Die eine sprang sofort auf und kam zur Tür. Sie hatte schulterlange braune, leicht gewellte Haare, die sie offen trug.
„Hey!"
Sie strahlte mich an und umarmte mich schwungvoll.
Kurz stand ich überrascht steif da, doch dann erwiderte ich ihre Umarmung. Als ich mich wieder von ihr löste, fing sie an weiterzureden.
„Ich bin Faith."
„Brooke.", antwortete ich verspätet, da ich mich mit Liv vorstellen wollte.
Mein Blick huschte hinter Faith ins Zimmer und ruhte auf meiner anderen Mitbewohnerin. Sie hatte wie ich blonde Haare aber trug sie offen. Sie musterte mich gerade abschätzig. Wegen ihrem Verhalten und den Klamotten, die sie anhatte, vermutete ich, dass sie ziemlich beliebt war.
„Das ist Tracy."
Faith hatte meinen Blick bemerkt und sah mich entschuldigend an. „Erwarte nicht, dass sie mit dir redet. In der Regel redet sie nur mit beliebten Leuten."
Sie warf Tracy einen vorwurfsvollen Blick zu, diese sah Faith jedoch nur kurz finster an und musterte mich stattdessen.
Gerade als ich meinen Mund öffnen wollte um sie zu begrüßen, murmelte sie: „Wenigstens bist du nicht hässlich." Damit drehte sie sich wieder um und wandte sich ihren Fingernägeln zu.
Der beißende Geruch von Nagellack stieg mir in die Nase. Obwohl alle Fenster in dem Zimmer schon offenstanden, war der Geruch unangenehm intensiv.
Als ich wieder zu Faith sah, lächelte sie mich an, nahm mich sanft am Arm, zog mich ins Zimmer hinein und schloss die Tür anschließend hinter mir.
Dort, wo die Türe vorher an der Wand angelehnt war, sah ich jetzt Haken für Jacken, die jedoch alles andere als praktisch waren, da man nur etwas nehmen oder wieder hinhängen konnte, wenn die Tür geschlossen war.
Ich rümpfte die Nase und, als könnte sie meine Gedanken lesen, sagte Faith belustigt: „Ja, es ist ziemlich schlecht durchdacht." Sie kicherte. „Tracy hier, hätte mich schon einmal fast erschlagen, weil sie wütend ins Zimmer stürmte, und ich gerade meine Jacke anziehen wollte.", meinte sie und nickte mit dem Kopf zu Tracy.
Ich grinste. Faith war jetzt schon die beste Mitbewohnerin, die ich mir hätte wünschen können. Wären wir uns früher schon über den Weg gelaufen, hätten wir uns bestimmt gut angefreundet.
Nein. Das stimmt nicht.
Ich war früher auch gemein und habe bis auf mit meiner kleinen Schwester und meinem besten Freund Connor, in der Schule nur mit beliebten Leuten geredet. Eigentlich war ich Tracy ziemlich ähnlich gewesen.
Als ich merkte, dass Faith zu ihrem Bett zurückgegangen war, ging ich zu dem letzten freien Bett und hievte meinen Koffer darauf.
Während ich anfing meinen Koffer auszuräumen, plauderte ich noch ein wenig mit Faith. Schon nach ein paar Minuten stöhnte Tracy genervt auf, murmelte eine Verabschiedung und verzog sich aus dem Zimmer.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich es endlich geschafft meine gesamten Klamotten in den Kleiderschrank, der direkt neben meinem Bett stand und aus schlichtem dunklem Holz war, einzuräumen und wollte mich dem Rucksack widmen, als Faith sich auch verabschiedete, da sie sich noch mit Freunden traf.
Sie hatte mir angeboten mitzukommen, doch ich lehnte dankend ab, da ich Zeit für mich alleine brauchte.
Der Rucksack hatte zwei Fächer und war in einem unauffälligen dunklen Blauton gehalten.
In dem großen Fach fand ich hauptsächlich Schulsachen. Als ich das kleine Fach öffnete, kam ich mir vor wie ein neunjähriges Kind, das eine Wundertüte öffnet.
Ich fand ein nagelneues Smartphone, ein Portemonnaie mit mehr als genügend Bargeld und noch einer Bankomatkarte. Außerdem fand ich eine Menge, teilweise ziemlich teuren, Schmuck.
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In etwa wie bei dem Bild oben stelle ich mir Faith vor
Danke fürs lesen ich hoffe das Kapitel gefällt euch :)
LG Gwen
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See you later, death
Roman pour AdolescentsNachdem Liv bei einem Autounfall gestorben ist, kann sie ein Jahr später als Brooke für zwei Monate zurück auf die Erde um ihren letzten Wunsch zu erfüllen: Dass es ihrem besten Freund gut geht. Sie versucht wieder an ihn heranzukommen um herauszuf...