⊹ chapter thirthy-one ⊹

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pov.
CHOI YEONJUN

Ein sanftes rütteln an meiner Schulter ließ mich, nach einem langen Gähnen, meine schweren Lider aufflattern. Taehyung's Gesicht war direkt vor meinen Augen, während sofort ein kleines Lächeln meine Lippen umspielte. An seinen Augen bemerkte ich schon, dass er wegen mir kaum Schlaf abbekommen hat, da diese leicht gerötet waren.

Was denke ich mir auch, die ganze Nacht auf ihn zu liegen? Zum Glück liege ich nun neben ihm und nicht mehr auf ihm.

»Guten Morgen.«, raunte er mir leise mit seiner tiefen Morgenstimme entgegen, während seine schlanken Finger behutsam über meine Wangen strichen, gegen welche ich mich wohlig lehnte.

Das Zimmer war bestimmt eisig kalt, die Fenstern standen trotz der Minus Temperaturen sperrweit offen, doch meine Decke war dick genug, weshalb wir kaum etwas davon mitbekamen.

»Es ist 07:05 Uhr. Wir sollten aufstehen.«, flüsterte er leise, weshalb ich meine Augen zögerlich wieder öffnete. Mein Mund verzog sich zu einem schmollen, während meine Augen bittend zu ihm schauten. »Kann ich heute bitte zu Hause bleiben? Ich verspreche dir morgen wieder zu gehen!«, seine Augenbrauen verzogen sich, doch überraschenderweise nickte er und stand trotzdem auf. »Dann bleibe ich heute auch da. So lasse ich dich nicht alleine, außerdem müssen wir über gestern noch sprechen.«, mit diesen Worten schenkte er mir noch ein warmes Lächeln, bevor er durch meine Tür verschwand, aber davor meine Fenster zumachte.

Ich war mir zwar sicher, dass er noch über meinen kleinen Gefühlsausbruch von Gestern sprechen möchte, aber trotzdem hoffte ich innerlich, er würde es einfach sein lassen.

Er hält mich sicherlich für ein anhängliches Kind, der gerade durch Pubertät geht und durch das Heulen Aufmerksamkeit haben möchte. Aber das bin ich definitiv nicht. Gestern kamen im selben Moment alle negativen Gedanken hoch, von jetzt und von der Vergangenheit. Es war mir zu viel.

Ich bemerkte, wie meine Augen nach einer Zeit wieder langsam zufielen und ich ins Land der Träume landete.

— 🤍 —

Ich griff nach einen schwarzen Hoodie und einen gleichfarbigen Shorts, die ich mir schnell rüberzog. Ich rubbelte meine nassen Haare mit dem Handtuch ein wenig trocken, aber ließ sie trotzdem etwas feucht, da das Gefühl der Frische gerade relativ gut tat. Ich betrachtete meine angeschwollene Augen im Spiegel, konnte nicht verleugnen, dass es mies hässlich aussah. Leise seufzte ich, klatschte mir Gesichtscreme auf das Gesicht, ehe ich mich schon mit der Handy in der Hand ins Wohnzimmer begab. Überraschenderweise saß jedoch nicht nur Taehyung am Esstisch und schlürfte genießerisch an seiner Tasse, sondern direkt neben ihm auch Jimin.

»Oh, guten Morgen.«

Mit einem liebevollen Lächeln winkte mir Jimin zu.

»Guten Morgen...«, murmelte ich leise und vergrub peinlich berührt meinen Kopf in die Kapuze, bevor ich einen fragenden Blick zu Taehyung warf, der mir nur spielerisch zuzwinkerte.

Das Frühstück verging relativ ruhig und schnell, bevor dieses Mal Jimin schnell das Geschirr in die Spülmaschine stellte und sich dann neben mir hinsetzte. Somit saß ich eingequetscht zwischen den beiden Älteren, welche nur vorsichtig, als wäre ich aus Glas, ihren Arm um mich legten. Doch ich genoss es. Diese Sanftheit und die liebevollen Streichereien auf meinem Körper.

»Yeonjun, schau' mich an.«, sagte Taehyung leise und griff nach meinem Arm, bevor er mich sachte auf seinem Schoß zog. Somit war ich gezwungen den Beiden ins Gesicht zu sehen, da Jimin näher an uns rutschte und seine Hand auf meinem Knie ablegte. »Ich habe nur Jimin von gestern Nacht erzählt, weil ich denke, dass er dir mehr helfen kann als ich. Wir können dich nicht zwingen mit uns zu reden, aber du musst wissen, du bist nicht alleine. Wir sind alle für dich. Also bitte, erzähl' uns was gestern los war, damit wir dir auch helfen können.«, wisperte Tae und sah aus besorgten Augen zu mir hoch, während ich jedoch nur kleinlich auf meinem Schoß starrte.

Er hat es Jimin erzählt, also erzählt er es den anderen bestimmt auch. Was gibt mir denn die Sicherheit dazu, nicht ausgelacht zu werden? Die halten mich definitiv für erbärmlich und armselig, der wegen so Kleinigkeiten anfängt zu heulen. Allein zu sein? Tz! Du bist so egoistisch, Yeonjun.

»I-Ich... verspricht mir zuerst, dass es unter uns bleibt.«, flüsterte ich leise, wobei ich schon bemerkte, wie mir die Tränen in die Augen traten. Meine Stimme wurde ganz brüchig, weshalb ich mich kurz räusperte und dann fortfuhr, als die Älteren beruhigend nickten.

»Ich weiß es selbst nicht ganz genau, um ehrlich zu sein... i-ich hatte einfach zu sehr Angst, dass ihr mich nicht mehr haben wollt und rausschmeißt. Ich bin für gar nichts zu gebrauchen, ich wohne kostenlos in euren Haus, lasse mir von euch Kleidung kaufen, den Magen vollfüttern und bin auch noch so selbstsüchtig, bitte euch die Kosten für den Fahrt nach Peking zu übernehmen. Obwohl ihr mir so vieles schenkt und nur erwartet, dass ich ehrlich und gehorsam bin... nicht mal das kriege ich hin. Ich schwänze seit Montag die Schule und hab' nicht mal ein schlechtes Gewissen gehabt, euch dreist ins Gesicht zu lügen, wenn ihr fragt, wie die Schule war... ich bin so ein verdammter Idiot! Ich fühle mich hier so gut aufgehoben und mag euch alle unglaublich sehr, zu sehr... deshalb habe ich Angst, dass ihr mich irgendwann rausschmeißt, wenn ich für euch langweilig werde. Wenn ich nicht mehr eure Bedürfnisse stillen kann... es tut mir so Leid, wirklich. Aber bitte- bitte lasst mich nicht alleine, Taehyung und Jimin Hyung. Bitte... ich weiß nicht, ob ich damit klar kommen könnte... «

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 16, 2023 ⏰

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