Kapitel 51

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*Zeitsprung: kurz vor 17:00 Uhr*
Aufgeregt setzte ich mich, mit einer Tasse Tee, an meinen Schreibtisch und legte einen Zettel und einen Stift bereit. Vorsichtshalber schaltete ich auch meinen Computer an und Punkt 17:00 Uhr rief ich dann Ardy an. Mein Herz schlug immer schneller und nach ein paar Sekunden ging er schließlich ran. „Hallo Taddl.“ „Hallo... Bist du schon soweit oder brauchst du noch einen Moment?“ „Ich bin soweit.“ „Ok.“ Schnell schaltete ich auf Lautsprecher und stellte mein Handy auf meinen hölzernen Handyhalter. „Ähm, hat Sophia dir vorhin zufälligerweise gesagt, wie groß der Tisch für den Stand sein wird?“ „Nicht direkt. Ich habe angeboten, den Stand selbst zu bauen und ich habe da an eine... U-Form gedacht... Falls das für dich ok ist...“ „J-ja natürlich. Aber willst du wirklich einen ganzen Stand alleine bauen?“ Nun musste ich leicht lächeln. „Ja, das wollte ich schon immer mal machen.“ „Ich... Ich hätte es zwar erwarten müssen, aber ich hätte nicht gedacht, dass du auch sowas kannst.“ Ich kicherte und fragte schließlich: „Wollen wir anfangen?“ „Ja, ähm... Wie wär's, wenn wir eine große Auswahl anbieten? Das ist zwar etwas Arbeit, aber dann könnte für jeden was dabei sein.“ „Daran habe ich auch schon gedacht. Vorhin habe ich auch bei einem Seniorenheim angerufen, bei dem ich mal ein Praktikum gemacht habe... Wenn etwas übrig bleibt, würden sie es kaufen.“ „Das ist ja toll. Und weißt du, meine Eltern haben mir sogar ihre Hilfe beim Backen angeboten.“ „Ach deine auch?“, fragte ich belustigt und wir lachten kurz. „Dann könnten wir wirklich mehr machen. Und ich würde den Tisch auch so bauen, dass viel Platz drauf ist.“ „Da werden sich bestimmt alle freuen.“ „Das glaub' ich auch. Also... Womit fangen wir an?“ „Vielleicht mit Kuchen?“ „Ok.“ Ich nahm meinen Stift in die Hand. „Hast du schon eine Idee?“, fragte ich. „Naja, wir könnten ja Kuchen und Torten verkaufen. Aber mit Torten habe ich leider nicht so viel Erfahrung.“ „Um die Torten könnte ich mich kümmern, das wäre kein Problem.“ „Ganz sicher?“ „Ja.“ Er räusperte sich. „Was für Torten würdest du denn machen wollen? Ich denke nämlich, dass wir schokoladige und fruchtige Sachen anbieten sollten. Dann ist wirklich für jeden was dabei.“ „Das stimmt. Und ich denke, dass eine Schwarzwälder Kirschtorte schon mal eine gute Wahl wäre. Die kennt fast jeder und ist auch schön anzusehen.“ „Gute Idee. Vielleicht wird die auch am schnellsten verkauft sein. Da solltest du dir extra Mühe geben.“ Wieder lachte ich kurz. „Ich werde mir für alles extra Mühe geben. Das ist ja selbstverständlich.“ „Ich werde auch alles geben.“ „Das ist schön.“ „Was hast du denn noch für Torten im Sinn?“ „Vielleicht eine Regenbogentorte, mit Fruchtgeschmack. Die sieht dann auch farblich ansprechend aus.“ „Auf jeden Fall.“ Ich schrieb alles auf. „Wie wäre es denn noch mit einer Oreotorte? Oreos liebt doch fast jeder und die Torte würde bestimmt auch sehr ansprechend aussehen, wenn du sie machst...“ Meine Wangen wurden wärmer und ich konnte einfach nicht aufhören zu lächeln. „Das hoffe ich...“ „Möchtest du eigentlich noch mehr Torten machen?“ „Eine würde ich noch machen... Vielleicht ja eine Schokokirschtorte, wenn das ok für dich ist.“ „Na klar.“ „Dann könnten wir uns jetzt für Kuchen entscheiden.“ „Ja... In den letzten Jahren sind oft Kinder beim Tag der offenen Tür gewesen und da hat sich Papageienkuchen gut verkauft. Deshalb würde ich einen backen.“ „Gute Idee.“ Kurz überlegten wir. „Viele mögen doch auch Käsekuchen.“, meinte ich, „Und um es etwas schicker zu machen, könnten da ja zum Beispiel Beeren drauf.“ „Stimmt.“ Kurz trank ich einen Schluck Tee und mir fiel etwas ein. „Kurze Zwischenfrage. Wollen wir auch Getränke verkaufen? Es gibt ja bestimmt Leute, die sich zum Essen hinsetzen wollen.“ „Ja klar, ähm... Wir könnten ja süße Getränke verkaufen. An dem Tag wird es ja bestimmt nicht mehr allzu warm sein und da sind süße und heiße Getränke bestimmt das Richtige.“ „Das glaub' ich auch.“ „Super. Dann könnten wir ja Kaffee, Kakao und heiße Schokolade anbieten. Auch mit Marshmallows.“ „Gute Idee, aber Tee könnten wir ja auch anbieten. Wir haben zu Hause ganz süße Teebeutel in Goldfischform.“ „Wie süß, ich glaube, die hab' ich mal im Internet gesehen.“ Ich kicherte. „Aber sind die nicht total teuer?“ „Wenn man sie selbst bastelt, geht es eigentlich.“ Kurz schwieg Ardy. „Sowas kannst du auch?“ „Ja. Aber wir benutzen sie nur für besondere Anlässe.“ „Wow...“ „Also bieten wir auch Tee an?“ „Ja.“ [...] Nach etwas mehr als einer Stunde hatten wir alles für den Tag der offenen Tür besprochen und ich konnte es kaum erwarten. Wir würden Kuchen, Torten, Muffins, Donuts, Kekse, Pralinen, Crêpes, Apfeltaschen, Croissants, Desserts, Cupcakes, japanischen Reiskuchen und Getränke verkaufen und das würde viel Arbeit werden. Aber das wollten wir so. „Ardy, darf ich fragen, welchen Kuchen du am liebsten magst?“ „Da fragst du mich was, ähm... Ich kann mich da gar nicht richtig entscheiden. Zum einen liebe ich saftige Schokokuchen, aber es geht auch nichts über einen leckeren Apfelkuchen.“ „Achso.“ Während er sprach, hatte ich lächelnd eine kleine Skizze gemacht. Ich wollte den Kuchenstand ja auch entsprechend gestalten. „Was magst du denn am meisten?“ „Mhm, ich glaube Kirschkuchen. Und dazu eine Tasse Tee.“ „Du liebst Tee, oder?“ „Ja.“ „Dann ähm... Dann könnten wir ja vielleicht irgendwann mal... eine Tasse Tee zusammen trinken. W-wenn du Lust hast...“ Meine Wangen wurden wärmer. „Ich würde mich freuen. Und ähm... Wenn du am Samstag vielleicht wieder mit mir picknicken willst, könnten wir das ja auf Nachmittag verschieben und gemeinsam Tee trinken und Kuchen essen.“ „Oh, sehr gerne. Wenn wir eh schon beim Thema sind.“ Kurz lachten wir. „Wie spät wollen wir uns denn dann treffen?“, fragte er und ich überlegte kurz. „Vielleicht 15:00 Uhr, wieder im Park?“ „Gerne.“ Mein Lächeln wurde breiter und mein Herz schlug schneller. „Ich freu' mich.“ „Ich mich auch. Sehr...“ Kurz schwiegen wir. „Ähm T-Taddl?...“ „Ja?“ „Ähm... W-wir kennen uns zwar erst eine Woche, aber...“ Ardy räusperte sich. „Ich hab' dich gern.“ Mir klappte leicht der Mund auf und meine Augen weiteten sich. Hat er gerade wirklich gesagt, dass er mich gern hat? Habe ich vielleicht... eine Chance bei ihm?... Ich musste einfach lächeln, mein Herz raste und meine Hände zitterten leicht. Außerdem kribbelte mein Bauch ein bisschen, was wohl die Schmetterlinge sein mussten. „Bi-bist du noch da?“ „Ja... Ich hab' dich auch gern. Abgesehen von meiner Familie, bist du nämlich der Einzige, mit dem ich sofort auf einer Wellenlänge war. Und ich genieße jeden Moment mit dir.“ Kurz war es ruhig, aber ich machte mir keine Sorgen. Ich wartete einfach einen Moment. „Ich genieße es auch, Zeit mir dir zu verbringen.“ Meine Wangen wurden noch viel wärmer. „Hoffentlich wird sich das auch nicht ändern.“ Ardy kicherte. „Bestimmt nicht.“ Mein Lächeln wurde breiter, als ich plötzlich leise eine weibliche Stimme hörte. „Ardian, mach' dich bitte fertig!“ Ich hörte ihn seufzen. „Bitte sei mir nicht böse, aber ich muss leider auflegen. Ich gehe heute mit meinen Eltern ins Kino, aber ich wollte vorher mit dir reden.“ „Das ist doch kein Problem.“, lächelte ich, „Wenn du möchtest, könnten wir bald wieder telefonieren.“ „Sehr gerne. Und bevor ich es vergesse... Würdest du mir vielleicht immer Bilder von dem Stand schicken, wenn du daran arbeitest? Ich bin wirklich neugierig.“ „Na klar, kein Problem.“ „Schön.“ „Dann wünsche ich dir viel Spaß im Kino. Und wenn du möchtest, kannst du mir ja später schreiben, wie der Film war.“ „Das mach' ich... Also dann, bis später. Und hab' noch einen schönen Abend.“ „Danke, du auch. Bis später.“ Wir legten auf und ich saß ein paar Sekunden einfach nur lächelnd da. Dieses Telefonat hat mich so unendlich glücklich gemacht und ich hatte immer mehr Hoffnung. Vielleicht könnte ich mich irgendwann trauen, ihm meine Liebe zu gestehen...

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