Kapitel 24: Drew

158 7 0
                                    

Doch wie ich später erfahren sollte, wurde daraus nichts.
Den ganzen restlichen Tag tranierten wir mit Barry und Drew, welche später dazu gekommen waren. Es war ein merkwürdiges Gefühl mit einem Spion der Wunderfeinde zu trainieren. Wir übten natürlich weiter unsere Auraspährbälle und anderes einzusetzen, aber machten auch zwischendurch Zielübungen mit den Pistolen, welche jetzt bei mir Rucksack steckte. Es war komisch so eine Waffe in der Hand zu halten. Amarouh und Mina standen uns derweil tatkräftig zur Seite, sodass wir auch Spaß zusammen hatten.

Heute war Montag und das bedeutete: Pokemonschule. Die letzten zwei Tage waren aufregend. Nicht nur gut aufregend, aber mit Serena Zeit zu verbringen machte mich glücklich. Merkwürdig...

"Hallo Ash! Wo musstest du denn gestern so dringen hin, dass du nicht mehr mit schauen konntest? Hatte es etwas mit diesen Gary zu tun?" durchlöcherte mich Maho sofort, als ich das Klassenzimmer betrat.

"Sorry, aber das ist geheim." grinste ich nur und setzte mich an meinen Platz.

Die misstrauischen Blick von Kiawe entgingen mir dabei nicht.

"Wie ging es denn gestern nun aus?" fragte ich nun.

Sofort begannen Lilly, Chrys, Tracy und Maho mir jede Einzelheit der Liga zu erzählen, die ich verpasst hatte. Eigentlich wollte ich es gar nicht so genau wissen, aber egal. Da betrat auch schon Professor Kukui den Klassenraum und der Unterricht fing an.

Ehrlich gesagt war er echt langweilig. Die ganze Zeit redete der Professor nur irgendwas von Regionaltypen oder so und wir sollten uns was darüber aufschreiben.

Ein lauter Knall ließ mich hochschrecken. Augenblicklich rannten alle zu der Brüstung und sahen nach unten. Dort unten war ein Fuegro zu sehen, welches uns angriffslustig ansah und hinter ihm sein Trainer. Mir blieb das Herz stehen.

"Runter!" rief ich und wir duckten uns.

Dort unten stand ein Mann in schwarzen Klamotten mit seinem Fuegro. Das bedeutete sie griffen jetzt an und wir hatten noch keine Zeit unseren Plan in die Tat umzusetzen! Hektisch sah ich mich nach meinem Rucksack um, während Pikachu das Feuerpokemon anknurrte.

"Kennst du den?" fragte Lilly ängstlich.

"Äh....mehr oder weniger." antwortete ich und zog meinen Rucksack zu mir ran.

"Und was will er von uns?" klinkte sich nun Kiawe ein.

Ich seufzte.

"Leute? Könnt ihr mir vertrauen? Wenigstens für dieses eine Mal?"

Dabei sah ich besonders Kiawe an. Sie nickten.

"Pikachu, Donnerblitz!"

Der Trainer des Fuegros war zu überrascht über den Angriff der Elektromaus, um eine Gegenattacke anzusagen und so ging sein Pokemon zu Boden. Knurrend holte er es zurück in seinen Pokeball. Schnell zog ich die Pistole aus meinem Rucksack, ignorierte die geschockten Gesicht der anderen und drückte ab.

Knall

Ein dumpfes Geräusch beim Aufprall des Mannes signalisierte meinen Treffer.

"Ash! Pack sofort das Ding weg!" rief der Professor.

"Du kannst ihn doch nicht einfach anschießen! Ich ruf sofort einen Krankenwagen!"

"Lassen Sie das lieber!"

Verwirrt sah er mich an.

"Ihm ist nicht mehr zu helfen. Der Schuss ging direkt in sein Herz und außerdem hat er es nicht anders verdient. Er hätte sich ebend nicht der bösen Seite anschließen sollen." knurrte ich.

Den anderen stand das Fragenzeichen ins Gesicht geschrieben. Das Geräusch von Hände klatschen ließ mich zusammen zucken. Mein Kopf fuhr zur Tür herrum, wo ein Junge mit grünen Haaren stand.

"Drew..." knurrte ich. "Das ist alles dein Werk! Hab ich nicht recht?"

Er grinste.

"Du bist wirklich schlau Ash!"

"Und Garys Entführung? Hängst du da auch mit drin?"

"Lass mich mal überlegen.... Was würdest du denn machen, wenn dein Geheimnis droht aufzufliegen?"

"Du hättest dich ihnen einfach nicht anschließen dürfen! Und wie hast du das überhaupt mit deinem Wunder geschafft, huh?"

"Zu viele Fragen, Ash! Zu viele Fragen."

Er verschränkte die Arme.

"Sag mir einen Grund, wieso ich mich hätte euch anschließen sollen?"

Er spuckte das Wort 'euch' regelrecht.

"Eure Welt ist doch bloß rosarot und voller Regebögen! Ihr seht nicht, dass es der Welt nicht gut geht!"

"Aber wenn ihr uns tötet, wird es der Welt nicht besser ergehen. Sie wird grau und trostlos und das weißt du!"

Er grinste wieder.

"Aber dann bin ich euch wenigstens los!"

Pikachu knurrte und baute Elektrizität in seinen Backentaschen auf.

"Ruf dein kleines Viech gefälligst zurück!"

"Hast du es gerade Viech genannt?!?!"

"Wofür hast du es eigentlich noch? Du hast doch jetzt Amarouh! Wozu brauchst du da noch deine restlichen Pokemon?"

Eigentlich ein gar nicht so falsche Gedanke....Halt! Stopp! Ich schüttelte den Kopf.

"Versucht nicht mich abzulenken! Das wird nicht funktionieren!"

"Bist du dir da sicher?" fragte er hämisch.

Meine Augen funkelten wütend.

"Was willst du machen, huh? Deine kleine Freundin ist nicht da und ohne Amarouh sind deine Kräfte nutzlos!" provozierte er weiter.

Ich schloss meine Augen und holte tief Luft.

"Vergiss es! Pikachu ist mein bester Freund und ich würde es für nichts in der Welt hergeben. Das zählt auch für meine anderen Pokemon! Sie sind meine Freunde, genauso wie Amarouh. Auch wenn es ein sehr starkes Pokemon ist, werde ich meine anderen Pokemon nicht deswegen weggeben! Sie sind alle stark!" schrie ich ihn regelrecht an.

Er sah mich kurz leicht überrascht an. Mit sowas hatte er wohl nicht gerechnet. Aber dann fing er sich wieder.

"Du bist wirklich erbärmlich." sagte er.

Ich knirschte mit meinen Zähnen.

"Bist du ihr Anführer? Na los! Sag schon!"

Er lachte.

"Ihr Anführer? Nein, das bin ich nicht."

"Interessant. Und wer ist euer Anführer?"

"Als ob ich dir das sagen würde!"

Ich überlegte fieberhaft. Irgendwie musste ich Drew zum reden bringen. Da tauchte Lucia hinter dem Grünhaarigen auf. Sie nickte mir zu und zog ihre Pistole. Drew hatte sie noch nicht bemerkt und grinste mich weiter an.

"Drew! Mach jetzt keine ruckartige Bewegung!" rief Lucia und zielte auf ihn.

Drew erstarrte und drehte sich ganz langsam zu der Blauhaarigen um. Schnell stand ich auch auf und zielte ebenfalls auf ihn.

"Ihr seid so erbärmlich!" knurrte Drew.

"Wir gehen jetzt zum Hauptquartier! Und keine falschen Tricks, verstanden?"

Er nickte verbittert und ging los. Mit einem Kopfnicken zeigte ich den anderen, dass sie uns auch folgen sollen. Sie waren allesamt blass und folgten uns zaghaft. Ich meine konnte man es ihnen verübeln? Ich hatte aus ihrer Sicht gerade einen Menschen erschossen, ein kurioses Gespräch mit einem Fremden gesprochen und könnte ihn nun jeden Moment auch erschießen, wenn er eine falsche Bewegung machte. Das musste alles ziemlich komisch wirken.

Fortsetzung folgt

Wunderfinder |AshxSerena|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt