Kapitel 6

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Mittlerweile waren sie zusammen ins Haus von ihrem verstorbenen Freund gefahren. Wieder prallen unendlich viele Erinnerungen auf sie ein. Grade Anja hat sehr damit zu kämpfen, schließlich hat sie hier selber 8 Jahre gelebt, geliebt und am Ende gestritten. All diese Erinnerungen zogen grade an ihr vorbei. Langsam schritt sie von Raum zu Raum, im Schlafzimmer blieb sie dann aber stehen. Vor ihrem inneren Auge spielte sich einer der ihr so geliebten Erinnerungen ab.  »Er lag im Bett, das Kissen fest an sich gedrückt und die Decke fest um sich geschlungen. Sie stand am Schrank und versuchte ihn zum aufstehen zu überreden. Er jedoch weigerte sich strikt auch nur einen Millimeter aus seiner warmen Decke zu machen. Sie gab also auf und wollte ins Bad verschwinden um sich fertig zu machen. Da schlangen sich zwei Arme um ihren Körper. Kurz zuckt sie zusammen, grinst ihn dann aber kurz darauf an.,, Wo will die schöne Frau denn hin?“ brummte er in ihr Ohr. Sie sah ihn vergnügt an.,, Ins Bad, ich muss schließlich los und du eigentlich auch“ Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.,, Hmm ich nehme dich jetzt einfach fest, bin schließlich von der Polizei“ Dabei zog er sie Richtung Bett.,, Was habe ich denn verbrochen?“ Grinst sie ihn den Kuss hinein. Er dreht sie so das er auf ihr liegt. Dabei sieht er ihr tief in die Augen.,, Schönheit, sie sind zu schön um auf die Öffentlichkeit losgelassen zu werden. Deshalb muss ich sie vorerst hier behalten“ Damit zog er sie wieder in einen langen Kuss, der mit der Zeit von Beiden Seiten aus intensiver wurde….« Nun war sie hier alleine, niemand der im Bett lag und nicht aufstehen wollte. Das Haus kannte sie gar nicht anders. Nie war sie hier länger alleine gewesen. Immer war er da gewesen und wenn er nur auf dem Sofa geschlafen hatte. Sie lief weiter ins Badezimmer, auch hier hatte sie viele Erinnerungen. Eine davon, war zwar nicht die schönste, eigentlich eher traurig trotzdem war es eine sehr Präsente.  »Das Licht flackerte immer wieder auf, die Heizung gab auch ein leises Geräusch von sich. Das Ehepaar saß auf dem Boden, an die Badewanne gelehnt und wartete. Ihr Kopf lag auf seiner Schulter. Nervös biss sie sich immer wieder auf die Unterlippe. Er war ganz ruhig, wirkte fast desinteressiert.,, Sind die fünf Minuten rum?“ fragend sah sie zu ihm auf. Er blickte stumm auf seine Armbanduhr, nickte daraufhin. Sie sah ihn fast Hilflos an.,, Willst du?“ Er schüttelte den Kopf. Also Griff sie nach dem Stäbchen. Ihre Hände zitterten leicht. Kurz darauf sah sie enttäuscht aus.,, Wieder nicht“ traurig sah sie ihn an. Er zog sie in eine Umarmung. Meinte dann,, Vielleicht soll es einfach nicht sein“ Mit Tränen in den Augen nickte sie nur.,, Nicht weinen, vielleicht klappt es ja doch noch“ liebevoll Strich er ihr einige Tränen aus dem Gesicht.« Doch es hatte nie geklappt, irgendwann war der Beruf auch wieder Stressiger geworden und der Kinder Wunsch geriet in den Hinterkopf. Dann kam später auch die Scheidung und das Thema war endgültig beendet. Klar sie hätte noch mit einem der vielen anderen, eine Familie Gründen können. Aber das kam nie in Frage, entweder mit ihm oder gar nicht. Jetzt blieb ihr nur noch das gar nicht. Staller stand jetzt hinter ihr.,, Anja wir müssen wieder, ich habe uns einen Termin beim Bestatter gemacht. Wir können gleich vorbeikommen“ Sie nickte kurz und folgte ihm dann nach unten. Auch jetzt fiel es ihr nicht leicht drüber nachzudenken wie Ihr Franz beerdigt werden sollte. Diese Entscheidung war alles andere als einfach und viel zu Früh zu treffen. Sie konnte Staller aber verstehen, der wollte das alles so schnell wie Möglich geregelt haben. Also saßen sie wenig später beim Bestatter, wurden ewig lange beraten. Staller war ihr jedoch keine Hilfe, alles sollte sie aussuchen und regeln. Geschafft lag sie später in ihrem Bett und fiel in einen sehr unruhigen Schlaf.

Die Zeit läuft gegen Uns Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt