⊹ chapter eleven ⊹

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»Warte, wir haben Sport?«, genervt seufzend schaute ich zu Lisa, als sie mir erklärte, dass ich schon an meinem ersten Tag und auch noch in den letzten zwei Stunden Sport machen muss.

Amüsiert grinste sie darauf und lief neben mir durch den Pausenhof Richtung der Sporthallen.

Als wir in der Sporthalle ankamen, mussten wir uns aufteilen. Ich lief mit den Jungs aus meiner Klasse in den Umkleideraum, wo sie sich alle umzogen, während ich einfach nur abwartend da saß.

Woher sollte ich auch wissen, dass ich heute Sport habe? Namjoon sagte mir nur, dass ich die ersten Stunden Mathe habe und erst danach gab er mir den Stundenplan.

»Du wirst richtig Ärger bekommen.«, eine dunkle Stimme ertönte neben mir, weshalb ich überrascht aufsah. Es war der Junge, der auch im Unterricht neben mir saß, aber bis jetzt nicht ein Wort mit mir ausgetauscht hatte. Er hatte die Sportkleidung der Schule an, die genauso wie die normale Schuluniform Pflicht sind.

»Ich hab meinen Stundenplan erst heute morgen bekommen.«, verständlich nickte er daraufhin, während sein Gesicht nichts über seine Gefühle aussagte.

Bewundernswert.

Nach etwa zehn Minuten liefen wir alle zusammen durch den Flur in eine große Sporthalle, wo bereits die ganzen Mädchen auf den Sitzen saßen. Gegenüber der Tür, auf der anderen Seite, war aus Glanzholz eine Art Treppe aufgebaut, welche gleichzeitig als Sitzplätze dienten.

Somit setzten wir uns alle dorthin, während einer der Brillenschlangen neben mir saß.

Meine Augen schweiften durch die Halle, bis es plötzlich an eine Person stehen blieb. Augenblicklich erstarrte ich und schaute aus großen Augen zu dem Blondhaarigen, welcher gerade mit einem der Streber auf uns zukam. Seine Mundwinkel zuckten hoch, jedoch wand er den Blick von mir ab und sah die anderen an.

Klar, Namjoon ist hier Lehrer, aber muss er ausgerechnet mein Lehrer sein?

»Schön, dass es heute alle rechtzeitig hergeschafft haben.«, war sein Kommentar, als er die lange Anwesenheitsliste durchging.

Lange zögerte er danach auch nicht, sondern verdonnerte alle zu 10 Minuten rennen, was auch alle nach verzweifelte Gemecker taten. Naja, eher liefen sie als zu rennen.

Ich liebe Sport, wirklich.
Aber Schulsport gehört nun mal nicht dazu.

»Namjoon, du trägst mir jetzt keinen Strich ein, oder? Ich wusste nicht, dass wir heute Sport haben.«, ich ließ mich eine Stufe runter fallen, so dass ich nun dicht an ihm saß, weshalb er von dem dünnen Ordner in seiner Hand hochsah und die Augenbrauen verzog.

»Herr Kim, hier bin ich nicht Namjoon, verstanden?«, sein strenger Blick lag auf mir, weshalb ich sofort nickte. Sorry, Herr Kim — unauffällig verdrehte ich die Augen und schaute zu den hechelnden Schülern, die nun irgendein Spiel mit dem Ball begannen.

»Und nein, natürlich nicht. Aber ich mache keine Ausnahmen bei dir, hörst du? Wenn es sein muss, gebe ich dir eine schlechte Note.«

Und natürlich glaube ich dir das. Nicht.

Er wird mir bestimmt keine Null Punkte in Sport geben, da bin ich mir sicher. Wenn er das tut, muss ich ihn nur bei Seokjin verpetzen und schon bekomme ich mehr als 70 Punkte.

Aber da er ohnehin gerade ziemlich genervt schien, nickte ich nur brav und schaute auf sein Heft, wo er gerade allen Schülern Noten für die heutige Stunde eintrug.

»Okay! Schluss für heute. Ihr könnt früher gehen, aber baut keinen Mist.«, er klatsche den Ordner in seiner Hand zusammen, worauf augenblicklich alle zusammenzuckten. Entschuldigend sah Namjoon sie daraufhin an und lächelte sanft, bevor er seine Sachen packte und gemeinsam mit uns in die Flur lief, um die Umkleideräume aufzusperren.

Nach etwa zwei Minuten war ich auch schon fertig und verschwand schnell, während die anderen sich noch umzogen und duschten. Als ob ich mit mehr als zehn Personen gemeinsam nackt in einem Raum stehen könnte...

Nach zehn Minuten Warten am Parkplatz, sah ich auch schon Namjoon auf mich zukommen, bevor er die Türen des Autos öffnete, so dass ich mich auf den Beifahrersitz fallen lassen konnte.

»Tut mir leid, dass ich dich vorhin so angefahren habe. Der Unterricht mit den Jüngeren bringt mich wirklich an meine Grenzen.«, müde seufzte er und startete den Motor, bevor er auch schon losfuhr.

Verständlich nickte ich.

Ich würde mich definitiv genauso fühlen.

»Erzähl' schon. Wie war's heute?«, fragte er.

Ohne wirklich nachzudenken, flossen die Worte aufgeregt aus meinem Mund und ich nahm auf dem Weg nach Hause kein Blatt vor den Mund. Selbst als wir an einem kleinen Restaurant anhielten und acht Kartons Pizza kauften, erzählte ich ihm detailliert alles mögliche über heute. Und er hörte mir genauestens zu, während ein liebevolles Lächeln auf seinen Lippen lag. So, wie es niemand zuvor getan hatte.

Ich habe diesen Mann wirklich nicht verdient.

A/N: Holaa! Tut mir Leid, dass ich solange nichts veröffentlicht habe. Ich war in letzter Zeit wirklich unter Schulstress, weshalb ich nicht mehr die Zeit zum Schreiben fand. Aber ich versuche ab jetzt öfters neue Kapiteln zu veröffentlichen. :)
Und ich möchte mich kurz für die ganzen lieben Kommentare & Votes bedanken, ihr seid wirklich toll! 💘

i love you. | BTS x YEONJUN Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt