point of view:
Kim TaehyungMit einem langen Gähnen lief ich mit dem Glas Wasser in meiner Hand wieder hoch
meinem Zimmer, wo ich es auf den Tisch abstellte und dann jedoch entschied, noch kurz bei Yeonjun vorbeizuschauen.Vorsichtig drückte ich die Türklinke runter und versuchte einen kleinen Blick in den Raum zu erhaschen. Dank dem Mondschein konnte ich nur die Umrisse der Möbel und ihn unter seine Decke eingekuschelt sehen, was mich augenblicklich zum Lächeln brachte. Gerade als ich die Tür wieder schließen wollte, hörte ich ein herzzerreißendes, gedämpftes Schluchzen, weshalb ich sofort inne hielt. Erst jetzt fiel mehr sein kleiner Körper auf, der unkontrolliert bebte.
Ohne Zögern lief ich sofort ins Zimmer hinein, doch drückte erst die Tür wieder zu, bevor ich mich vorsichtig auf die Bettkante setzte und meine Hand auf seinem Rücken platzierte. Heftig zuckte er zusammen, bevor er den Kissen, unter dem er seinen Kopf versteckt hatte, wegschlug und aus großen Augen zu mir sah. Ich schaltete das Licht der kleinen Lampe auf dem Nachttisch an, worauf er seine geröteten Augen kurz zusammenkniff. Er schien überrascht über meine Anwesenheit zu sein, doch schnell richtete er sich auf, während ein breites gezwungenes Lächeln über seine Lippen huschte. Besorgt schaute ich ihn an.
»Tae... was machst du hier?«, seine Stimme war verdammt heiser, was mir zeigte, dass er schon wahrscheinlich sehr lange am weinen war. Behutsam legte ich meine Hand auf seiner Wange ab, worauf er kurz schniefte und mich noch immer aus seinen geröteten Rehaugen musterte. »Was ist los, mein kleiner Yeonjun? Warum weinst du? Und lüg' mich ja nicht an.«, fügte ich noch streng hinzu, da ich weiß, dass er das Thema wechseln wird. Er wendete den Blick auf seine spielenden Fingern, während seine Unterlippe verdächtig zitterte. Als eine kleine Träne über seine Wange rollte, zog sich augenblicklich etwas in meinem Brust zusammen. Sofort zog ich ihn auf meinem Schoß und nahm ihn fest in die Arme.
Seine kleinen Händen krallten sich in meinem T-Shirt, während seine nackten Knien auf jeweils einer Seite meiner Hüften platziert war, sein Gesicht weinend in meiner Schulter. Relativ unruhig wippte ich ihn leicht und verstärkte meinen Griff um seinen zierlichen Körper, während er sich zwischen meinen Armen immer kleiner machte.
Seine Tränen durchnässten den Stoff meines Shirts, doch das störte mich ganz und gar nicht. Viel mehr möchte ich wissen, was oder besser gesagt wer der Grund für seine wertvollen Tränen war. Hat etwa jemand von den Jungs etwas verletzendes zu ihm gesagt? Oder waren es meine Worte, als ich ihn am Esstisch ermahnte?
Einige Minuten blieben wir in dieser Position, während ich sorgsam über seinen Rücken strich oder sanft seine Kopfhaut massierte. Er hatte sich zwar beruhigt, schniefte nur noch leise. Seine Finger waren aber immer fest in meinem Rücken gekrallt, er schien mich nicht mehr loszulassen wollen, fast als hätte er Angst, ich würde gehen.
»Was ist los, Engel? Sieh' mich an.«, sanft zog ich sein Gesicht hoch, doch er schüttelte nur schwach den Kopf und wollte es wieder weg drehen. Ich hielt sein Gesicht jedoch fest zwischen meinen Händen und zwang ihn mir direkt in die Augen zu sehen.
Yeonjun muss lernen mit uns zu reden und darf nicht alles so in sich einfressen. Er ist noch so jung, jedoch keinesfalls alleine. Wir sind doch bei ihm, wovor fürchtet er sich so sehr?
»Yeonjun, rede bitte mit mir.«, deutlich überfordert strich ich über seine geröteten Wangen, welche von den vielen Tränen feucht waren. Er schaute mir nicht mehr direkt in die Augen, sein Blick war starr auf mein Brust gerichtet, bevor wieder kleine Tränen aus seinen Augen traten. Leise seufzte ich, dachte angestrengt nach.
»Möchtest du mit den anderen darüber reden? Soll ich Jungkook holen? Jin? Namjoon, Jimin, Hoseok? Wen soll ich holen? Yoongi vielleicht?«, ratterte ich eintet und drückte einen liebevollen Kuss auf seine Lippen, welche leicht salzig schmeckten. Seine braunen Augen wanderten kurz zu meinen, bevor er diese wieder senkte und nur mit den Schultern zuckte. Sein Gesicht fand wieder den Platz in meiner Halsbeuge, weshalb ich ihm nur erschöpft seufzend einen Kuss auf die Haare drückte und mich dann vorsichtig auf den Rücken fallen ließ. Ich zog seine Decke über uns beiden, während er noch auf mir lag. Doch er schien auch nicht runtergehen zu wollen, da er seinen Griff um mich verstärkte, als ich ihn neben mich ziehen wollte. Ich schaltete das Licht aus und meine Arme locker um seine Hüfte.
Einige Zeit verging, es dämmerte bereits, als ich sein gleichmäßiges Atem hörte. doch meine Müdigkeit von vorhin war wie weggeblasen, denn meine Gedanken blieben bei ihm.
Yeonjun ist kein Mensch, der offen sein Trauer zeigt. Er hat in dieser Zeit, in der wir zusammen lieben, nicht einmal wirklich vor uns geweint. Lieber frisst er alles in sich hinein, anstatt schwach vor uns zu wirken. Ich hörte von Jungkook, dass er nur damals weinte, als es um die Fahrt nach Peking ging — weil niemand ihm zuhörte.
Was ist los mit dir, Yeonjunie?
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i love you. | BTS x YEONJUN
Fanfiction⊱┊ 𝗕𝗧𝗦 𝘅 𝗬𝗲𝗼𝗻𝗷𝘂𝗻 [ 𝗦𝗟𝗢𝗪 𝗨𝗣𝗗𝗔𝗧𝗘𝗦 ] »You're such a naughty babyboy, Yeonjun-ah...« Es sollte eine ganz normale Party werden. Wie jede andere. Jedoch hätte Yeonjun definitiv nicht damit gerechnet, am nächsten Tag in einem fremde...