Kampf um Leben und Tod

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Und weiter gehts! Viel Spass.


Seraphia

Ich lag in einem weichen Bett, eine schwarze Seidendecke verhüllte meinen Körper. Ansonsten trug ich nichts. Nichts, bis auf eine Kette mit einem Anhänger. Einen Schlüssel in der Grösse einer Biene. Ein warmer Körper drückte sich an meinen Rücken. Schlanke Finger fuhren über den Anhänger. Ich drehte mich um und blickte in die smaragdgrünen Augen meines Königs. Seine lagen schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht, ich strich sie zurück.
„Er wird dir jedes Schloss öffnen“, versprach er mir, „ich werde in dein Hüftgürtel eine versteckte Tasche einbauen lassen. Verstecke ihn dort. Niemals darf er in feindliche Hände fallen.“
„Ich werde gut darauf aufpassen, mein König“, flüsterte ich.
Dann lagen seine Lippen auf meinen, er küsste mich. Drängend. Voller Verlangen. Er zog mich auf seinen Schoss. Meine Hände vergruben sich in seinen Haaren. Seine Zunge eroberte meinen Mund. Ein wilder Tanz begann. Ich bewegte meine Hüfte, rieb an seiner Männlichkeit. Er gab ein kehliges Stöhnen von sich. Seine Hände massierten hart meine Brüste und meinen Po. Er kannte keine Zärtlichkeit. Sanftheit gehörte nicht zu seinem Wortschatz. Er nahm sich, was er wollte, wann er es wollte. Das wusste ich. Mich zu wehren hatte keinen Zweck. Das hatte ich gelernt. Lieber man spielte mit und hatte so auch seinen Spass. Mit einer Bewegung lang ich unter ihm. Noch immer küsste er mich gierig, biss mich in die Lippen. Ich stöhnte auf, wusste ich doch, dass es ihn erregte. Mit einem harten stoss drang er in mich ein. Und wie immer bat ich, die Kräuter mögen wirken und liess es geschehen.

Mit einem Ruck setzte ich mich auf. Zuerst war ich orientierungslos, verwirrt von dem Traum, der vielleicht gar keiner gewesen war. Aber die Vorstellung, dass ich mit Sauron… Das widerte mich an. Ich erhob mich, ein Wachmann sass auf einem Stuhl und polierte sein Schwert. Die Fackel spendete genug Licht und ich konnte meine Umgebung ausmachen. Neben mir in der Zelle kauerte ein Mann, das Haar hing ihm strähnig ins Gesicht. Er wiegte sich vor und zurück und summte dazu eine Melodie. Ich trat dicht an meine Zellentür und blickte zwischen den Stäben hindurch. Meine Waffen langen achtlos auf einer Kommode, die auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Schritte hallten durch den Raum, schnell wich ich in die hinterste Ecke meiner Zelle zurück. Nicht aus Angst, nein, damit sie mich nicht sahen. Eine weiche, melodiöse Stimme bat den Wachmann um die Schlüssel. Er reichte sie ihr in einer tiefen Verbeugung. Das war also die Königin. Sie trug ein hellblaues Kleid, das wie ein Hauch von Nichts über ihren Körper fiel. Es verdeckte so gut wie gar nichts, war der Stoff doch durchsichtig. Ihre Haltung war stolz und kraftvoll. Das Haar fiel ihr in sanften Wellen bis zu dem vollgeformten Hintern. Waffen waren an ihr keine zu sehen. Sie reichte den Schlüssel an einem Mann weiter. Er hatte dasselbe silberne Haar wie die Königin. Auch ihre Gesichtszüge ähnelten sich und ich tippte darauf, dass es sich bei dem Elb um ihren Bruder handelte. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass mich die Königin direkt anblickte.
„Tritt näher du Widerling“, befahl sie mir.
Langsam trat ich Schritt für Schritt in ihre Richtung, bis das Licht der Fackel mich erreichte. Der Mund der Königin verzog sich zu einem bitteren Lächeln.
„Du bist und bleibst die dunkle Versuchung. Als Baby warst du so unschuldig, deshalb konnte ich dich nicht töten. Meine Hoffnung, dass du dich anders entwickeln oder einen anderen Weg einschlagen würdest, war wohl umsonst.“
„Ich bin nicht so wie früher.“
„Noch nicht. Deine Verführungskünste waren schon immer beeindruckend. Gelang es dir doch, selbst den dunkelsten aller Herrscher zu deinem Spielball zu machen.“
„Er war nie mein Spielball. Wir alle waren seine Schachfiguren.“
„Ja aber du, du warst die Dame. Du warst ihm am wichtigsten. Aber genug über alte Zeiten geplaudert. Meine Gäste warten bereits.“
„Lasst euch ruhig Zeit, meine Königin“, ertönte da plötzlich noch eine andere Stimme. Die Königin fuhr herum, sie wirkte verwirrt. Ja sogar verängstigt.
„Legolas, warum seid Ihr hier. Dies ist kein Ort für einen Prinzen“, säuselte die Königin.
Dann tauchte er auf. Das Erstaunen war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Verwirrt blickte er zwischen mir und der Herrscherin hin und her.
„Warum sperrt Ihr sie ein?“ „Weil sie es verdient hat. Sie hat es gewagt, ohne mein Befugnis dieses Reich zu betreten.“
„Zahlt sie dafür nicht einen ziemlich hohen Preis?“
„Sie wird bald frei sein, Legolas. Ihr Aufenthalt hier wird schon sehr bald enden. Er sollte sie nur daran erinnern wer hier das Sagen hat.“
Mit diesen Worten drehte sie sich um, packte Legolas am Arm und dirigierte ihn aus dem Kerker. Ich sah, wie er einen weiteren Blick auf mich erhaschte. Ich versuchte zu lächeln, aber so wie es aussah kam wohl mehr eine Grimasse heraus.

Love me till the EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt