Erwachen

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Hi :) das neue Kapitel ist endlich da und ich will euch auch gar nicht länger warten lassen. ;)
Viel Spass!!

Langsam schlug ich die Augen auf, kniff sie jedoch gleich wieder zusammen, da mich das grelle Licht blendete. Erneut öffnete ich sie und blickte mich um. Wo bin ich?
Die Ereignisse von letzter Nacht stürmten auf mich ein und ich krallte mich an der Bettdecke fest. Ich sah noch einmal wie ich kämpfte, wie sich die Klingen meiner Schwerter rot färbten, wie die Krieger schreiend zu Boden gingen. Dann, wie ich da stand, auf dem Berg von Leichen. Ich bin eine Mörderin! Auf einmal war mir speiübel, schnell stand ich auf, eilte aus meinem Zimmer. Im Flur traf ich auf Legolas, der mir mich etwas fragte, doch mein Hirn konnte seine Worte nicht verarbeiten. Ihn ignorierend, lief ich weiter, betrat das Bad. Keinen Augenblick zu spät. Ich übergab mich in die Kloschüssel. Jemand hielt meine Haare zurück und fuhr mir beruhigend mit der Hand über den Rücken. Doch das realisierte ich kaum. Erst als eine warme Stimme zu mir sprach, tauchte ich aus der Finsternis in meinem Kopf auf. Verwirrt blickte ich mich um, meine Augen blieben an seinen Hängen, die mich besorgt musterten.
„Geht’s wieder?“, fragte er mich sanft. Ich nickte und Legolas half mir beim Aufstehen. Meine Beine fühlten sich an wie Gummi.
„Wie lange habe ich geschlafen?“
„Zwei Tage.“ Ich starte ihn entgeistert an.
„Dein Körper brauchte die Zeit um zu heilen. Keine Sorge das ist ganz normal“, versuchte mich Legolas zu beruhigen. Was nach Hinten losging.
„Normal! Nichts von all dem ist Normal! Ich bin eine verdammte Elbe die mit Sauron im Bett war! Eine verrückte Königin hielt mich gefangen und ich habe gerade Leben vernichtet! Und du findest das Normal!“, schrie ich ihn an.
„Du hast was?“, fragte er mich ungläubig.
Mein Hirn ratterte. Was hatte ich gerade gesagt? Das ich mit Sauron… Oh nein!
„Ich… ähm, gar nichts.“ Mit diesen Worten drängte ich mich an ihm vorbei und verschanzte mich in meinem Zimmer.

Zuerst gönnte ich mir eine heisse Dusche. Und ärgerte mich über mich selbst. Das ich für Sauron mehr gewesen war, als nur eine Beraterin, war ein streng gehütetes Geheimnis. Niemand hatte es bis gerade eben gewusst. Niemand ausser ich und natürlich er. Die Meisten hielten Sauron so oder so für einen Tyrann, der sich nur für Krieg und Tod interessierte. Doch wie die meisten Tyrannen, suchte er nach verschiedenen Arten der Befriedigung. Und die fand er, im töten oder aber auch im Sex. Und ja ich hatte mich ihm hingegeben, mit der Zeit. Am Anfang wehrte ich mich noch dagegen, aber es hatte keinen Zweck. Er bekam immer was er wollte, ob auf die weiche oder harte Tour. Ich gewöhnte mich daran, konnte ich doch so auch meine eigenen Bedürfnisse stillen.  Doch dies würde ich niemals jemandem verraten, das hatte ich mir geschworen, würde es doch meinen Ruf und meine Ehre zerstören. Doch jetzt wusste es genau die Person, die es am wenigsten hätte wissen sollen. Wie konnte ich ihm jetzt noch unter die Augen treten.

Vorsichtig stand ich am Fuss der Treppe und lauschte. Ich hörte die Stimme von Liv, Tarek und Gimli, die sich leise unterhielten. Eine Weile blieb ich an Ort und Stelle stehen, bis ich mir sicher war, das Legolas nicht bei ihnen war. Als ich ins Wohnzimmer trat verstummten die Gespräche. Liv umarmte mich fest.
„Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht“, sagte sie, „wieso hast du uns nichts von deinem Plan erzählt?“
„Alles ging sehr schnell, da hatte ich keine Zeit mir einen Plan auszudenken.“ Liv lächelte und schüttelte den Kopf.
„Na los, setzt dich. Ich bring dir was zu essen.“
Auch Tarek und Gimlis schlossen mich in eine Umarmung bevor ich mich in einen Sessel setzte und die Beine anzog. Den Kopf legte ich auf die Knie.
„Wo ist Legolas?“
„Er sagte etwas von frischer Luft um den Kopf frei zu bekommen“, antwortete Gimli.
Tarek sah mich fragend an, doch ich ignorierte ihn. Sollte er denken was er wollte. Meine Gedanken schweiften bereits wieder ab. Ich riss mich zusammen und dachte einfach an nichts, bis Liv mit dem Essen kam, welches ich gierig in mich hinein schaufelte. Kaum hatte ich den letzten Bissen verdrückt wollte Liv die Geschichte hören und ich erzählte sie.

„Du bist entkommen um nachher in die Arme von Thranduils Soldaten zu rennen?“, fragte mich Tarek ungläubig, nachdem ich geendet hatte.
„Von der Pfanne ist Feuer“, zitierte Liv aus dem Hobbit.
„Ja, ich tat es nicht mit Absicht. Woher sollte ich auch wissen das die hinter mir her sind.“
„Sie suchen den Ring.“
Bei Legolas Stimme zuckte ich zusammen. Ich blickte verstohlen hinüber, er wirkte wie dem Film entsprungen. Keine Anzeichen davon, dass er gerade im Wald gewesen war. Er suchte meinen Blick, aber ich schaute auf meine Beine.
„Warum brauchen sie den Ring?“, fragte Live.
„Weil er der Schlüssel für die Portale ist und er Sera, das Leben schenkte“, erklärte Legolas.
„Nun ja, aber sie hat ihn nicht oder?“, fragte Tarek weiter.
„Nein“, gab ich schnell zurück.
Plötzlich kniete Legolas vor mir.
„Schau mich an.“
Nein, das konnte ich nicht, er würde in meinen Augen sehen was in mir vorgeht. Ich würde ein offenes Buch für ihn sein.
„Nev, bitte. Verschliesse dich nicht.“

Legolas

Als sie schliesslich ihren Kopf hob und mich ansah, glich ihr Gesicht einer Maske. Ich konnte deutlich sehen, wie sie die Zähne zusammenbiss und angestrengt versuchte keine Gefühle zu zeigen.  Das tat weh, hatte ich doch gedacht, dass sie mir wenigsten ein bisschen vertraute.
„Du hast die Karte in deinem Kopf, hab ich recht?“
Kurz huschte Erstaunen über ihr Gesicht und sie nickte. Er trat zurück, in dem Moment sprang Nev auf und verliess fluchtartig das Wohnzimmer. Die drei übrig Gebliebenen blickten mich fragend an.
„Was hast du ihr angetan?“, fraget Tarek und ich sah wie viel Mühe es ihn kostete mich nicht anzuschreien.
„Nichts.“
„Komm schon Legolas, etwas muss passiert sein.“
Ja, da hatte Gimli vollkommen Recht, doch konnte ich es ihnen ja schlecht sagen.
„Nev hat mir heute Morgen, im Streit, was verraten und anscheinend meint sie nun, dass ich sie deswegen verurteile.“
„Was du nicht tust?“, hackte Liv nach.
„Natürlich nicht.“
„Aber du kannst uns nicht sagen was?“
„Nein Gimli, sie will bestimmt nicht dass irgendjemand es weiss. Schlimm genug, dass ich es erfahren habe.“
Schliesslich schickte mich Liv davon und sagte ich solle erst wiederkommen, wenn ich die Sache zwischen Nev und mir geklärt hatte. Also klopfte ich kurz darauf vorsichtig an ihre Zimmertür.
Nev rief mich hinein, doch ihr Gesichtsausdruck zeigte, dass sie jemand anders erwartet hatte.
Sie trat bis an die Wand zurück, als wollte sie möglichst viel Abstand zwischen uns bringen. Das Unbehagen war ihr deutlich anzusehen. Ich trat zu ihr, nahm ihre Hände in meine.
„Nev, bitte hör mir zu. Ich bin nicht gekommen um mit dir zu streiten. Ich weiss du wolltest mir das mit Sauron nicht verraten. Aber ich verurteile dich nicht dafür.“
Langsam hob sie den Kopf, ihre Augen waren feucht, von den zurückgehaltenen Tränen.
„Du musst mir nichts weiter darüber erzählen, bist mir keine Erklärung schuldig. Aber bitte rede mit mir und schau mich an. Ist das zu viel verlangt? Kannst du mir nicht ein bisschen Vertrauen entgegenbringen?“
Sie entzog sich meinen Berührungen und drehte sich um. Ein innere Kampf fand stand und ich wartete.
Schliesslich sprach sie: „Es ist eine Schande, das was ich getan habe. Sauron und ich, wir waren ein Paar auch wen es nie offiziell war. Ich habe ihn nie geliebt, aber ich habe ihn auch nicht gehasst. Aber ich hasse mich selbst dafür, dass ich mit ihm Sex hatte, freiwillig. Das ist einfach eine Schande.“
Vorsichtig legte ich meine Arme um sie und zog sie an meine Brust. Ihr Körper wurde von Schluchzern geschüttelt.
„Oh Nev, verdient nicht jeder, ja sehnt sich nicht jeder nach Liebe und Nähe. Tun wir das nicht alle? Für mich ist es keine Schande. Sauron war bestimmt nicht nur Schlecht. Es ist wie bei uns allen. Jeder hat ein gute und eine schlechte Seite. Es kommt darauf an, wie wir in welcher Situation handeln.“ Kurz schwiegen wir beide.
„Ich habe sie getötet“, ertönte es schliesslich gedämpft.
Oh daher wehte der Wind, hatte ich doch gedacht, das sie mehr beschäftigte, als ihre frühere Beziehung zu Sauron.
„Du hast dein Leben und das der Wölfin beschützt. Es gab keinen anderen Weg.“
Sie blickte mit Tränen verschleierten Augen zu mir auf.
„Es gibt immer einen andern Weg“, gab sie leise zurück.
Ich strich behutsam die Tränen von ihren Wangen. Ihr Geruch hüllte mich ein, vernebelte meine Sinne. Leicht küsste ich sie auf die Stirn. Meine Gedanken rasten. Das war nicht der richtige Zeitpunkt. Doch würde der jemals kommen. Ich hatte schon einmal zu lange gewartet, diesen Fehler würde er nicht noch Mals begehen. Und doch was würde Nev von mir denken, war sie doch noch völlig aufgelöst.

Sera

Seine Lippen verharrten auf meiner Stirn, und das Kribbeln, welches sie in meinem Körper auslösten war eindeutig. Ich sehnte mich nach seinen Berührungen, oder vielleicht auch einfach nach Berührungen dieser Art. Nun da ich meine Erinnerung an mein früheres Leben zurück hatte, waren die Gefühle stärker. Etwas in mir drängte danach meine Lippen mit seinen verschmelzen zu lassen. Wollte ihm nahe sein, ihn spüren. Dass ich ihm so nahe war, machte es auch nicht besser und ich merkte wie mein Herz immer schneller schlug. Meine Finger krallten sich in sein Shirt. Oh man, er wusste wahrscheinlich was in mir vorging. Seine Lippen lösten sich von meiner Stirn. Mit halb offenem Mund starrte ich ihn an. Seine Augen waren dunkler, spiegelten das Verlangen, welches in meinen zu sehen war.


Sorry aber ich musste einfach genau an dem Punkt aufhören. ;)
Glg Gwen

Love me till the EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt