⊹ chapter one ⊹

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Choi Yeonjun ┊͙˚.

Mit einem leisen, schmerzerfüllten Keuchen schlug ich die Augen auf und richtete mich zögerlich auf, als sich meine verschwommene Sicht an das helle Licht gewöhnte. Ich lag auf einem großen und weichen Bett, welches mir ganz fremd war, genauso wie das Zimmer, in dem ich mich befand. Durch das große Fenster, welches fast die Hälfte der Wand einnahm, schien die Sonne herein, während der weiße Vorhang durch den Wind sanft hin und her wehte.

Augenblicklich bildete sich Panik in mir, während mein Blick hin und her huschte.
Wo zur Hölle bin ich?

Genau in dem Moment ging die Tür, direkt vor mir, auf und ein großer, schwarzhaariger Mann kam herein. Überrascht weiteten sich seine Augen, was mich nur noch verunsicherter werden ließ, da ich sein Gesicht noch nie in meinem ganzen beschissenen Leben gesehen hatte.

»Guten Morgen, Kleiner. Hab' bitte keine Angst vor mir, ich werde dir nichts tuen.«, sprach er ruhig, während er mich liebevoll ansah und mit langsamen Schritten zum Bett rüber kam. Ich schluckte laut und rutschte etwas zurück, jedoch versuchte ich mich innerlich zu beruhigen.

Was sollte er mir schon antun?

Wenn er etwas von mir wollen würde, würde er definitiv nicht so freundlich und vorsichtig mit mir reden, oder...?

»W-wer bist du? Wo bin ich?«, fragte ich stotternd und sah in seine warmen, dunklen Augen. Er nickte mir nur zu und ließ sich auf die Bettkante fallen, bevor er zum Sprechen ansetzte.

»Ich werde dir jetzt genauestens alles erklären, aber du musst ruhig bleiben und mir genau zuhören.

Mein Name ist Kim Seokjin. In diesem Haus hier leben zusammen mit mir noch sechs weitere Personen und einer von ihnen, Hoseok, fand dich gestern im Club. Du warst ziemlich durch und hattest wahrscheinlich auch noch Drogen genommen, da du kaum etwas mitbekommen hast. Einige von den Jungs dort, waren dabei... nun ja, dich zu vergewaltigen? Du verstehst bestimmt was ich meine.

Hoseok fand dich dort, bevor es zu spät war und brachte dich zu dir nach Hause, da du trotz deines Zustandes noch am Bewusstsein warst und ihm deine Adresse verrietst. Die Situation dort ist ein wenig eskaliert... dein Vater schmiss deine Sachen vor die Tür und... er sagte, er habe keinen Sohn wie dich. Deshalb brachte dich Hoseok zu uns. Es tut mir alles so Leid...«

Aus traurigen und bemitleidenden Augen sah er mich an, während mein Gehirn die neugewonnen Informationen verarbeitete.

Ich erinnere mich an gestern Nacht. Ich war mit Soobin dort gewesen und irgendwie schaffte er es, uns reinzubringen, ohne dass nach unseren Ausweisen gefragt wurde. Ebenfalls weiß ich noch, dass einer von seinen Freunden uns Pillen gaben, die uns angeblich nur etwas lockerer machen würden und natürlich dachten wir uns nichts dabei. Wir gingen auf die Tanzfläche und tanzten... was danach passierte, weiß ich nicht mehr. Ich hab einen verdammten Filmriss.

Jedoch hört sich seine Geschichte ziemlich glaubwürdig an. Mein Stiefvater hat mich nie besonders gemocht, aber das ruhte auf Gegenseitigkeit. Er hat nur in den letzten drei Monaten nach einer Ausrede gesucht, mich endlich aus dem Haus zu schmeißen, da ich bereits achtzehn bin. Meine Mutter konnte es nicht übers Herz bringen, aber gestern hab ich ihr wohl auch den Rest gegeben, weshalb sie mich rausschmissen.

Ob mich das traurig macht?

Nicht wirklich. Ich wollte sowieso umziehen, aber ich gehe noch zur Schule und verdiene nicht genug Geld, um für mich selber zu sorgen, deshalb blieb' ich noch bei ihnen.

Zuerst sollte ich mich allerdings bei diesen Männern danken, dass sie mich nicht einfach auf der Straße liegen lassen haben. Vielleicht kann ich dann zu Soobin gehen und einige Tage bei ihm runter kommen? Dann gehe ich einfach zu Heeseung, sein Zimmer ist ohnehin groß genug für uns beide-

»Du wirkst nicht wirklich traurig darüber.«, unterbrach dieser Seokjin meine wirren Gedanken und schmunzelte, was mich nur leise seufzen ließ.

»Ein wenig schon. Aber es überrascht mich nicht wirklich. Jedenfalls danke, dass ich hier schlafen durfte! Ich werde es euch auf jeden Fall zurückzahlen.«, höflich verbeugte ich mich, so gut es ging und schaute ihm wieder ins Gesicht.

Er ist wirklich hübsch.
Ein wenig zu hübsch.

»Hör zu, Kleiner. Ich mache dir einen Vorschlag. Es wird bestimmt dich ziemlich verschrecken, aber ich sage dir im Voraus, dass wir dir nichts böses wollen.«, sagte er plötzlich ernst, was mich kurz angespannt ausatmen ließ, bevor ich fragend nickte.

»Du dürftest hier leben und müsstest nichts dafür bezahlen. Du wirst dein eigenes Zimmer haben, darfst hier machen, was du möchtest. Aber... es wird sich bestimmt für dich komisch anhören, jedoch wird es dir gut gehen.

Wir alle würden uns hier gut um dich kümmern, dich beschützen, dich erziehen und dir die Liebe geben, die du brauchst. Du wirst hier alles bekommen, was du möchtest.

Sei unser kleines Baby.«

i love you. | BTS x YEONJUN Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt