer anderen Woodwalkerschule wusste, die in Kanada stand. Ganz waage erinnerte ich mich, mal von einer in den USA gehört zu haben, sicher war ich mir aber nicht.
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»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤•𝟚«
FanfictionGerade war Ayla in ihrem neuem Leben glücklich gewesen. Leider hielt auch diese Glückssträhne nicht lange an. Sie kommt in Schwierigkeiten und niemand weiß, wo sie ist. Langsam verschwindet auch das letzte Körnchen Optimismus und sie denkt, sie würd...