So das neue Kapitel ist da. :) Viel Spass!
SeraphiaGut drei Stunden hatte ich bei Ida, der alten Frau verbracht. Sie hatte manches über die Elben zu erzählen. Eigenartig war, dass vieles davon genau vor 20 Jahren geschehen ist. Zur Zeit meiner Geburt. So fragte ich mich, ob es vielleicht etwas mit mir zu tun hatte. Das kleine Haus, in dem Ida seit je her lebte, machte von aussen keinen nennenswerten Eindruck. Auch von innen, wirkte es wie ein ganz normales Haus. Hatte man jedoch erst einmal, durch die, unter einem Teppich versteckte Falltür, den Keller betreten, fühlte man sich in der Zeit versetzt. Waffen, Kleider und Rüstungen, die man heutzutage nur noch in Filmen oder auf mittelalterlichen Festen sah, nahmen die eine Hälfte des Raumes ein. In der anderen, fand man ein Alchemielabor, dort stapelten sich in den Regalen Bücher, Kräuter, eingelegte Körperteile irgendwelcher Tiere. Kerzen brannten in kleinen Nischen und ihr flackerndes Licht warf tanzende Schatten an die Steinmauern. Auf meine Frage weshalb sie dies alles besass antwortete sie: „Meine Liebe, die Elben mögen als gutmütige und friedliche Geschöpfe beschrieben werden und auf die Einen mag das auch zutreffen. Aber lange nicht auf alle. Es gibt diejenigen hinter deren strahlender Schönheit, das absolute Böse sich versteckt. Als ich vor 20 Jahren zum ersten Mal einen Elb sah freute ich mich. Doch diese Freude war von kurzer Dauer. Sie kamen, mitten in der Nacht. Sie fielen über mich her, sie behaupteten ich hätte ihnen etwas gestohlen. Ein paar Tage zuvor habe ich im Wald eine Rüstung, samt Waffen gefunden. Mit dabei war auch eine kleine Schatulle. Ich nahm alles mit und zog so die Wut der Elben auf mich. Sie schlugen auf mich ein, bis ich das Bewusst sein verlor. Am nächsten Morgen waren sie fort und mit ihnen die Schatulle. Der Rest lag neben der Truhe. Unversehrt. Ich habe diese Dinge um mich zu schützen.“
Sie hatte mir darauf hin eine Truhe geöffnet und behauptet der ganze Inhalt gehöre mir, sie hätte ihn für mich aufbewahrt. Ich hatte nicht den geringsten Schimmer woher sie sich dessen so sicher war. Aber die Rüstungsteile passten alle und die beiden Kurzschwerter fühlten sich in meiner Hand seltsam vertraut an. Ich ahnte, dass Ida recht hatte. Ja, unterdessen war ich mir sogar ziemlich sicher, dass dies meine Kleidung war. Bestimmt hatte ich sie an meinem letzten Tag in Mittelerde getragen, war darin gestorben. Aus diesem Grund kniete ich nun hinter einer dichten Dornenhecke und versuchte mir einen Plan zurechtzulegen. Ich war mir zu 99 Prozent sicher, dass diese Elben meinen Ring hatten. Ich war auf dem Weg zu ihnen, Ida hatte ihn mir erklärt. Gleich auf der anderen Seite des Hügels sollte sich, in einer Art Tal, die Elbenstadt befinden. Vorsichtig schlich ich mich den Hügel hinauf, bei dem Anblick der sich mir bot, stockte mir der Atem. Eine kleine Stadt, umgeben von einer regelmässigen Hecke, die als Schutzwall diente, erhob sich etwas unter mir. Eine Schneise zog sich zwischen den Häusern hindurch. Dort verlief also die Hauptstrasse. Riesige Bäume erhoben sich in den Himmel und es sah aus als würden auch sie bewohnt werden. Ich eilte den Hügel hinab und schlich im Schatten der Hecke weiter. Irgendwo musste es ja ein Eingang geben. Ich fand ihn, bewacht von zwei Elbenkrieger in glänzender Rüstung. Schritte wurden lauter und ich hörte zwei neue Stimmen. Noch tiefer drückte ich mich in den Schutz der Hecke und lauschte.
„Wer seid ihr und was wollt ihr im Baumreich?“, fragte eine der Wachmänner.
„Ich bin Legolas, Thranduils Sohn, und dies ist Gimli, Sohn von Glóin. Wir sind gekommen um die Königen des Baumreiches um Rat zu bitten.“
Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Er war hier. Am liebsten wäre ich zu ihm rüber gelaufen, aber nein. Ich musste mich zusammenreisen. Legolas war klug, er wusste was er tat. Da würde ich ihm keine Hilfe sein. Also blieb ich still.
„Verzeiht, dass ich euch nicht erkannt habe Prinz Legolas. Tretet ein, fühl euch wie zu Hause. Latva-lye mar nu-aldar!“, rief der Wachmann. Ich hörte es knarren, das Tor öffnete sich. Schnell merkte ich mir die Wörter. Nach fünf Minuten huschte ich näher. Der erste Wachmann sah den Hieb nicht einmal kommen, schon lag er bewusstlos auf dem Boden. Der Zweite bemerkte mich, bevor er jedoch um Hilfe rufen konnte, hatte ich ihm beide Füsse in den Magen gerammt, ein Schlag ins Gesicht und auch er lag still. Leise murmelte ich: „Latva-lye mar nu-aldar.“ Öffne dich Heim unter Bäumen. Zuerst geschah gar nichts, ich wurde unruhig. Doch dann schwangen die beiden Türflügel zur Seite und ich betrat das Baumreich.Weit und breit war niemand zu sehen. Ich verschwand so schnell es ging in einer der Seitengassen. Die Häuser waren meistens aus Stein, aber auch ein Holzhaus gab es zwischendurch. Immer enger und dunkler wurden die Gassen. Ich lief im Schatten der Häuser. Lautlos. Ab und zu musste ich mich in einer dunklen Nische verstecken, weil Elben meinen Weg kreuzten. Keiner nahm mich wahr. Aus einem Haus drang Gejohle und sonstige Rufe. In diesem Gasthaus ging es wohl spassig zu und her. Untypisch für die Elben, die eher als ruhige Genossen galten. Ausserdem brauchten sie sehr viel Alkohol im Blut um auch nur angetrunken zu sein. Vielleicht hatten diese Elben ja eine andere Droge gefunden. Was wusste ich den schon über sie? Rein gar nichts. Leichte Zweifel begannen an mir zu nagen, war meine ganze Unternehmung doch keineswegs durchdacht. Schnell holte ich mein altes Handy hervor und schrieb Liv eine SMS. Nicht dass sie sich noch Sorgen machte. Danach versteckte ich mein Handy, schob trotzig mein Kinn vor, rückte die Schultern gerade und verfolgte weiter mein Ziel.
Ein paar Gassen später erreichte ich es auch schon. Beinahe zumindest. Der Palast erhob sich mir gegenüber stolz in den Himmel. Eine Treppe führte zur grossen Eingangstür, hinter den hohen Fenstern brannte Licht. Es erinnerte mich an eine Mischung zwischen Burg und Kirche. Hier wohnte also die Königin. Ein Baum schien aus dem Dach zuwachsen und Elben bewachten den Eingang. Der Platz, den ich überqueren musste, um den Eingang zu erreichen, bot so gut wie keine Deckungsmöglichkeiten. Nur ein Springbrunnen in der Mitte. Aber für etwas hatte ich ja auch meine Rüstung angelegt. Neben den schwarzen Stiefeln, Armschienen und Hosen aus weichem Leder, trug ich auch noch einen schwarzen, ledernden Hüftgürtel. Er schütze auch gleich noch den oberen Teil meiner Oberschenkel. Oben trug ich ein Stahlmieder, welches man vorne und hinten schnürte. Feine Linien waren darauf eingraviert worden. Sie stellten einen Drachen dar. Gegen die Kälte hatte ich einen Mantel umgelegt. Als Waffen dienten mir zwei Kurzschwerter, sowie Pfeil und Bogen. Auch Dolche hatte ich in meinen Stiefeln versteckt. Die Haare trug ich zu einem hohen Zopf geflochten. Mit einem Satz sprang ich aus dem Schatten hervor und schlug mit dem Knauf meines Schwertes auch gleich den Ersten zu Boden. Nun hatte ich die Aufmerksamkeit aller Krieger. Sie umkreisten mich. Schnell sprang ich nach vorne. Hieb. Stich. Schlag. Parieren. Ducken. Springen. Und wieder von vorne. Die Reihen meiner Angreifer lockerten sich, doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Weitere Krieger rannten zu uns hinüber. Irgendwann verlor ich eines meiner Schwerter. Doch weiter ging der Kampf.
Plötzlich spürte ich eine kalte Klinge an meinem Hals.
„Lass die Waffe fallen“, zischte mir jemand ins Ohr.
Ich folgte dem Befehl nicht sofort, die Klinge ritze meine Haut und ich spürte wie ein kleines Rinnsal meinen Hals hinab lief. Ich liess das Schwert fallen. Momentan war es meine einzige Möglichkeit, um in den Palst hinein zu gelangen.
Ein zufriedenes Grunzen war die Antwort.
„Führt sie ab und steckt sie in den Kerker! Niemand wird mit ihr reden, niemand wird sich ihr nähern! Ausser es sei mein ausdrücklicher Befehl! Nehmt ihr die Waffen ab und bewacht sie!“, blaffte der Anführer.
Meine Ohren schmerzten, schrie der Idiot doch gleich daneben. Zwei der Krieger packten mich an den Oberarmen. Ein anderer sammelte meine Schwerter ein. Wir gingen auf den Palst zu, doch sie zogen mich am Tor vorbei, der Aussenmauer entlang. Durch eine kleine Tür betraten wir den Palast schliesslich. Sofort wurde ich hinab in den Kerker geführt. Ich sah noch schöne, weisse Wände aus Marmor, dann schlug auch schon die nächste Tür hinter mir zu. Nackter Stein und stickige Luft erwartete mich. Es roch nach Verwesung und Exkrementen. Angewidert rümpfte ich die Nase. Immer wieder tauchten Türen links und rechts von uns auf, aber mich führten sie bis ganz nach unten. Dort angekommen, durchsuchten sie mich, nahmen alle meine Waffen an sich und schupsten mich dann in eine der Zelle. Quietschend schloss sich die Tür hinter mir. Nun gab es nichts mehr. Die Wachen verschwanden, mit ihnen die einzige Lichtquelle. Ich hörte das Trippeln von Mäusen oder Ratten. Ein Schluchzen aus einem der Zellen. Ein Wimmern. Ein Husten. Das Tropfen von Wasser. Diese Umgebung machte mich ganz verrückt. Ich tastete nach der Liege, ein einfaches Holzbrett an der Wand. Ich legte mich hin. Versuchte die Geräusche auszublenden und mich zu konzentrieren. Ich brauchte einen Fluchtplan, bevor ich hier unten irre wurde. Vielleicht hatten Legolas und Gimli etwas gesehen. Sie könnten mich retten. Aber diesen Gedanken verwarf ich gleich wieder. Nein, niemand hatte mich gesehen. Ich war allein. Allein mit der Dunkelheit. Vor der ich mich fürchtete, weil sie meine Vergangenheit war.
So da steckt Sera aber ganz schön in der Scheisse. :)
Ich hoffe der elbische Name stimmt so, sonst bitte ich um Entschuldigung.
Glg Gwen
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Love me till the End
De TodoSo das ist eine Herr der Ringe/ Hobbit FF. Sie spielt nach der Herr der Ringe. Die Rückblicke jedoch vor dem Hobbit. Seraphia ist 19. Was sie nicht weiss, sie wurde wiedergeboren. Ihr Leben verläuft ihn normalen Bahnen, sie macht eine Lehre, besucht...