Flucht

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So das neue Kapitel ist da. Hoffe es wimmelt nicht von Fehlern.
Viel Spass


Seraphia

Wie eine Horde Büffel stürmten die Elben auf mich zu. Näher immer näher kamen sie. Stocksteif stand ich da, auf dem Berg von Leichen und blickte ihnen waffenlos entgegen.
Plötzlich geriet Unruhe in die Reihen der Krieger. Ich kniff die Augen zusammen und schaute genauer hin. Immer mehr der Elben fielen mitten im Lauf um. Ich atmete erleichtert aus, endlich wirkte mein Schlaftrunk, den ich in den Wein gemischt hatte. Die Streitmacht hielt inne, verwirrt blickte der Anführer auf die Krieger, die wie Bäume unter einer Axt fielen und schlafend liegen blieben. Mich hatten sie vergessen. Schnell schnappte ich die Waffen und stürmte davon. Schritte verfolgten mich, den Hügel hoch und wieder hinab. Doch es waren leichte Schritte. Eins bis drei Verfolger. Äste peitschten mir ins Gesicht, als ich durchs Unterholz hastete. Dornen verfingen sich in meinen Kleidern, doch ich riss mich einfach davon los. Meine Füsse berührten kaum noch den nassen Waldboden, so schnell lief ich zwischen den Bäumen hindurch. Nur noch schemenhaft nahm ich meine Umgebung wahr. Nur wenige Sonnenstrahlen durchdrangen das Dickicht, doch ich sah alles wie bei Tageslicht.
Auf einmal goss es wie aus Eimern. Regentropfen verschleierten meine Sicht, doch meine Füsse fanden instinktiv den richtigen Weg. Der Moosboden, über den ich rannte gab schmatzende Geräusche von sich. Der Waldboden wurde zu einer Rutschpartie. Im rennen schaute ich zurück, keine Verfolger. Das brachte mich aus dem Gleichtackt und ich fiel. Rutschte und kullerte einen kleinen Abhang hinab. Äste und Zweige verfingen sich, rissen an meinen Haaren und Kleider. Mit einem dumpfen Ton landete ich mit dem Gesicht voran im Matsch. Angeekelt erhob ich mich, wischte mit der Hand den Schlamm vom Gesicht. Mitten in der Bewegung hielt ich inne und starrte auf die drei Typen vor mir. Elben. Aber nicht die vom Heim unter den Bäumen. Nein diese hier trugen Rüstungen in grünbraunen Tönen. Ich musste leer Schlucken, als mir bewusst wurde zu wem sie gehörten. Augenblicklich wanderten meine Hände zu den Schwertknäufen. Meine Beine zitterten vom Lauf, mein Blutzucker war im Keller. Der Aufenthalt im Kerker hatte mich geschwächt. Meine Chancen standen schlecht. Nur nichts anmerken lassen. Ich nahm Haltung an und setzte meine Kriegermiene auf.
„Was wollt ihr?“, fragte ich und war froh, als meine Stimme nicht zitterte.
„Den Ring.“
Ich starrte sie verblüfft an.
„Den hab ich nicht.“
„Ach nein? Und warum sind die Krieger des Baumreichs hinter dir her?“
„Weil ich ungefragt in ihr Reich eingedrungen bin, um den Ring zu stehlen. Aber sie haben mich erwischt bevor ich ihn auch nur zu Gesicht bekam.“
Die Faust traf mich so unerwartet, das ich nach hinten taumelte und gefallen wäre, hätte mich einer der Drei nicht am Hals gepackt und hoch gehoben. Meine Füsse baumelten knapp einen halben Meter über dem Boden.
„Lüg nicht!“, zischte er und Speicheltropfen landeten auf meinem Gesicht.
„Nur zu durchsucht mich, ich habe ihn nicht.“
Mit einem Ruck liess er mich los und ich fiel in den Dreck. Langsam erhob ich mich, doch der nächste Schlag brachte mich auf den Boden zurück. Ich legte den Kopf in den Nacken und hielt mir die blutende Nase. Erneut starte ich einen Aufrichtungsversuch, blieb halbgeduckt stehen und rammte den Elben mit meinem ganzen Körpergewicht. Klammerte mich an seine Seite und drückte ihn zu Boden. Plötzlich ging ein Ruck durch meinen Kopf. Sofort liess ich den Elb los und hielt den Ansatz meines Zopfes. Einer der anderen zog mich daran hoch, runter von seinem Kollegen.
„Na warte du kleines Miststück“, fluchte der Krieger, der gerade wieder auf die Beine kam. Seine Schläge folgten. Schlag um Schlag. Meine Welt drehte sich. Sterne tanzten vor meinen Augen. Längst nahm ich die Elben nicht mehr richtig wahr und auch die Schläge, die noch immer auf mich einprasselten wurden zu einem Dumpfen pochen.

Legolas

Ich hatte sie aus den Augen verloren. Verdammt! Aber sie war so schnell durch den Wald gerannt, dass sie nichts weiter mehr war als ein Schemen in der Ferne. Ein Schatten zwischen den Bäumen. Gimli neben ihm keuchte und hatte die Hände in die Seiten gestützt.
„Wir sollten zum Ferienhaus gehen. Sie wird sicher dorthin zurückgehen.“
Ich nickte. Die Wälder Schwedens waren zu gross. Hier war die Chance sie zu finden gleich Null. Plötzlich tauchte die weisse Wölfin vor ihnen auf. Sie wirkte aufgeregt, nervös. Kaum hatte ich sie erblickt verschwand sie auch schon wieder zwischen den Bäumen. Verwirrt blickte ich zu Gimli, der zuckte lediglich mit den Achseln. Wir gingen unseren Weg weiter. Doch die Wölfin erschien wieder und wieder.
„Vielleicht sollten wir ihr folgen?“
„Und wo führt sie uns hin?“, fragte Gimli misstrauisch.
„Keine Ahnung.“
Damit liess ich ihn stehen, mein Gefühl sagte mir das es wichtig war. Die Wölfin hatte es eilig. Die Bäume wurden weniger, weicher Moosboden dämpfte unsere Schritte. Auf einmal wurde die Wölfin langsamer, nahm eine Lauerstellung ein. Vorsichtig schlich ich näher auf die Anhöhe zu.
„Hör auf! Wir brauchen sie lebend.“ Die Stimme drang unerwartet an meine Ohren. Mit meinem scharfen Blick erkannte ich die Situation sofort, als ich hinab auf die Lichtung blickte. Sera stand, nein wurde von einem Elb gehalten. Ihr Gesicht war eine rotbraune Masse aus Matsch und Blut. Der Elb, an den die Mahnung gerichtet war, holte noch einmal aus und schlug Sera ins Gesicht. Mit einem Satz sprang ich auf die Lichtung und schlug zu. Meine Faust traf den Schlägertypen von der Seite auf der Wange. Nun ging es Schlag auf Schlag. Die Wölfin schnappte sich den blonden, der bis jetzt nur daneben gestanden war. Ihre Zähne schlugen in seine Wade. Er schrie auf und Blut spritze. Gimli schlug dem anderen die Axt in den Rücken. Sofort lässt dieser Seras Haare los und fällt auf die Knie. Mit einem grässlichen Geräusch zog Gimli seine Axt wieder raus. Ich hatte mich unterdessen um den anderen Elb gekümmert. Dieser lag bewusstlos im Matsch. Nun drehte ich Sera, die nach vorne gefallen war, sobald sie nicht mehr gehalten wurde, um. Vorsichtig strich ich ihr die Haare und der Matsch aus dem Gesicht. Keine Reaktion.
„Sera?“
Nichts. Ihr Herz schlug, nicht sehr stark, doch regelmässig. Ich hob sie ohne Umschweife hoch. Gimli nahm sich ihrer Schwerter an. Gefolgt von der Wölfin verliessen wir die Lichtung und eilten so schnelles ging zum Ferienhaus.

Das Haus lag friedlich am See und die Ruhe wirkte trügerisch. Langsam näherten wir uns dem Haus. Kaum hatten wir den Schutz des Waldes verlassen, krachte die Tür auf. Liv starrte uns entsetzt an. Tarek eilte an ihr vorbei auf uns zu. Er wirkte müde und als er Sera sah, die immer noch bewusstlos in meinen Armen lag, waren ihm die Sorgen deutlich anzusehen.
„Was ist passiert?“
„Das erzählen wir euch, doch zuerst sollten wir Sera verarzten.“
„Natürlich.“
Kaum fiel die Tür hinter uns ins Schloss, entspannte ich mich und folgte Liv ohne zu zögern ins Bad. Die Schimpfparade würde wohl erst später folgen. Bevor wir uns um Sears Wunden kümmern konnten, mussten wir sie waschen. Nun das würde Liv übernehmen. Oder?


So mal sehen wer das Waschen übernimmt ;)
Glg Gwen

Love me till the EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt