Seraphia
Endlich Wochenende. Und es war Party-Time!!! Nachdem ich gut zwei Stunden bei Liv verbracht hatte, waren wir nun bereit. Liv hatte meine Haare hochgesteckt, nur ein paar Strähnen ringelten sich über meine Schultern. Passend zu dem schwarzen Kleid und den schwarzen Schuhen hatte sie meine Lippen knallrot und die Augen nur fein geschminkt. Ich fühlte mich etwas unwohl, so aufgetakelt, aber Liv versicherte mir, dass ich mein Aussehen vergessen würde, sobald ich auf der Party war. Nun traten wir aus dem Haus, wo Tarek an seinem Auto lehnte und auf uns wartete. Er trug Jeans und ein weisses Hemd, und sah unverschämt gut aus. Als wir näher kamen huschte sein Blick zwischen mir und Liv hin und her.
„Wo soll ich nur hinschauen? Ladys, Ladys.“ Er pfiff anerkennend, umarmte uns beide und hielt uns ganz gentlemanlike die Türen auf. Kaum fuhren wir los, stellte Tarek die Musik lauter. Gleich darauf fängt Liv an mit zu singen. Mein Trommelfell drohte zu platzen und ich durchsuchte schnell meine Tasche nach den Ohrenstöpseln. Mit ihnen wurde die Fahrt gleich angenehmer. Liv hatte eine schöne Stimme, bis vor einem Jahr hatte sie Gesangsunterricht genommen. Tarek hingegen sang einfach aus Spass und seine Stimme war im Vergleich zu Livs wie die eines Bären zu einer Nachtigall. Ich musste lächeln, als ich die beiden von hinten beobachtete. Sie würden ein gutes Paar abgeben, aber keinem der beiden schien das aufzufallen.
Schliesslich kamen wir unserem Ziel näher und Tarek stellte die Musik wieder leiser. Die Fahrt war ereignislos verlaufen. Wir düsten, Tarek fuhr ziemlich schnell, sicher zu schnell, durch den Wald. Die Strasse war nicht mehr im besten Zustand und so wurden wir gut durchgeschüttelt.
Die Musik war bald schon zu hören, hinter der nächsten Kurve, war unser Ziel. Tarek parkte das Auto hinter den Anderen und wir stiegen aus. Das Haus, eher die Villa, war riesig und hatte zwei schlossartige Türmchen. Die Tür stand weit offen, überall hingen Lichter und es war verdammt laut. Zum Glück gab es keine Nachbarn in der Nähe. Gemeinsam traten wir durch die Tür, Lara erwartete uns bereits. Wobei sie Tarek die meiste Aufmerksamkeit schenkte. Typisch! Lächelnd kam sie auf uns zu.
„Liv du siehst toll aus, aber wer ist dein Begleiter?“, fragte sie. Natürlich ignorierte sie mich wieder einmal. Tarek stellte sich vor, wobei es ihm schwer fiel, nicht auf Laras Dekolleté zu starren. Es war aber auch extrem freizügig. Selbstsicher hackte sie sich bei Tarek unter und führte ihn hinaus, ich und Liv folgten mit einigem Abstand.
„Sie soll aufpassen nach wem sie ihre Klauen ausfährt“, flüsterte Liv leise. Ich nickte ihr zustimmend zu.Der Garten war weitläufig und endete erst am Waldrand. Es gab einen grossen Pool, in dem sich ein paar Leute tummelten, die anderen Gäste verteilten sich in Grüppchen über den Rasen, die Terrasse oder sassen zusammen in der Lounge. Die Sessel und Liegen sahen echt bequem aus. Alle waren schick angezogen. Aber es gab auch, vor allem bei den Frauen, ziemlich gewagte oder schreckliche Outfits. Gerade stolzierte eine Frau in einem pinken Rüschenkleid vorbei. Eine Andere trug ein Mini-mini Jupp, der ihr ganz knapp über den Po reichte, aber auch nur wenn sie gerade Stand. Dazu ein bauchfreies Oberteil, so dass jeder ihr glitzerndes Bauchnabelpiercing sehen konnte. Zwei Besucher amüsierten sich in einer Ecke und zogen sich schon beinahe gegenseitig aus. Ein Teil des Rasens war zur Tanzfläche umfunktioniert, wo sich ein Haufen Leiber aneinander drückten und sich mehr oder weniger im Rhythmus der Musik bewegten. Eine Gruppe Gothics tanzte neben der Bühne, sie passten, so ganz schwarz und düster gekleidet, nicht ganz zum Rest der Gäste. Der DJ hatte sein Pult auf einem der Balkone. Liv zog mich hinter sich her, in die Menge hinein. Bald vergass ich alles um mich, liess mich treiben von der Musik. Dem Rhythmus, der mein Blut zum Kochen brachte. Liv hatte ich aus den Augen verloren, aber es störte mich nicht. Es war mir auch egal, dass mich die Einten anstarrten. Zu sehr befand ich mich an einem anderen Ort. Musik hatte schon immer eine sonderbare Wirkung auf mich. Sonderbar, aber gut.
Sten
Ich starrte in die Menge und hoffte etwas Rotes aufblitzen zu sehen, obwohl ich mir das nicht eingestehen wollte. Die Party dauerte schon etwa zwei Stunden, Gimli sass neben mir und trank sein Dreissigstes, ich wusste es nicht mehr genau, Bier. Er benahm sich wie in alten Zeiten. Trank, ass und rülpste so laut, das sich ein paar Köpfe in unsere Richtung drehten.
„Na schon entdeckt?“, fragte er laut.
Ich schüttelte den Kopf. Am Anfang hatte ich sie kurz gesehen, doch seit sie die Tanzfläche betreten hatte, war sie verschwunden.
„Weisst du, Legolas.“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Wie hofft hatte ich ihm schon erklärt, dass er mich Sten nennen sollte. Aber der Zwerg kapierte es einfach nicht.
„Unter Freunden geb ich dir nenn Rat.“
Oh Mann was würde jetzt kommen?
„Du magst Seraphia, vielleicht etwas mehr als gewollt, aber du könntest ihr helfen und sie dir. Eine Vereinbarung.“
„Und bei was soll ich ihr helfen?“
„Kein Ahnung. Aber das kannst du sie gleich selber fragen.“ Damit stand er auf, ging zwei drei Schritte, wobei er stark schwankte. Sein Arm hob sich und er winkte. Oh nein, es war doch tatsächlich Sera, die auf ihn zukam. Anscheinend hatte sie auch einen über den Durst getrunken, so wackelig wie sie auf den Beinen war. Kurz hielt sie inne, zog ihre Schuhe aus, wobei sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Nun ohne die mörderischen Absätze ging sie wesentlich besser.
„Gimli! Wie schön dich zu sehen!“, rief sie laut und ich schüttelte den Kopf. Bei Gimli angekommen kniete sie sich sogar hin um ihn umarmen zu können. Das war zu viel.
„Reisst euch zusammen!“, zischte ich. Sera erhob sich, schaute mich an, verwundert.
„Partys sind wohl nicht so dein Ding was?“, sie sprach langsam als hätte sie Mühe die passenden Wörter zu finden.
„Im Grunde nicht. Nur grundloses Besaufen finde ich Armseelig“, stellte ich klar. Das schien sie zu amüsieren.
„Na ich habe allen Grund dazu.“ Der Blick der mir sie dabei zuwarf, war eindeutig. Was hatte ich den nun schon wieder getan?
Gimli und Sera setzten sich an einen der Tische, tranken und redeten. Ich stand etwas daneben so, dass ich hörte was sie sprachen und doch weit genug weg um nicht in ein Gespräch hineingezogen zu werden. Unterdessen spielten sie ein Spiel, das Gimli an den meisten Festen spielte. Ein Trinkspiel. Sie waren schon bei der vierten Runde und verschütteten das Bier mehr, als sie ihre Münder trafen. Beide amüsierten sich unglaublich gut, lachten und ärgerten sich gegenseitig. Ihr Verhalten nervte mich extrem und doch stand es mir nicht zu mich einzumischen. Sera hasste mich schon genug, da musste ich ihr nicht nochmals einen Grund geben. Mein Herz drängte mich jedoch dazu etwas zu unternehmen. Gimli war kein guter Umgang. War das etwa Eifersucht? Ich horchte in mich hinein. Und ja, da war sie, die Eifersucht, nur ein kleines Fünkchen, aber trotzdem traf mich diese Erkenntnis tief. Ich wollte nichts von ihr.
Plötzlich sprang Sera jubelnd auf, vergass vor lauter Freude den Stuhl hinter ihr und stolperte. Schnell eilte ich zu ihr, sie lag lachend am Boden.
„Alles in Ordnung?“, fragte ich.
„Ja alles bestens. Ich glaub ich geh tanzen. Ja darauf habe ich jetzt Lust.“
Als wäre nichts gewesen stand sie auf und eilte zur Tanzfläche, so gut es in ihrem Zustand ging. Die Schuhe liess sie bei uns stehen.

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Love me till the End
NezařaditelnéSo das ist eine Herr der Ringe/ Hobbit FF. Sie spielt nach der Herr der Ringe. Die Rückblicke jedoch vor dem Hobbit. Seraphia ist 19. Was sie nicht weiss, sie wurde wiedergeboren. Ihr Leben verläuft ihn normalen Bahnen, sie macht eine Lehre, besucht...